Obst und Gemüse

Aldi verschleudert Bananen zu Spottpreisen

Dieser Beitrag ist Teil 40 von 118 in der Serie Aldi

Aldi Aktion Bananen

Aldi diktiert die Preise

Schätzungen zufolge verkauft Aldi jedeWoche ca 300 000 Kartons Bananen. Die gelbe Frucht ist der mit Abstand stärkste und billigste Artikel im Obstsortiment. Der Branchen-Riese verhandelt jedes Jahr die Einkaufspreise mit den Produzenten. Dabei unterbreiten die Erzeuger ein Angebot und die internationale Aldi-Einkaufs-Abteilung definiert dann die Preise. Wie der Branchen-Onlinedienst “Refeer Trends” berichtet, zahlt Aldi nächstes Jahr in den Anbauländern weniger als 5 Prozent Aufpreis zu 2019. Durch solche knallharten Preisabsprachen ist Aldi weiterhin in der Lage, auch 2020 seine Bananen auf niedrigstem Preisniveau zu verschleudern. Der Ladenpreis ist unter 1€/kg gerutscht. Den Kunden freut es, die Hersteller stöhnen.

Produzenten aus Kolumbien, Cosat Rica, Ecuador und anderen Ländern protestieren heftig gegen diese Preispolitik. Die Produktionskosten steigen unaufhaltsam und der geringe Preisaufschlag, den Aldi nächstes Jahr zu zahlen bereit ist, fängt die Kosten in keinster Weise auf. Trotzdem sieht sich der Discounter nicht in der Pflicht. Die Bauern leisten in Anbau-Genossenschaften und Organisationen Widerstand.

Bananenbauern am Limit

Dass die Kosten steigen, hat verschiedene Gründe. Bauern in Kolumbien sind gezwungen in Biosicherheitsmaßnahmen zu investieren, um eine dort ausgebrochene Pilzkrankheit einzudämmen. Die Transportkosten steigen, weil ab 2020 der Schwefelausstoß beim Schifftransport drastisch verringert wird und das die Frachtkosten in die Höhe treibt. Der Verbraucher fordert eine innovative Verpackung der Ware, der Handel fordert faire Produktionsbedingungen für alle Beteiligten. Und last but not least fordern alle einen schonenden Umgang mit der Umwelt. Solange die Erzeuger keine fairen Preise für ihre Waren bekommen, können sie die Kosten für diese Anforderungen nicht stemmen. Damit sind alle bisherigen Fortschritte in Richtung ökologischer Nachhaltligkeit und Fairtrade in Gefahr.

Aldi startet mit Fairtrade durch

Aldi erklärt, dass nachhaltiges und umweltverträgliches Handeln ein Hauptbestandteil seiner Unternehmenspolitik ist. Um dieses Argument zu untermauern bietet der Discounter seit einiger Zeit auch Fairtrade-/Biobananen an. Die Beweggründe für diese Entscheidung kann man unterschiedlich werten. Ist es die Einsicht, dass fairer Handel notwendig geworden ist? Oder dient es lediglich der Imagepflege gegenüber den Kunden?

Aldi Fairtrade Bananen

Lidl hat auch schon reagiert, drei unterschiedliche Bananen im Sortiment, zwei davon schon für 99 Cent, die Verbraucher sind schon mal happy.

Weltweit ist die Banane die beliebteste Südfrucht, die man das ganze Jahr über kaufen kann. Bist du auch ein Fan der gelben Früchte? Wenn du Lust hast,  laden wir dich gerne zu einem Kommentar auf Supermarkt Inside oder unserem Facebook Account ein.

Bilder: Archiv Supermarkt Inside

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