Non Food

WOOLWORTH will 5000 Filialen in Europa!

Dieser Beitrag ist Teil 6 von 18 in der Serie Non-Food Discounter

WOOLWORTH auf dem Weg in eine neue Zukunft – Langfristig 5000 Filialen in Europa geplant. Roman Heini macht weiter Tempo!

Das Ladensterben in den deutschen Städten schreitet leider weiter voran. 2023 sollen nach einer Prognose des Handelsverbandes Deutschland (HDE) rund 9000 Läden aufgeben werden. In den drei Jahren davor waren es jeweils 11.000. Betroffen sind vor allem kleinere Fachhändler, aber in letzter Zeit betraf es auch große Namen wie zum Beispiel Galeria-Karstadt-Kaufhof, die Schuhhandelskette Görtz oder die Modekette Gerry Weber. Eine Ursache dafür ist auch die hohe Inflation.

Es gibt Handelsketten, die von der schwierigen wirtschaftlichen Situation und dem geänderten Einkaufsverhalten der Verbraucher jedoch auch profitieren. Dazu gehören Discountketten wie LIDL oder ALDI, aber auch WOOLWORTH, ein Discounter, der hauptsächlich günstige Nonfood-Ware, aber auch Lebensmittel anbietet. Für das letzte Geschäftsjahr gibt es noch keine genauen Umsatzzahlen von WOOLWORTH Im Geschäftsjahr 2020/21 kam das Unternehmen laut  dem Bundesanzeiger auf einen Umsatz von rund 462,5 Millionen Euro, bei einem Minus coronabedingt von rund 7,7 Millionen Euro an. Im Jahr zuvor wurde bei einem Umsatz von 478,7 Millionen Euro noch ein Gewinn von fast 12 Millionen Euro erwirtschaftet.

Polen besonders attraktiv für das Auslandsgeschäft.

Der Discounter WOOLWORT treibt seine Expansionspläne schneller voran als viele Experten gedacht hatten. Allein in diesem Jahr will der Non-Food-Händler 100 neue Filialen in Deutschland eröffnen. Insgesamt hat WOOLWORTH damit inzwischen fast 600 Läden, Ziel der Kette sind deutschlandweit 1.000 Standorte. Ein starkes Wachstum, wenn man bedenkt dass WOOLWORTH erst vor ca. 12 Jahren seine Insolvenz überwunden hatte. Nun hat man auch noch das Ausland neu entdeckt. Am 8. Mai wurde in Krakau der erste Standort mit einer Verkaufsfläche von ca. 1000 Quadratmetern im Ausland eröffnet. Noch im Mai sollen zwei weitere in Poznan und Warschau folgen. Insgesamt sind in Polen bis zu 400 Standorte geplant.

Polen ist für viele Unternehmen interessant. Auch die Muttergesellschaft H.H. Holding ist mit TEDi seit 2018 in Polen aktiv und betreibt bereits 154 Märkte. Auch Mitbewerber wie das niederländische Unternehmen Action (rund 250 Filialen) oder auch die britische Pepco Group (rund 1200 Filialen)  haben Polen als Expansionstreiber erkannt. Pepco konnte hier bereits im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von ca. 1,8 Milliarden Euro verbuchen, was ein Plus von 24,5 Prozent betrug.

Auch die Konzerntochter Dealz ist in Polen mit knapp 170 Märkten gut im Geschäft und konnte einen Nettoumsatz von 130 Millionen Euro erzielen. Auch Dealz expandiert und plant bis Herbst 2023 noch 100 weitere Standorte zu eröffnen. Im Gegensatz zu Dealz, die noch keine Gewinne ausweisen können, sieht dies bei Action schon mit einer Vorsteuerrendite von 3,1 Prozent sehr positiv aus. 

WOOLWORTH mit wechselvoller Historie.

Pepco-Filiale mit neuem Logo im polnischen Poznan, Foto: Pepco Group/Fotograf: Hubert Padalak

Woolworth hat eine sehr wechselvolle Geschichte hinter sich. Seinerzeit schon im Jahre 1879 von Frank Winfield Woolworth in den USA gegründet, erfolgte schon 1926 der Sprung nach Deutschland. Im Zuge der Insolvenz der des US- Mutterkonzerns wurden die letzten Kaufhäuser in den USA 1997 geschlossen. Die deutsche Tochter machte sich 1998 im Rahmen eines Management-Buy-Outs selbstständig. Der Begriff Management-Buy-out bezeichnet den Kauf eines Unternehmens durch dessen Management.

2007 übernahm dann die britische Investment- und Beratungsgesellschaft Argyll Partners das operative Geschäft von WOOLWORT Deutschland.  2009 musste das Unternehmen einen Insolvenzantrag stellen.  Durch einen Deal mit der H. H. Holding wurde das Unternehmen gerettet und die Woolworth GmbH gegründet.

Es wird spannend bleiben, wie sich das altbekannte Unternehmen weiterhin in Deutschland, wie nun auch im Ausland festigen kann, damit Negativschlagzeilen der Vergangenheit angehören.

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Bilder: Archiv Supermarkt-Inside

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