Kaufland

Bei Kaufland klingeln die Kassen, aber sind alle happy?

Dieser Beitrag ist Teil 143 von 172 in der Serie Kaufland

Kaufland steigert Rendite und Nettogewinn – erfolgreiche Integration von Real bringt  über 16 Prozent Umsatzplus. CEO Frank Schumann ist aber noch nicht in Party Stimmung….

Kaufland Dessau / Foto: Supermarkt-Inside

Die erst vor kurzer Zeit veröffentlichte Bilanz (Geschäftsjahr 2022/ 2023 zum 28. Februar)  der Schwarz- Tochter Kaufland sieht mehr als erfreulich aus. Ein Grund ist auch, dass die Integration der ehemaligen ca. 100 Häuser von Real im zweiten Jahr nach der Übernahme einiges zum positiven Ergebnis beitragen haben.

Kaufland macht knapp 32.0 Mrd. Umsatz und steigert signifikant den Ertrag!

Foto: Kaufland

Der gesamte, vom Unternehmen kommunizierte Außenumsatz betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 31,8 Milliarden Euro (netto). Auch hat sich das Gesamtergebnis deutlich verbessert. Vor Steuern und Zinsen betrug der das Ergebnis 643 Millionen Euro, was ein Plus von stolzen 39 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Umso bedeutsamer diese Kennzahl, da der Zinsaufwand mit 70 Millionen Euro viermal höher lag, konnte der Konzernüberschuss um 35,6 Prozent auf 415 Millionen Euro gesteigert werden. Die Nettorendite lag jedoch noch bei dünnen 1,4 Prozent. Man kann jedoch von einer höheren Rendite ausgehen, da nicht alle deutschen Ergebnisse in der Bilanz enthalten sind. Eine sehr gute Bilanz, waren doch noch ca. 976 Millionen Euro in Investitionen für die Real– Integration geflossen, immerhin 36 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres.

Aggressivität bei den Preisen mindert den Rohertrag.

Foto: Kaufland

Bemerkenswert ist auch bei dem aktuellen Ergebnis, dass Preiserhöhungen nicht alle an die Kunden und Kundinnen weitergegeben wurden. Kaufland hatte auch aufgrund der hohen Inflationsquote auf Spanne verzichtet, so dass der Rohertrag dadurch mit 13 Prozent langsamer gestiegen ist, als der Umsatz. Auch sind die Personalkosten mit + 10,6 Prozent, wie auch der Posten „ Sonstiger Aufwand“ mit + 11,4 Prozent weniger als der Umsatz gestiegen. Dahinter verbirgt sich ein Volumen von 3,9 Milliarden Euro, da hier Betriebs- und Logistikkosten , wie auch die Werbeausgaben mit enthalten sind. Für das aktuelle bzw. laufende Geschäftsjahr plant das Führungsmanagement noch vorsichtig. Das ist nachvollziehbar, ist aktuell noch immer mit steigenden Lebensmittelpreisen zu rechnen. Dazu kommen noch Unsicherheiten bei der Verfügbarkeit bestimmter Rohstoffe. Ein moderater Umsatzanstieg wäre sicher für den Konzern ein gutes Ergebnis, fallen im neuen Geschäftsjahr u.a. die starken positiven Effekte der Real- Integration weg oder werden zumindest schwächer.

Frank Schumann und Kollegen müssen wachsam bleiben…

Kaufland in Bukarest / Foto: Supermarkt-Inside

Keine leichte Aufgabe für die neuen Vorstandsmitglieder Stefan Hoope (Vertrieb, Logistik, Fleischwerke), sowie wie für Ante Rados, der nun für den Bereich Verwaltung verantwortlich ist. Dennoch ist es Frank Schumann gelungen den Großflächen-Riesen Kaufland erfolgreich durch die vielen Krisen und Herausforderungen der letzten Jahre zu steuern und die Ergebnisse signifikant weiter zu entwickeln. Gerade im Ausland klingeln die Kassen nach wie vor auf hohem Niveau. Allerdings muss Kaufland auch deutlich an der Attraktivität des Handelskonzepts und den operativen Leistungsständen auf der Fläche arbeiten, da einfach zu viele Alt-Standorte, Flächenbereinigt ein zu großes Umsatzminus machen.

Kaufland- die Erfolgsgeschichte.

Kaufland-Sofortverkauf in den neuen Bundesländern 1991 / Foto: Supermarkt-Inside

Es ist schon eine besondere Geschichte, wenn man bedenkt dass erst im Januar 1968 das Unternehmen im schwäbischen Backnang seine erste Filiale eröffnet, was den Grundstein für die heutige Erfolgsgeschichte. Heute ist Kaufland mit über 1.500 Filialen und über 155.000 Mitarbeitern in acht Ländern Europas vertreten.  Die Unternehmen der Schwarz Gruppe haben das Geschäftsjahr 2022 erfolgreich abgeschlossen und erwirtschafteten mit über 575.000 Mitarbeitern über alle Geschäftsfelder hinweg einen Umsatz von 154,1 Milliarden Euro (Umsatzplus: 15,4 Prozent). Die große Schwester von Kaufland ist Lidl und mit deutlich über 10.000 Filialen in über 30 Ländern ein ungebremstes Erfolgs-Unternehmen und der Run geht weiter.

Schwarz Gruppe liefert tolle Zahlen:

Unternehmen der Schwarz Gruppe Geschäftsjahreszahlen 2022.
Bildrechte:Schwarz Unternehmenskommunikation GmbH & Co. KGFotograf:Schwarz Unternehmenskommunikation GmbH & Co. KG

Trotz einer hohen Inflation und gestiegener Zinsen erzielten die Unternehmen der Schwarz Gruppe damit einen stabilen Jahresabschluss. Kostensteigerungen bei Handelswaren, Rohstoffen, Energie und Transport konnten durch effizientes Prozessmanagement zum Teil aufgefangen werden und wurden nicht in vollem Umfang an die Kundschaft weitergegeben. Die Filialzahl erhöhte sich um 400 auf 13.700.

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