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Verbraucherpreise fressen Tariflohnsteigerungen

Dieser Beitrag ist Teil 7 von 30 in der Serie Preiserhöhungen

Tariflohnsteigerungen reichen bei hoher Inflation nicht aus

Die Corona-Krise trifft uns alle hart. Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren – unser Leben war und ist komplett auf den Kopf gestellt. Mental sind viele von uns an ihren Grenzen. Und auch der Arbeitsmarkt leidet. Hunderttausende verloren ihre Jobs. Millionen stecken in Kurzarbeit. Die Krise zeigt sich also auch deutlich im Portemonnaie der Beschäftigten. Wer Hoffnung auf schnelle Besserung hat, muss erst einmal enttäuscht werden. 2021 werden die Tariflohnsteigerungen nicht ausreichen, um die Preissteigerung auszugleichen. Die reale Tariflohnerhöhung wird mit -0,2 Prozent negativ ausfallen. Ein Grund hierfür ist, dass die Zuwächse nicht mehr so stark sind wie in den Jahren zuvor. 2018 und 2019 lagen die Zuwächse noch bei 3,0 und 2,9 Prozent. 2020 hat die Corona-Pandemie schon deutlich ihre Spuren hinterlassen. Die Zuwächse lagen bei nur noch 2,0 Prozent. Deshalb waren die Erwartungen an 2021 auch nicht wirklich hoch.

Lohnsteigerungen liegen unter dem Niveau der Vorjahre

Und die Erwartungen sind eingetreten. Man konnte sich nicht aus der Abwärtsspirale befreien. Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) hat errechnet, dass die Tariflohnsteigerungen nur 1,6 Prozent betragen werden. Mehr geben die im ersten Halbjahr und im vergangenen Jahr abgeschlossenen Tarifverträge nicht her. Für den Verbraucher ist das eindeutig spürbar. Mit dem eigenen Lohn kann weniger gekauft werden als in den Vorjahren. Würde man nur die im ersten Halbjahr 2021 abgeschlossenen Tarifverträge betrachten, läge die Lohnsteigerung bei durchschnittlich nur 1,1 Prozent.

Inflation steigt und steigt

Das Problem wird durch die rasant steigende Inflation verschlimmert. Im Juli lag die Inflationsrate bei 3,8 Prozent. Also so hoch wie in den vergangenen 30 Jahre nicht mehr. Treiber der Inflation sind die hohen Energie- und Rohstoffpreise. Auch die Rückkehr zu den normalen Mehrwertsteuer-Sätzen sorgt für den Anstieg der Inflation. Bis zum Jahresende wird sich das auch nicht ändern. Die Senkung sorgte im Jahr 2020 von Juli bis Dezember für niedrige Preise. Experten gehen jedoch davon aus, dass es sich nur um ein vorübergehendes Phänomen hält.

Was sagt ihr zu dieser Entwicklung? Glaubt ihr, dass sich unsere Wirtschaft im Herbst erholen wird oder wir direkt in die vierte Welle mit entsprechenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten steuern? Bitte schreibt uns eure Meinung auf Supermarkt Inside oder bei Facebook.

Bilder: Archiv Supermarkt Inside

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