Großflächen

Haben die Großfläche nach Corona noch Zukunft?

Dieser Beitrag ist Teil 48 von 56 in der Serie Großflächen

Ist das alte SB-Warenhaus bald tot?

Blicken wir uns um im Lebensmittelhandel – kaum eine mittlere Stadt oder ein Stadtteil mit mehr als 20 000 Einwohnern hat keine Einkaufspaläste. Mal schnuckelig klein als Vollversorger um die Ecke, mal als Discounter mit großem Parkplatz am Ortsrand oder als klassische Großfläche auf der grünen Wiese vor den Toren des Stadt. Meistens heißen sie Edeka, Rewe, Lidl, Aldi, Penny, Netto, Kaufland oder Globus. Sie treten häufig als punktuelle Ansammlungen auf und versorgen den zu verwöhnenden Kunden mit Obst und Gemüse, Fleisch, Food und Non Food. Nicht immer in der gleichen Relation, aber immer in tadelloser Qualität, einem akzeptablen Preis und gewohnter Professionalität. Die Unterscheide sind vielfach nur für die Profis erkennbar. Klar, der eine hat Bedienung, der andere keine. Der eine hat 30 Mehlsorten, der andere nur 5 – na und. Logischerweise hat die dramatische Corona-Pandemie den systemrelevanten Lebensmitteleinzelhandel ordentlich Umsatz eingespielt, aber das ganze Geschäft hat kein organisches Wachstum gebracht.

Die Kosten entscheiden

Alle oben genannte Wettbewerber besitzen eine Einkaufsmacht, die fast erdrückend wirkt. Bauern und kleine Produzenten wissen ihr Leid dabei zu klagen. Riesige Einkaufspreisunterschiede sind deshalb immer weniger vorhanden. Fast alle sind dann noch in internationalen Einkaufsorganisation integriert, so dass auch rege Kommunikation über die Geschehnisse bei den Produzenten gegeben ist.

Auch die Verkaufspreise sind so unterschiedlich gar nicht. Die Discountrange hat mittlerweile fast jeder Händler zum gleichen Preis kalkuliert, wie sein erbittert zu bekämpfender Nachbar auf der anderen Straßenseite. Auch die starken Marken haben sich in den Verkaufspreisen am Regal und in der Aktion stark angenähert. Schenken tun sich die Protagonisten nichts. Und wenn doch kleine Unterschiede vorhanden sind, weiß der Kunde nicht wirklich den Unterschied. Er empfindet vielleicht einen. Wesentliche Unterschiede gibt es aber in den Kostenstrukturen. Während die einen mit knapp 30% herum hantieren, schaffen es die Discounter mit unter 20. Und das haut aufs Ergebnis.

Rückläufiger Umsatz der Vor-Coranazeit hat die Großflächen enorm gefordert und erste Opfer mit sich gebracht.

Immer häufiger erleben wir in den letzten Jahren, dass Großflächen Verluste produzieren. Dagegen angekämpft wird wie verrückt. Da wird modernisiert, Theken ein- und wieder ausgebaut, Flächen verkleinert, Service reduziert, Sortimente rauf und wieder runter gefahren. Helfen tut es in der Regel nicht wirklich, die Umsätze schwächelten bis zur Corona-Krise eigentlich überall auf den großen Flächen. Real ist bereits verkauft und wird zur Zeit zerschlagen. Auch unsere französischen oder britischen Nachbarn können ein Lied davon singen. Tesco leidet bereits am Discountsyndrom. Carrefour testet deshalb momentan Discount auf der Großfläche. Nach Auchan und Casino der 3. im Bunde. Auch das deutsche Kaufland und der US-Cosco sind Großflächendiscounter. Aber alle hatten Ihre liebe Mühe, dann kam Corona und es ging wieder bergauf. Den Mut, wirkliche Alleinstellungsmerkmale zu bieten, hat keiner. Wahrscheinlich entscheiden die künstliche Intelligenz oder Controller über die Zukunft.

Aber was ist los, wenn sich nach Corona, alles um den Umsatz und Ertrag wieder normalisiert?

Die guten Händlertugenden sind auf der Großfläche schon jetzt gefragt, denn der Zeitpunkt kommt immer näher.

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Bilder: Archiv Supermarkt Inside

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