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Inflationsquote bleibt auch im Juli weiterhin hoch.

Dieser Beitrag ist Teil 27 von 30 in der Serie Preiserhöhungen

Lebensmittelpreise sind weiterhin die Antreiber – Inflationsquote bleibt auch im Juli (+6,2%) weiterhin hoch.

Die Inflationsrate in Deutschland bleibt auch weiterhin noch hoch. Sie lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Juli bei 6,2 Prozent. Im Vormonat Juni  hatte sie bei 6,4 Prozent gelegen. Dies liegt vorrangig an der immer noch steigenden Preisentwicklung von vielen Nahrungsmitteln. Dazu kommt noch, dass auch die Energiepreise wieder etwas stärker als in den beiden Vormonaten gestiegen waren. Laut der Bundesbehörde stiegen die Verbraucherpreise im Juli gegenüber dem Vormonat Juni um 0,3 Prozent. So kann man feststellen, dass die hohe Inflationsquote das Lohnwachstum aufzehrt. Denn: die Gehälter und Löhne sind zum Jahresbeginn in einem echten Rekordtempo gestiegen. Die Kaufkraft der Menschen hatte jedoch weiter abgenommen. Im ersten Quartal 2023 lagen die Arbeitseinkommen nominal um 5,6 Prozent höher als vor einem Jahr, diese gingen jedoch durch die Inflation unter. Denn die Verbraucherpreise stiegen im selben Zeitraum noch schneller um 8,3 Prozent. Die Reallöhne waren noch einmal um 2,3 Prozent niedriger als vor einem Jahr.

Reallohn als Kennzahl für die Kaufkraft.

Der Reallohn ist die Kennzahl für die Kaufkraft von Gehältern und Löhnen. Denn der Reallohn berücksichtigt nicht nur die absolute Höhe der Einkommen (nominal), sondern setzt sie in Beziehung zum Preisniveau (real). In die Veränderung der Reallöhne gehen also sowohl die Lohn- und Gehaltserhöhungen als auch die Preissteigerungen ein. Liegen die Lohn- und Gehaltserhöhungen über der Inflationsrate, steigt der Reallohn. Ist die Inflationsrate höher, sinken die Reallöhne. 

Schon der Corona– Pandemie waren die Reallöhne und -gehälter zwei Jahre in Folge zurückgegangen.  Im Jahr 2020 hatte die verbreitete Kurzarbeit zu einer negativen Lohnentwicklung geführt. 2021 und 2022 war dann der schnelle Anstieg der Verbraucherpreise der wichtigste Grund für den Schwund der realen Einkommen.

Auch haben einige Gewerkschaften höhere Löhne gefordert und teils auch durchsetzen können. Fachleute erwarten noch in 2023 bessere Tarifabschlüsse, die positive Auswirkungen auf die Inflation haben. Die jetzige Phase der Reallohnverluste ist die bisher längste in Deutschland. Das Tempo der Verluste nahm 2022 deutlich zu, schwächte sich erst zuletzt wieder leicht ab. Im ersten Quartal 2022 lagen die Reallöhne um 0,7 Prozent unter dem Vorjahr und im dritten Quartal bereits um 4,6 Prozent und im vierten Quartal 2022 schließlich noch um 3,7 Prozent. Nun sind es „nur noch“ 2,3 Prozent.

Mit Belebung der Kaufkraft ist nicht zu rechnen.

 

Auch der HDE ( Handelsverband Deutschland) rechnet nicht mit einer kurzfristigen Belebung bei den Konsumenten. Denn wenn die Preise bei den Lebensmitteln deutlich steigen, sparen die Menschen bei anderen Dingen, wie zum Beispiel bei Elektronikprodukten, Möbeln oder anderen Artikel im Nonfood- Bereich. Dies ist deutlich daran zu erkennen, dass Verbraucher und Verbraucherinnen seit Monaten verstärkt zu Eigenmarken im Einzelhandel greifen. So rechnet der HDE auch mit einem preisbereinigten Umsatzrückgang von ca. vier Prozent. Das HDE-Konsumbarometer für den August macht deutlich, dass die Verbraucherstimmung weiter auf einem niedrigen Niveau verharrt. Allerdings gibt es auch einen Lichtblick. Denn die aktuelle Verbraucherstimmung folgt bislang nicht der weiteren Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds. Dies stimmt zumindest etwas optimistisch für die potenzielle Entwicklung des privaten Konsums in nächster Zeit. Aber auch der HDE bemerkt, dass ein deutlich merklicher konjunktureller Impuls daraus jedoch nicht zu erwarten ist. 

Das jeweils am ersten Montag eines Monats erscheinende HDE-Konsumbarometer basiert auf einer monatlichen Umfrage unter 1.600 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und zu anderen konsumrelevanten Faktoren.

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Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

 

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