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ALDI ändert seine Fleisch- und Wurst- Strategie.

Dieser Beitrag ist Teil 97 von 110 in der Serie Aldi

Versprechen für mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit – ALDI ändert  seine Fleisch- und Wurst- Strategie.

Fakt ist, dass ca. die Hälfte des deutschen, jährlichen Fleischkonsums auf Wurst- und Fleischprodukte entfallen. Das gesamte Thema „Tierwohl“ bekommt immer mehr Bedeutung. Schon 2021 hatten ALDI Süd und ALDI Nord bei dem Frischfleisch die vollständige Umstellung auf die beiden höchsten Haltungsformen angesagt.

Nun geht ALDI bereits den nächsten Schritt und will Produkte wie Kochschinken, Würstchen und Salami und das eigene Tierwohlversprechen ausweiten.  Ein weiterer Punkt ist, dass der Discounter zukünftig vollständig auf Fleisch aus geschlossenen Ställen verzichten will. Bereist heute stammen ca. 90 Prozent der Fleisch- und Wurstwaren aus den Haltungsformen 1 und 2.

ALDI will zu diesem Thema weiter kommen!

ALDI stellt auch gekühlte Fleisch- und Wurstwaren vollständig auf Haltungsformen 3 und 4 um Bildrechte: ALDI Fotograf: ALDI

Der Discounter will nun bis 2025 schon auf alle Waren mit den Haltungsformen 1 verzichten.  Bis 2026 soll ein Drittel der Fleisch- und Wurstwaren1aus Haltungsform 3 und 4 stammen. Bis 2030 soll vollständig auf Ware aus den höheren Haltungsformen 3 und 4 umgestellt werden. Die Verbraucher können an dem Haltungsform-Kästchen auf der Fleischverpackung erkennen, wie die Tiere gehalten werden.

Zur Erläuterung:

Das Label “Haltungsform” wird seit 2019 in Deutschland freiwillig von vielen Lebensmittelhändlern verwendet und soll den Verbrauchern mehr Orientierung beim Fleischeinkauf ermöglichen.

Haltungsform 1 “Stallhaltung”

Haltungsform 1 steht bei Fleisch von Schweinen, Hähnchen und Kaninchen für die Tierhaltung nach dem gesetzlichen Mindeststandard. Bei Produkten von Puten, Mast- und Milchrindern sowie Enten zeigt Stufe 1 die branchenübliche Haltung an, da es für diese Tierarten keine speziellen gesetzlichen Haltungsvorschriften gibt. Zusätzlich müssen die Betriebe an einem Qualitätssicherungsprogramm wie z. B. dem Prüfsystem “QS” teilnehmen.

Haltungsform 2 “StallhaltungPlus”

Mit Ausnahme der Pekingenten und der Milchkühe haben die Tiere bei Haltungsform 2 etwas mehr Platz im Stall (Beispiel Schwein: + 10 Prozent) und zusätzliches Beschäftigungsmaterial. Die Ställe der Enten müssen ab dieser Stufe Tageslicht haben und die Kühe dürfen nicht angebunden sein. 

Haltungsform 3 “Außenklima”

Haltungsform 3 bedeutet, dass die Tiere Kontakt mit dem Außenklima haben, beispielsweise durch eine nach außen offene Stallseite oder in einem überdachten Außenbereich am Stall. Außerdem haben die Tiere – außer Enten – noch mehr Platz im Stall (Beispiel Schwein: + 40 Prozent). Zusätzlich ist Futter ohne Gentechnik vorgeschrieben.

Haltungsform 4 “Premium”

Haltungsform 4 bietet den Tieren einen tatsächlichen Auslauf im Freien und außerdem den meisten Platz im Stall (Beispiel Schwein: + 100 Prozent) – nur für die Pekingenten gibt es in allen 4 Haltungsformen dieselben Vorgaben zum Platzangebot im Stall. Das Futter ist auch in dieser Haltungsform ohne Gentechnik.  In diese Stufe ist Biofleisch einzuordnen. Aber auch konventionell erzeugtes Fleisch findet sich hier, wenn die Tierhaltung die beschriebenen Anforderungen erfüllt.

Forderungen von der Politik und Verbänden nach mehr Tierwohl.

Viele Politiker, allen voran der Landwirtschaftsminister Cem Özdemir, begrüßen den Schritt für eine bessere und artgerechte Tierhaltung. Der Gesamtmarkt verändert sich und es ist auch die Meinung der Menschen nach einer wesentlich besseren Tierhaltung. Unternehmen wie nun ALDI senden damit ein gutes und wichtiges Signal auch an die Bauernhöfe, da diese dann besser planen können. Wie immer gibt es auch in dieser Thematik Kritik, unter anderem von den Tierschützern wie der Verbraucherschutz Foodwatch. Hier gilt die Meinung, dass sich auch bei den Haltungsformen drei und vier nicht so viel ändert, da die Haltungsform bei der Tierhaltung nicht so eine übergeordnete Rolle spielen. Hier geht die Forderung mehr an die Politik, gute und lückenlose Gesetze zur Tiergesundheit zu erstellen.

Auf jeden Fall ein erster positiver Schritt von ALDI, die auch demnächst schon bis 2024 versprechen, bei der Trinkmilch auf die Haltungsstufe 1 seiner Eigenmarken vollständig zu verzichten. Auch hier soll bis 2030 nur noch Haltungsstufen 3 und 4  im Sortiment sein.

Was haltet ihr von diesem Thema? Bitte schreibt uns indes eure Meinung auf Supermarkt Inside.

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