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Ostergeschäft war gut – Discounter wachsen wie verrückt!

Dieser Beitrag ist Teil 82 von 119 in der Serie Basics des LEH

Reales Umsatzminus von 7,1 %! Immer noch hohe Inflationsrate beeinflusst das Konsumklima – Verbraucher sparen auch weiterhin beim Lebensmitteleinkauf.

Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im Februar 2023 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kalender- und saisonbereinigt real (preisbereinigt) 1,3 % und nominal (nicht preisbereinigt) 0,5 % weniger umgesetzt als noch im Januar 2023. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar 2022 verzeichnete der Einzelhandel ein reales Umsatzminus von 7,1 % und ein nominales Umsatzplus von 2,6 %. 

Diese Zahlen spiegeln deutlich das gestiegene Preisniveau im gesamten deutschen Einzelhandel wider. Immer noch hohe Inflationsrate (vorläufig 7,4% Destatis) und die sinkenden Reallöhne halten viele Menschen vom Konsum ab. Damit bleibt der Umsatz sichtbar niedriger als vor der Corona-Pandemie. Auch der Hauptverband Deutscher Einzelhandel (HDE) hat in seinem regelmäßigen Kundenbarometer eine für den April eher zurückhaltende Verbraucherstimmung vorausgesagt. Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 1.600 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten. 

Wo am meisten gespart wird.

Der RWE-Windpark “Kaskasi” liegt rund 35 Kilometer vor der Küste Helgolands und verfügt über insgesamt 38 Windturbinen mit einer installierten Kapazität von 342 Megawatt. Er ist Teil des “Helgoland Clusters” mit den Windparks Amrumbank und Nordsee Ost. Bildrechte: RWE Fotograf: Schwarz Unternehmenskommunikation GmbH & Co. KG

Auch die GFK (Gesellschaft für Konsumforschung) stellt für den März 2023 ein gemischtes Bild auf. Ein GfK-Vergleich von 15 Ländern in Europa zeigt, dass 93 Prozent der Verbraucher bereits ihr Einkaufsverhalten verändert haben, um ihr Budget zu schonen. Auch in Deutschland betrifft dies mit fast 90 Prozent die Mehrheit der Verbraucher und Verbraucherinnen. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass es sich dabei nicht um eine freiwillige Entscheidung handelt, sondern die Preisentwicklung sie zur Ausgabenbegrenzung zwingt.

Eine weitere interessante Befragung ergab, dass ca. 47 Prozent der Deutschen angaben, kürzer oder weniger zu duschen oder zu baden. Zudem sparen 28 Prozent der Konsumenten Geld, indem sie ihre technischen Haushaltsgeräte weniger nutzen. Auf Energiesparprogramme wie das Waschen bei niedrigeren Temperaturen steigen sogar über ein Drittel der Verbraucher um (36 Prozent). In Europa zeigt sich dieser Trend besonders stark in Italien und Dänemark. In Ländern wie Schweden, wo die Stromkosten weniger stark gestiegen sind, wechselt nur ein Fünftel auf Energiesparprogramme.

Preis wichtiger als der Geschmack?

 

Laut dem aktuellsten GFK Consumer Panel, ist die häufigste Sparmaßnahme in Deutschland der Griff zu günstigeren Handelsmarken (50 Prozent).  Dazu passt auch das Ergebnis, dass Handelsmarken ihren Marktanteil in Deutschland im letzten Jahr um 2,6 Prozentpunkte steigern konnten.  Auch ein Grund ist sicherlich, dass viele Menschen nicht mehr so häufig in eine Restaurant zum Essen gehen. Eine weitere Sparmaßnahme vieler Menschen ist es besonders in den Genusskategorien, wie zum Beispiel Alkoholprodukte, Kosmetikartikel und auch Süßwaren mehr gespart wird, als bei anderen Produkten. So wollen viele Verbraucher auf alkoholische Getränke ganz verzichten, während sie Kosmetikprodukte oder Süßwaren eher seltener oder günstiger kaufen wollen. Auch eine Umfrage der im Auftrag der Lebensmittelindustrie zeigt auf, dass ca. 90 Prozent der Deutschen weiter steigende Preise erwarten.

Die Discounter sind weiter die Gewinner.

Laut GFK konnten die Discounter wie Lidl, Aldi, Norma, Netto, Penny und co im Februar ihren Umsatz um satte 16 Prozent gegenüber dem Januar 2023 steigern. Bei den Supermärkten waren es lediglich 7 Prozent. Wenn man den Preisanstieg von 21,3 Prozent berücksichtigt, bleibt allerdings noch ein Minus von 5,3 Prozent im Discountgeschäft, bei den Supermärkten ein ähnliches Ergebnis von 5,1 Prozent. Fakt ist, dass die Umsatzzuwächse somit rein  preisgetrieben sind. Interessant ist auch, dass noch im letzten Ernährungsreport des Bundesministeriums der Geschmack an erster Stelle beim Einkaufen von Lebensmitteln stand, bevor die Preise explodierten. Dies hat sich deutlich verändert. Denn die letzten und aktuellen Preissteigerungen bei den Lebensmitteln, treffen einkommensschwache Bevölkerungsgruppen  besonders stark.

Fazit:

Als Fazit kann man sagen, dass sich der deutsche Einzelhandel sicher auch im laufenden Jahr gut behaupten kann, muss jedoch auch weiterhin mit leichten Verlusten rechnen. Auch bleibt die Hoffnung, dass nicht zu viele Betriebe, wie in der Hochzeit der Corona- Pandemie schließen müssen.

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Bilder: Archiv Supermarkt-Inside

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