Mรคrkte

Store Check bei Netto, irgendwie ein kleines Kaufland

Dieser Beitrag ist Teil 3 von 69 in der Serie Netto

Im Rahmen einer unserer Store Check Touren besuchten wir auch einen neuen Netto.

Unsere Reise ging von Ulm nach Heilbronn. Da auf dieser Route fast immer Stau ist, mussten wir auch diesmal Stuttgart umfahren, dabei sind wir durch Affalterbach gekommen. Dieser Ort ist nicht nur die Schmiede der zur Mercedes gehรถrenden AMG Tochter, sondern auch ein Netto-Standort.

Als wir dann schon mal da waren, haben wir die ย Chance genutzt und uns diesen recht neuen Netto Marken-Discounter angeschaut.

 

Die Netto-Geschรคftsleitung hat offensichtlich an die Expansionsabteilung die Losung ausgegeben, Stรคdte und Gemeinden zwischen 3000 und 6000 Einwohner zu akquirieren. So konnte der Edeka-Ableger in den letzten Jahren ein sehr hohes Wachstumstempo hinlegen, dies wird in den GFK Zahlen auch bestรคtigt. Diese Entwicklung wird von Aldi und Lidl kritisch beรคugt, da Netto mit dieser Expansionsstrategie gezielt in Orte geht, die fรผr die beiden grรถรŸten deutschen Discounter in der Regel nicht infrage kommen. Allerdings hรถrt man hier auch hinter verschlossenen Tรผren, dass die Flรคchenproduktivitรคt in diesen kleinen Gemeinden zum Problem werden kรถnnte.

Netto Marken-Discount mit Getrรคnkemarkt ist fast ein Vollsortimenter.

Unser Store Check Markt in Affalterbach liegt unmittelbar an der LandstraรŸe von Stuttgart kommend, in einem kleinen Industrie-Mischgebiet, direkt an der Parkplatzzufahrt liegt noch zusรคtzlich eine Tankstelle. An diesem Standort gibt es nicht nur die groรŸe AMG, sondern auchย sehrย viel Mittelstand, also gute Bedienungen.

Der Markt prรคsentiert sich in der gewohnt aggressiven gelb-roten Farbstruktur am Gebรคude. In dem hellen Windfang hat sich ein attraktiver, regionaler Bรคcker eingemietet, dieser betreibt auch den kleinen Gastro-Bereich.

 

Die Marktstruktur erinnert an ein kleines Kaufland

Direkt hinter dem Markteingang liegt eine verhรคltnismรครŸig groรŸe Obst und Gemรผse-Abteilung. Dieser folgt ein Backshop in unmittelbarer Nachbarschaft, der fรผr seine AuslagegrรถรŸe ein riesiges Sortiment hat. An den dann folgenden Wandbereichen gliedert sich der Frische-Bereich an, mit Molkereiprodukten, SB-Wurst-Kรคse usw. und endet dann mit der SB-Fleisch-Abteilung. Der Rรผcklauf zur Kassenzone ist geprรคgt vom Getrรคnke-Markt, indem Netto mittlerweile als einziger deutscher Discounter ein groรŸes Mehrwegsortiment anbietet. Diesen Sortimentsbereich wissen gerade Kunden in kleineren Gemeinden besonders zu schรคtzen, da Alternativen oftmals nicht vorhanden sind. Einige Food-Bereiche wurden durch besonderen Ladenbau oder mit separater Plakatierung in Szene gesetzt.

Food-Sortiment mit viel Marken und Non-Food Posten

Das gesamte Food-Sortiment sowie das aktuelle Saison-Sortiment lรคsst fast keine Wรผnsche offen. Die Netto-Macher versuchen auf der begrenzten Verkaufsflรคche einen vollwertigen Voll-Sortiments-Diskounter zu etablieren. Dieses Konzept wird wรถchentlich mit einem groรŸen Werbeprospekt angeheizt. Beim Durchblรคttern des 36 Seiten starken Prospekts, mit z.B. 20 Artikeln aus dem O&G Bereich, hatten wir das Gefรผhl, eineย GroรŸflรคchen-Werbung in der Hand zu halten.

Wir halten das aktuelle Netto-Konzept fรผr eine gute Weiterentwicklungs-Stufe, die konsequente Verdichtung mit einemย vollwertigen Voll-Sortiments-Diskounter in Deutschland ist eine gute Sache. Allerdings stellen wir bei unseren Marktbesuchen immer wieder fest, dass die Mannschaft vor Ort oftmals Probleme mit dem komplexen Handelskonzept hat. Da gibt es hรคufig Potenzial zu den Themen Marktleistung und Warenverfรผgbarkeit. Aber solche operativen Schwierigkeiten lassen sich in der Regel schnell beheben.

 

Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

 

 

 

 

 

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