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Aldis Bananenpoker

Dieser Beitrag ist Teil 22 von 111 in der Serie Aldi

Der Kundenmagnet

Was wäre ein deutscher Supermarkt ohne die mindestens 14 cm langen und 2,7 cm dicken gelb-grünen Dinger, festgeschrieben in einer EU-Verordnung und genannt “die Banane”. Nicht denkbar oder genauso wichtig, wie Brot, Milch oder Kartoffeln. Rund 1 500 000 Tonnen gehen jedes Jahr über die “Ladentheke”. Kein Händler kann es sich erlauben, da den falschen Verkaufspreis zu haben. Jeder Cent ist entscheidend, um als billig oder teuer zu erscheinen. Und die Bananen sind echt billig, wahrscheinlich sogar die billigste Frucht, 12 Monate im Jahr verfügbar, ab und zu mit verrückten Sonderangeboten noch befeuert und das bei einwandfreien Qualitäten. Oder doch nicht? Aussehen tun sie immer tadellos und schmecken auch. Aber was ist der wirkliche Preis einer Banane, den wir alle zu bezahlen haben.

Gift gegen Schädlinge

Die meisten nach Europa exportierten Bananen kommen aus Costa Rica in Mittelamerika und aus unmittelbaren Nachbarländern. Und sind sie nicht aus Amerika, so stammen sie zumindest aus klimatisch vergleichbaren Regionen Afrikas oder Asiens. Genau dieses Klima lässt nicht nur wunderschöne Bananen wachsen, sondern auch Schädlinge aller Art. Würmer, Insekten, Pilze sind die Feinde der tadellosen Banane und deshalb werden sie bekämpft. Pestizide sind wirksam – gegen Ungeziefer aller Art, aber auch gegen uns Bananengenießer. Alle möglichen Krankheiten werden immer wieder genannt, man kann es schon fast nicht mehr glauben. Von Hautkrankheiten bis Krebs ist fast nichts ausgelassen. Aber natürlich nuuuur für die Menschen, die dort arbeiten, nicht für uns Schnäppchenjäger und Schlemmermäuler.

Aber es gibt auch Alternativen. Biobananen oder auch die Marke Chiquita werden anders hergestellt, mehr Sicherheit durch Handarbeit, weniger und gezielter Einsatz von Pestiziden und verbesserter Schutz der Menschen, die auf den Plantagen arbeiten. Ganz ohne Chemie geht es bei der Produktion wohl noch nicht. aber die Forschung kommt ganz gut voran. Mikroorganismen sind wirksame Helfer und manche Schädlinge bekämpfen sich gegenseitig.

Bereit für Besseres

Diese ganzen Bemühungen kosten zwar einiges mehr, aber für eine gesündere Umwelt weniger als 1 Euro pro Kilo mehr ausgeben, ist sinnvoll. Wir Händler halten es in der Hand. Während Aldi etwas weniger für konventionelle Bananen ausgeben will, möchte Lidl nur noch auf fair gehandelte Bananen zurück greifen.

Wenn nicht jetzt, wann dann? Der Sturmlauf der Bauern gegen die aktuellen Aldi Preiserwartungen müsste nicht sein.

Was macht Ihr in euren Läden, um den Kunden entsprechend zu informieren oder zu helfen? Sagt uns eure Meinung zu diesem Thema auf Supermarkt-Inside oder unserem Facebook Account.

Bilder: Archiv Supermarkt-Inside

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