Duale Hochschule Baden-Württemberg Heilbronn

Was bedeuten die Smart Stores für den LEH in der Zukunft?

Dieser Beitrag ist Teil 25 von 27 in der Serie Technik für den Lebensmitteleinzelhandel

Die Antwort gab es auf den Retail Innovation Days in Heilbronn.

Foto: Prof. Rüschen DHBW Heilbronn

Ist automatisiertes Einkaufen wirklich die Zukunft? Die Retail Innovation Days vom DHBW (Duale Hochschule Baden-Württemberg) haben sich seit 2016 zu einer sehr erfolgreichen  Informationsplattform für Branchenvertreter mit stets wachsenden Teilnehmerzahlen etabliert. Im Fokus steht an erster Stelle der Austausch zu zukunftsweisenden Konzepten und Lösungen für den Handel. Die DHBW ist die erste staatliche duale, d.h. praxisintegrierende Hochschule in Deutschland. Sie wurde am 1. März 2009 gegründet und führt das seit über 40 Jahren erfolgreiche duale Modell der früheren Berufsakademie Baden-Württemberg fort.

Foto: DHBW

Auch in diesem Jahr versammelten sich vom 11. Juli bis zum 12. Juli wieder zahlreiche Gäste in der Aula der Dualen Hochschule, um über Herausforderungen, Lösungen und Chancen von Smart Stores zu diskutieren. An zwei Tagen gab es insgesamt 22 Vorträge und Diskussionen mit Grab & Go-Konzepten ( verpackte, verzehrfertige Speisen), Self-Checkout Lösungen, Robotik-Ansätzen und Smart Fridges, eine neue Art der Verkaufsautomaten.  Mit dabei waren unter anderem Vorträge und Statements von Zabka, Wanzl, GK Group, Autonomo, Edeka Südwest, Syreta, Stüwer, Reckon.ai, Ferrero, MCS, Frieda 24, Knapp Smart Solutions, Tante M, Latebird, Kesseböhmer, Selecta und der DHBW Heilbronn.

Personalmangel – Antreiber der Automatisierung?

Der zwölf Meter lange Container beinhaltet ein voll automatisiertes Einkaufssystem, das den Kauf rund um die Uhr ermöglicht. Foto: REWE_EnBW_Bispingen-2_Quelle-Lekkerland.jpg

Viele Experten meinen mittlerweile, dass besonders im Einzel- und Fachhandel der Hauptantreiber von automatisierten Konzepten, der in vielen Branchen schon länger  anhaltende Personalmangel, ist. In verschiedenen Vorträgen wurden zum Beispiel Smart-Store- Konzepte aus ganz Europa vorgestellt. Fakt ist, dass überall dort, wo Menschen schnell was einkaufen möchten, die Smart- Stores oder Automaten ohne Personal, an Fahrt gewinnen.

Foto: Supermarkt-Inside vom Kongress der DHBW

Hauptprodukte sind meist bei allen Getränke oder verzehrfertige Produkte. Mittlerweile stimmt es auch nicht mehr, dass die Smart- Lösungen nur etwas für die Smartphone– Generationen oder nur für Studenten und Studentinnen interessant ist. Das ist zum Beispiel an dem sehr erfolgreichen Konzept „Tante M“ aus dem Schwabenland zu sehen. Der Gründer Christian Maresch schaffte es innerhalb  von nur fünf Jahren bereits 44 Filialen zu eröffnen.

Foto: Supermarkt-Inside vom Kongress der DHBW

Motto lautet: „Selbst bedienen“- „Selbst kassieren“- „Selbst bezahlen“. Maresch berichtete in seinem Vortrag, sein Ziel sei es, bis Ende 2024 ca. 100 Standorte mit dem „Tante M- Konzept“ eröffnen zu können. Das Konzept geht deshalb gut auf, so Maresch, da „Tante M“ da hingeht, wo andere Unternehmen nicht hin wollen. Das sind vorrangig Orte mit einer Einwohneranzahl zwischen 500 und 4000.

Smart Stores: Einkaufen rund um die Uhr ist die Zukunft.

Żabka stationärer Markt in Polen

Ein Grund der stärker werdenden Smart- Konzepte liegt auch daran, dass immer mehr Menschen „rund um die Uhr“ einkaufen möchten, so zum Beispiel die Aussage vom Bereichsleiter Digitaler Vertrieb der Edeka Südwest. Die Zeiten, dass die Menschen an einem Samstag in ihrem Supermarkt, den Haupteinkauf für eine ganze Woche tätigen, scheinen vorbei zu sein. Dies betrifft aktuell noch mehr die jüngere Generation, kann sich jedoch in Zukunft noch stark verändern.

Weitere Diskussionsthemen im Forum war auch, dass es aktuell noch für viele Ältere eine Hemmschwelle bedeutet, zum Beispiel eine App zum Einkaufen zu bedienen. Eine weiterer Grund für diese Zielgruppe, doch lieber stationär einzukaufen, ist die Abgabe oder das Eingeben von persönlichen Daten. Aber auch in diesem Punkt wächst die Akzeptanzbereitschaft. Ob die Zukunft nur noch von Läden ohne Personal beherrscht wird, ist noch sehr fraglich. Es kommt auch immer auf die jeweiligen Standorte an. Denn: Für viele Menschen sind automatische Läden ohne Personal noch „Zauberei“.

Foto: Supermarkt-Inside vom Kongress der DHBW

Die Macher der DHBW rund um den Professor Dr. Rüschen sind definitiv echte Spezialisten rund um das gesamte Thema Smart Stores in Europa. Die gesamte LEH-Branche kann sehr dankbar sein das die DHBW so offen und transparent mit den gewonnen Erkenntnissen rund um die europäische Smart-Stores-Expansion umgeht. Wir freuen uns schon auf den nächsten Retail Innovation Days in Heilbronn, die wir wieder gerne als Medienpartner zu begleiten.

Foto: Supermarkt-Inside vom Kongress der DHBW

Was haltet ihr von diesem spannenden Thema? Bitte schreibt uns indes eure Meinung auf Supermarkt Inside.

Bilder: Archiv Supermarkt-Inside und wie gekennzeichnet.

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