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Inflation: Preise steigen im Januar um 4,9 Prozent

Dieser Beitrag ist Teil 10 von 30 in der Serie Preiserhöhungen

Inflation geht dennoch im Januar leicht zurück

Die Inflation in Deutschland ist zu Beginn des neuen Jahres unter die Marke von fünf Prozent gesunken. Nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden, lag die Teuerungsrate im Januar 2022 bei 4,9 Prozent. Börsenexperten hatten bereits einen deutlich geringeren Anstieg der Verbraucherpreise gegenüber dem Dezember 2021 von 4,4 Prozent erwartet. Im Dezember hatte die Teuerungsrate noch bei 5,3 Prozent gelegen. Dies war seit 1992 der höchste Wert. Fakt ist, dass die Kaufkraft der Verbraucher bei einer höheren Inflation schwach ist. Auch die geringen Zinsen für Ersparnisse der Bürger forciert dies noch. Der Hauptgrund der Teuerung liegt in erster Linie an den extrem angestiegenen Energiekosten. Für Benzin, Strom und Gas mussten die Verbraucher im Januar ca. 20,5 Prozent mehr zahlen, als im Vergleichsmonat 2021. Im Dezember waren es lediglich 18,3 Prozent.

Keine kurzfristige Entspannung bei den Preisen zu erwarten

Die Senkung der Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf 16 Prozent, die Preise etwas „angeheizt“ hatte, entfiel. Die Bundesregierung hatte die Mehrwertsteuer in der zweiten Jahreshälfte 2020 vorübergehend gesenkt, wodurch die Preise in der zweiten Jahreshälfte 2021 im Vergleich zu den niedrigeren Vorjahreswerten höher ausgefallen sind. Auch Lieferengpässe, besonders im November und Dezember, sind krisenbedingte Faktoren, die auch aktuell in einigen Branchen noch anhalten. So wird keine kurzfristige Entspannung bei den Preisen erwartet. Dazu kommt, dass in der Corona- Pandemie sind auch die Preise für Waren und Industriegüter stark angestiegen, als für manche Dienstleistungen. Ein gutes Beispiel sind hier die Sport- und Fitnessstudios, wo viele Menschen aus ihren Verträgen ausgestiegen sind oder gekündigt haben. Die Angst vor einer Ansteckungsgefahr war vielen hier zu groß.

Massiver Preisanstieg auch im LEH

Mit aggressiven Wochen-Sonderangeboten versuchen die Macher in den Einkaufsbereichen bei z.b. Aldi, Rewe, Lidl, Kaufland und EDEKA die doch teilweise enormen Preiserhöhungen im Sortiment für die Kunden etwas erträglicher zu machen. Die Lebensmittel-Industrie ist logischerweise durch die o.g Effekte ebenfalls enorm unter Druck geraten. Demzufolge waren die Jahresgespräche zuletzt enorm hart und unerfreulich. Jedoch musste derLEH vielfach neue UVP,s akzeptieren und jetzt nach und nach auf der Fläche umsetzen.

Verbraucherpreisindexes (VPI) bei + 5,3 Prozent

Im Dezember noch lag die Inflationsrate in Deutschland nach der vom Statistischen Bundesamt bevorzugten Berechnungsweise des Verbraucherpreisindexes (VPI) bei 5,3 Prozent – nach der europäischen Berechnungsmethode des harmonisierten Verbraucherpreisindexes (HVPI) waren es 5,7 Prozent. Beide Ansätze unterscheiden sich leicht. Beim HVPI haben Waren einen höheren und Dienstleistungen einen geringeren Anteil im Vergleich zum VPI. Im Gesamtjahr 2021 lag die Inflation in Deutschland gemessen nach dem HVPI bei 3,2 Prozent. Die Bundesbank erwartet für 2022 sogar einen Wert von im Schnitt 3,6 Prozent. Für die folgenden beiden Jahre prognostiziert sie jeweils 2,2 Prozent.

Die Abschaffung der EEG-Umlage soll etwas entspannen

Die Politik, bzw. der Bundesfinanzminister Christian Lindner hat nun als Reaktion auf die Teuerungsraten reagiert. Er will so bald wie möglich, eventuell Mitte des Jahres, die sogenannte EEG-Umlage abschaffen. Die EEG-Umlage ist der Strompreis-Aufschlag für den Ausbau der erneuerbaren Energien. Diesen will die neue Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP spätestens 2023 streichen. Zuletzt mehrten sich aber Stimmen, es bereits 2022 zu tun. Die Bundesbank rechnet zum Jahresauftakt mit einem weiterhin hohen Preisdruck. Dazu zählt die Bundesbank unter anderem Effekte bei der Mehrwertsteuer und der CO2-Abgabe. In Deutschland kostet der Ausstoß einer Tonne CO2 insgesamt 25 Euro, das beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht. 

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Bilder: Archiv Supermarkt-Inside

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