Digitalisierung

Online versus stationärer Handel

Dieser Beitrag ist Teil 61 von 83 in der Serie E-Commerce

Aus unserer Serie Lemke informiert:

Wer macht im Einzelhandel in Zukunft das Rennen? Online oder der stationäre Handel?

Nachdem die Onlineumsätze in den Pandemiejahren 2020 und 2021 insgesamt um rund 30 Milliarden wachsen konnten, ist die E-Commerce-Entwicklung 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gebremst und es wird mit einem Gesamtumsatz von ca. 100 Milliarden Euro gerechnet. Eine immer noch stolze Zahl, was für den stationären Handels bedeutet, mehr in Kundenbindungsmaßnahmen zu investieren.

Tun Sie Gutes und reden Sie drüber!

Foto von Artem Beliaikin von Pexels

Nicht immer ist allen (Verkäufer und Kunde gleichermaßen) in einem Geschäft wirklich bewusst, welche Vorteile der stationäre Handel hat. Diese müssen bei jedem Verkaufsmitarbeiter verinnerlicht sein, bzw. werden, damit es im Verkaufsgespräch auch „zur Sprache“ kommt. Hier nur einige Beispiele, die für den Kauf „vor Ort“ sprechen:

  1. Riechen, Fühlen, Schmecken, Sehen, Ausprobieren– hier sicher mit der größte Vorteil beim Kauf gegenüber dem Internet. Bieten Sie Kostproben bei Käse, Wurst usw. gelegentlich an.
  2. Umtausch leicht und einfach- sollte mittlerweile in jeder Branche selbstverständlich sein. Ob mit oder ohne Kassenbon muss jeder Betrieb selbst entscheiden.
  3. Schöneres Ambiente- hierbei kommt es natürlich darauf an, wie viel Wert das Geschäft auf ansprechende Waren-präsentation legt. Die Kunden erwarten heute mehr „Fun“ und „Erlebnis“ beim Einkauf. Dazu gehören auch übersichtliche Verkaufsregale, helles Licht und eine saubere Ladengestaltung.
  4. Umfassende Beratung durch das Personal – ein besonders wichtiger Vorteil gegenüber dem Internet. wenn diese kompetent sind. Auch ein Grund für regelmäßiges Verkaufstraining.
  5. Die Ware kann sofort mitgenommen werden.
  6. Keine Betrügereien- viel „Fake“ mit Kundenbewertungen. Leider ein sehr negativer Nebenaspekt im Internet.
  7. Mit Service und Garantieleistungen punkten- Häufig wird immer noch von der „Servicewüste Deutschland“ geredet. Sicher ist das oft übertrieben, heißt aber auch, dass es vielen Handelsunternehmen noch nicht gelungen ist, ihre Vorteile im Service als besondere Dienstleistungen bekannt zu machen.

Tipp: Hierbei ist es besonders wirksam, wenn die Kunden den Service oder die Garantieleistungen auch kennen. Bewerben Sie Ihren Service regional oder auch im Markt mit großen Hinweisplakaten. Und weisen Sie alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen darauf hin, aktiv den Service anzusprechen!

Nutzen Sie „Social Media“.

Auch wenn Ihr Hauptgeschäft stationär ist, sollte man sich immer mit neuen Medien beschäftigen. Nachdem Facebook mittlerweile schon zum Standard gehört, sollte man sich auch verstärkt mit Linkedin, Twitter, Instagram oder auch Pinterest beschäftigen und prüfen welches Organ für den eigenen Verkauf oder die eigene Werbung nützlich sein kann.  Auch ein kleines Video auf „YouTube“ kann die Kundenbindung und Bekanntheit fördern.

Leichtere Zahlungsweisen:

– Besonders wenn die Preise für den Artikel im 3-stelligen Bereich liegen, ist das „flotte“ Zahlen an der Kasse schon nicht mehr so einfach. EC-Karten haben oft Limits, Kreditkarten nehmen viele Händler gar nicht an. Hier sind innovative, smarte und praktische Lösungen gefragt. Zahlungen via Smartphone-App sollten im gesamten Einzelhandel möglich sein.

Regionales Sponsoring:

Für ein Geschäft ist eine gute Nachbarschaft meist ebenso vorteilhaft und wichtig wie im privaten Bereich. Ein ideales Instrument ist regionales Sponsoring. Durch das Engagement vor Ort kann sich ein Geschäft Pluspunkte sichern.

Werden Aktivitäten und Projekte (Sportfest, Schützenfeste, Dorffeste usw.) unterstützt, wirkt sich dies positiv auf das Firmenimage aus. Auch zeigt man hiermit eine gewisse Zusammengehörigkeit mit der Region. Auch eine Möglichkeit ist die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen, die nicht direkt im Wettbewerb stehen. 

Beispiel: Ein Lebensmittelgeschäft lässt sich von der hiesigen Gärtnerei Geschenkkörbe mit Blumen erstellen und verkauft diese dann. Im Gegenzug macht die Gärtnerei Werbung mit Aktionen vom Lebensmittelgeschäft.

„Mit online“ locken.

 „Drehen Sie den Spieß auch mal um“. Seien Sie kreativ“. Beispiel: Ein Kunde bestellt über Ihre Website und bekommt einen Gutschein, diesen löst er dann gegen die Ware im Geschäft ein. Machen Sie dazu ein festes Datum, bis wann spätestens der Kunde den Gutschein einlösen muss.  Mit Aktionspreisen verbinden. So lernen auch neue Internetkunden das Geschäft besser kennen.

Kundenorientierte Warenpräsentationen, ist besser als jeder Online Shop.

In vielen Geschäften gibt es immer weniger Personal– dadurch muss der Kunde seine Produkte auch ohne Beratung schnell finden können. Auch sieht ein Kunde, der gern im Internet „shoppt“, eher vom stationären Besuch ab, wenn das Geschäft nicht übersichtlich und sauber ist. Auch hat der Kunde bestimmte Erwartungen an ein Verkaufsregal, die wir erfüllen sollten. Grundkenntnisse sollten immer vorhanden sein, wenn es um die Bedeutung der Stammplatzierung und deren Wertigkeit geht.

Die Kasse sollte immer der „letzte gute Eindruck des Kunden sein“. 

– Sehen Sie die Kasse immer als eigenständigen Bereich (Profit- Center). 

– Überprüfen Sie das Sortiment regelmäßig auf Impulsfähigkeit. 

– Bestücken Sie jede Kasse mit dem gleichen Warenangebot. Vermeiden Sie „out-of-stocks“ (Artikellücken) gerade an den immer geöffneten Kassenplätzen. Übrigens: Zum Abschluss ein freundliches „Danke für den Einkauf“ o.ä. wirkt manchmal Wunder und bestätigt die Kunden, dass sie gerne gesehen sind.

Online vs. stationär:

Wenn ihr einige oder am besten alle dieser Tipps umsetzt dann hat euer stationärer Betrieb auch im Online Zeitalter langfristige Erfolgsaussichten.

Infos zu Schulungen zum Thema unter: www.lemke-training.de

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