Discounter-news

Discounter voll auf der Überholspur…

Dieser Beitrag ist Teil 94 von 109 in der Serie Basics des LEH

Discounter 2022 ganz vorne – Supermärkte verlieren nach den Pandemie- Rekord- Jahren.

Das vergangene Geschäftsjahr war für viele Vollsortimenter wie Rewe, Edeka und Co. ein hartes Jahr. Durch die extrem gestiegenen Lebensmittel und auch Energiekosten, griffen die Verbraucher und Verbraucherinnen verstärkt zu günstigen Produkte. Vor allem Eigen- und Handelsmarken, wie auch Sonderangebote wurden am meisten an den Kassen bezahlt. Von dieser Entwicklung profitierten die Discounter mehr als die klassischen Super- und Verbrauchermärkte. Auch laut dem „Consumer- Index“ der Gfk (Gesellschaft für Konsumforschung) schafften die Discounter eine Umsatzsteigerung von ca. 7,6 Prozent, Supermärkte dagegen nur auf 0,2 Prozent.

Auch bemerkenswert, dass selbst im normalerweisen sehr starken Umsatzmonat Dezember 2022, in dem die Menschen erfahrungsgemäß zu höherwertigen Produkten greifen, die Discounter ein Plus von 14 Prozent, gegenüber den Supermärkten mit lediglich 1 Prozent verbuchen konnten.

So fielen die klassischen Verbrauchermärkte sogar hinter der Warenhausfraktion, die ein Plus von 3 Prozent schrieben, weit zurück. Hier muss jedoch dazu gesagt werden, dass diese Gruppe in der Jahresbetrachtung ein Minus von 1,2 Prozent aufweisen.

Marktanteile verschieben sich.

Erstmals setzt Kaufland in Marktredwitz auf Holzpfosten und Leimbinder im Unterbau. Foto: Kaufland

Durch den verstärkten Zulauf der Menschen zu den Discountern haben sich auch die Marktanteile im LEH verschoben. Die Discounter haben aktuell einen Marktanteil von ca. 36,9 Prozent, was ein Plus von 2 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Hier ist fest zu stellen, dass die Supermärkte dafür einen höheren Durchschnittseinkaufsbon haben, als die Diskountwettbewerber. Hierbei kommt es für die Supermarktbetreiber mehr denn  je darauf an, Kunden und Kundinnen mit Lockangeboten Eigenmarken und besonderen Events zu locken. Auch gilt es , allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen mehr auf Verkäufe von Zusatzartikeln hinzuweisen oder daraufhin mehr zu schulen.

Hier liegt eine große Chance für die Vollsortimenter.

Foto: Rewe

Fakt ist auch, dass besonders die Eigenmarken gewinnen konnten. Was vor vielen Jahren mit nur wenigen Artikeln billiger No-Name-Produkte begann, hat sich mittlerweile zu einer ganzen Produktwelt entwickelt. Neben den preisgünstigen Einstiegsmarken wie «Ja» von Rewe oder «Gut & Günstig» von Edeka, mit denen die Supermarktketten den Discountern Paroli bieten wollen, gibt es mittlerweile auch viele Eigenmarken-Angebote für höhere Ansprüche. Der Verbraucher, die Verbraucherin achtet mehr denn je auf die Preise.

Noch kein Ende der Entspannung in Sicht?

Die Kaufzurückhaltung der Menschen lässt den deutschen Einzelhandel weiterhin schwächeln. Besonders betroffen ist das Geschäft mit Lebensmitteln. Experten befürchten ein weiteres Ladensterben. Die Kaufzurückhaltung der Verbraucher und Verbraucherinnen setzt den deutschen Einzelhändlern mehr denn je sehr zu.

Experten hoffen, dass in den kommenden Monaten diesen Jahres die Kaufkraftverluste dank stärker steigender Löhne und steuer- und abgabenfreier Inflationsausgleichprämien etwas nachlassen. Das Konsumentenverhalten vom Vor-Corona-Jahr 2019 dürfte aber frühestens 2025 wieder erreicht werden, so die Meinung der Experten. 

Diskussionen um das neue Heizungsgesetz…

Aktuell kommt noch hinzu, dass die Diskussionen um das neue Heizungsgesetz der Regierung vor allem den Hausbesitzern große Sorgen bereitet. Bei einem notwendigen Wechsel der Heizung, würden zusätzliche Kosten durch energetische Sanierungsmaßnahmen, wie zum Beispiel Wärmedämmung, entstehen.  Auch dies kann das Konsumverhalten belasten.

Fakt ist, dass die Menschen unsicher sind, wie sich die Wirtschaft und Preise im Lebensmittelhandel weiter entwickeln. Eine spürbare Belebung der Konjunktur ist noch nicht in Sicht.

Was haltet ihr von diesem spannenden Thema? Bitte schreibt uns indes eure Meinung auf Supermarkt Inside.

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