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Täglicher Kampf gegen Regallücken

Dieser Beitrag ist Teil 68 von 80 in der Serie Corona

Regallücken werden zu einem ernsten Problem im LEH und das Weihnachtsgeschäft steht vor der Tür.

 

Halloween ist vorbei. Doch das Schreckgespenst ist nicht wieder verschwunden, sondern wird immer größer und sorgt für Angst und Schrecken bei den Händlern. Regallücken setzen die Händler enorm unter Druck. Die Kunden meckern und sind unzufrieden. Das kann niemand gebrauchen. Das Schlimmste ist, dass Besserung nicht in Sicht ist. Von Getränken über Süßwaren bis zu Getreideprodukten ist die Ware knapp. Eine generelle Versorgungslücke müssen Kunden in Deutschland zwar nicht fürchten, volle Auswahl wird es jedoch auch nicht geben. Mehrere Industriehersteller und Großhändler haben ihre Partner in den letzten Tagen über Probleme informiert. Die Lekkerland-Gruppe und die Transgourmet-Tochter Selgros entschuldigen sich für die Lieferengpässe. Doch der Rohstoffmangel, die Corona-Pandemie und außergewöhnliche Wetterereignisse sorgen für immer mehr Druck.

Industrie mit großen Problemen

Ein großes Problem gibt es momentan bei Getränken in Dosen. Zur Herstellung der Dosen braucht man Aluminium. Das Material wird jedoch immer knapper. Grund dafür ist, dass das in der Aluminiumproduktion benötigte Magnesium kaum von China exportiert wird. In den chinesischen Fabriken fehlt Strom. Ein Produzent schreibt beispielsweise an die Kunden, dass er nur an zwei Tagen in der Woche Strom zur Herstellung von Magnesium hat. So werden die Regale nicht wieder voll. Laut Experten ist die Spitze des Eisberges hier noch nicht erreicht. Genauso angespannt ist die Lage bei Süßwaren. Taifune erschweren die Ernte von Kokosnüssen. Zudem ist die Nachfrage erheblich über dem geplanten Wachstum. Hinzu kommt die angespannte Lage der Frachtschiffe. Schiffscontainer fehlen, die Nachfrage nach Containerstellplätzen explodiert förmlich und die Preise für alle Transport-Themen ebenso.

Jahresgespräche extrem hitzig

All die Probleme sorgen für reichlich Zündstoff bei den laufenden Jahresgesprächen. Die Industrie weiß um die Sorge der Regallücken. Um das Maximum für sich herauszuholen, schüren sie diese Angst mehr denn je. Die Androhung von Lieferstopps soll den Handel zu Kompromissen zwingen. Neutral gesehen, ist das nun eine extrem spannende Situation. Der Handel, der sonst immer die Auslistungskeule schwingt, wird selbst unter Druck gesetzt. Wie damit umgegangen wird, werden die Ausgänge der Jahresgespräche zeigen. Druck ist definitiv bei beiden Seiten auf dem Kessel. Konflikte und Eitelkeiten sorgen jedoch nicht für volle Regale, sondern verschärfen die Probleme. Alle Player wissen um die angespannte Situation, die so schnell auch nicht enden wird. Dennoch hoffen wir, dass sich die Marktsituation im nächsten Jahr teilweise entspannt. Das Schreckgespenst zu sehen reicht an Halloween. Es muss uns nicht das ganze Jahr verfolgen…

Machen sich die Lieferengpässe bei euch schon bemerkbar? Wie geht ihr damit um?

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Bilder: Archiv Supermarkt Inside

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