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Der Wahnsinn mit dem Verpackungsmüll

Dieser Beitrag ist Teil 6 von 14 in der Serie Verpackungsmüll

Gesetzesflut gegen den Verpackungsmüll

Endlich ist es soweit. Seit diesem Januar gelten neue Gesetze, mit denen dem Verpackungsmüll der Garaus gemacht werden soll. Statistisch gesehen produziert jeder Deutsche im Jahr ungefähr 220 Kilo Verpackungsmüll. Egal, ob Plastik, Pappe oder Alu, wenn der Verbraucher auspackt, landet die Verpackung meistens im Abfall. Laut Umweltbundesamt haben die Deutschen im Jahr 2016 insgesamt 18,16 Millionen Tonnen Verpackungsmüll produziert! Immerhin werden 70 Prozent der Verpackungen ins Recycling gegeben. Und dennoch ist das einfach zu viel, nicht nur den Umweltschützern.

Seit dem 1. Januar 2019 gilt das neue Verpackungsgesetz

Die Politik hatte es nicht leicht, die neuen Gesetze festzulegen und einzuführen. Denn Verpackungen sind nun mal für die Hersteller und den Handel von größter Bedeutung. Außerdem ist die gesamte Abfall-Abholung und Verwertung auch ein Milliardengeschäft, an dem manch einer verdient. Das will sich keiner nehmen lassen. Kein Wunder, dass die neuen Gesetze nach jahrelangen Debatten für Umweltschützer nur eine Notlösung sind. Was wird sich konkret ändern?

Augen auf beim Einkauf

Sogenannte Mehrweg-Einweg-Schilder müssen in Supermärkten und anderen Läden an den Getränkeregalen angebracht sein. Außerdem ist die Pfandpflicht ausgeweitet. Für manche Einweg-Verpackungen wie zum Beispiel Apfelschorlen und Mischgetränke verlangen die Händler jetzt 25 Cent Pfand. Und auch der Online-Handel muss handeln. Versandverpackungen sind genauso Verpackungen und müssen ab jetzt auch registriert sein, wodurch Lizenzgebühren anfallen. Zusätzlich werden die Recyclingquoten bis 2022 in zwei Schritten angehoben. Und umweltfreundlichere Verpackungen werden gefördert. Denn Recycling-Unternehmen wie der grüne Punkt können für umweltfreundliche, gut recycelbare Verpackungen weniger Gebühren verlangen. Und zuletzt soll mehr Licht in die ganze Thematik kommen, indem eine Zentrale Stelle die Kontrolle über das System bekommen soll.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Gunda Rachut ist Vorstand dieser Zentralen Stelle und berichtet, dass das Register aktuell 70 000 Einträge verzeichnet. Durch die neue Gesetzeslage erwartet man 2019 eine Verdopplung der Zahlen. Denn jeder, der Verpackungen auf den Markt bringt, muss sich dort registrieren lassen. Dadurch, dass das Register öffentlich ist, haben sich die Konkurrenten gegenseitig im Blick. Und bei Verstößen drohen Bußgelder bis 200 000 Euro und sogar Vertriebsverbote. Hersteller sowie Händler müssen also reagieren. Bleibt der Kunde, der sicherlich auch seinen Beitrag dazu leisten kann. To-Go-Produkte, bequemes Kochen mit vorportionierten Lebensmitteln, Internetbestellungen – täglich kann der Verbraucher mit einem Wandel seines Lebensstils seinen Beitrag für die Umwelt leisten!

 

Wie seht ihr den Kampf mit dem Verpackungsmüll? Werden die neuen Gesetze eine Verbesserung mit sich bringen? Schreibt uns auf Supermarkt Inside oder bei Facebook eure Meinung!

Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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