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Aldi ist mutig und testet Mehrweg auf der Fläche

Dieser Beitrag ist Teil 41 von 109 in der Serie Aldi

Glas boomt – Plastik verliert

Aldi  Süd betritt ungewohntes Terrain. Der Discounter startet eine Testphase, in der er zusätzlich zu Getränke in PET und Dosen jetzt auch Mehrweg Glasflaschen anbietet. Bisher sicherte der Verkauf von alkoholfreien Getränken und Bier in Kunststoff-Flaschen eine hohe Kundenfrequenz. Und obwohl die Käufer die Plastikflaschen gerade deshalb lieben, weil sie leicht und billig sind, hat sich in letzter Zeit das Image der Kunststoff-Flasche extrem verschlechtert.  Die aktuelle Anti-Plastik-Stimmung macht Einweg und Kunststoff extrem unattraktiv. Aldi fürchtet deshalb einen katastrophalen Einbruch im Getränke Segment.

Zusätzlich fordert der Gesetzgeber von den Händlern einen Mehrweg Anteil von 70 Prozent. Diesen Wert wird der Discount-Riese auch in naher Zukunft wohl nicht annähernd erreichen. Die politische Diskussion rund um Plastikverpackungen lässt sogar die Möglichkeit für eventuelle Sanktionen zu. Aldi reagiert entsprechend und arbeitet an Lösungen, wie er Mehrweg in seine Filialen integrieren kann.

Testphase in 50 Filialen

Aldi Süd testet in den Regionen Eschweiler bei Aachen sowie Bingen bei Mainz in 50 Filialen den Verkauf von Glas-Mehrweg. Noch ist das Angebot sehr begrenzt. Der Kunde kann bei Bier unter Früh Kölsch, Bitburger und Krombacher wählen, bei Mineralwasser gibt es Gerolsteiner Naturell. Preislich bietet der Discounter auch nicht das Ultra Schnäppchen. Andere Supermärkte bieten die gleichen Marken im Angebot regelmäßig günstiger an. Doch Aldi will mit dem zusätzlichen Angebot an beliebten Bieren die Kunden gewinnen, die keine Getränke in PET Flaschen oder Dosen kaufen wollen. Aktuell haben Mehrweg Gebinde einen sehr hohen Stellenwert bei den Konsumenten. Vor allem Glasflaschen haben zugelegt, während der Umsatz bei Plastikflaschen, egal ob Einweg oder Mehrweg, deutlich rückläufig ist. Demzufolge müssen sich vor allem Discounter, die große Mengen an Getränken verkaufen, auf eine steigende Nachfrage nach Glasflaschen einstellen.

Teure Pfandrücknahme für Glas -Mehrweg

Die große Herausforderung ist die Abwicklung der Leergut Rücknahme. Hierfür braucht der Händler zum einen mehr Lagerplatz. Zum anderen müssen die Pfandautomaten umgestellt werden, so dass sie auch Kästen annehmen können. So eine Umstellung würde dem kostenfokussierten Unternehmen richtig viel Geld kosten. Deshalb testet Aldi Süd erst einmal, wie seine Kunden das Mehrweg-Angebot annehmen. Bei Erfolg stellt der Discounter seine Logistik und die Leergutautomaten entsprechend um. Bis es soweit ist, wird improvisiert. Im Kassenbereich stehen leere Bier – und Mineralwasser Kisten für die Flaschenrückgabe bereit.

Weniger Plastik ist wichtig für unsere ökologische Zukunft. Nehmen die Aldi Kunden das Angebot der Glasflaschen an? Wie siehst du das? Wir freuen und über deinen Kommentar hier bei Supermarkt-Inside oder bei uns auf Facebook

Bilder; Archiv Supermarkt-Inside

 

 

 

 

 

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