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Discounter: Eigen- und Handelsmarken wichtiger denn je.

Dieser Beitrag ist Teil 17 von 20 in der Serie Eigenmarken

Discounter gewinnen weiter in der Krisensituation – Eigen- und Handelsmarken wichtiger denn je.

Fakt ist, dass in Krisenzeiten, wie aktuell die noch immer hohen Inflationsquoten und steigenden Lebensmittelpreisen,  die Verbraucher und Verbraucherinnen verstärkt zu günstigeren Produkten greifen. Hier haben die Discounter wie ALDI und LIDL aktuell die besten Karten. Nach Angaben des EHI Retail Institute lag der Umsatz im organisierten Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland im Jahr 2022 bei 195 Milliarden Euro, davon wurden allein 88,5 Milliarden Euro durch Discounter erzielt. Die Gesamtzahl der Lebensmittelgeschäfte in Deutschland geht weiter zurück.

Umso wichtiger ist es für alle Lebensmittelhändler seine Handelsmarken gezielter und vor allem auffälliger zu vermarkten. Auch laut dem „Consumer- Index“ der Gfk (Gesellschaft für Konsumforschung) schafften die Discounter im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 3,2 Prozent und liegen sogar über dem Niveau von 2019. Sogar im „Geschenkemonat“ Dezember 2022,  in dem die Menschen erfahrungsgemäß zu hochwertigen Artikeln greifen, konnten die Discounter ein Plus von 14 Prozent, gegenüber den Supermärkten mit lediglich 1 Prozent verbuchen.

Die Geschichte der Handels- und Eigenmarken.

Häufig werden die Begriffe Handelsmarke und Eigenmarke sowie Hausmarke synonym verwendet.  Das ist nicht ganz korrekt. Während Haus- und Eigenmarken jedoch i.d.R. zu einem einzelnen Unternehmen gehören, können Handelsmarken auch die Schöpfung von großen Handelsgruppen sein. Im Jahr 2022 belief sich der Umsatzanteil der Handelsmarken im Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland auf rund 40,2 Prozent. Damit ist der Marktanteil von Handelsmarken in den vergangenen Jahren auf einem konstanten Niveau geblieben. Handelsmarken stellen die Eigenmarken von Einzelhandelsunternehmen wie etwa EDEKA, ALDI, REWE dar.

Bereits in den 1970er- Jahren kam es zu Entwicklungen, die den Handel in Deutschland bis heute veränderten. Schon 1962 machte in Dortmund der erste ALDI-Discounter auf. 1973 bekam ALDI dann Konkurrenz durch die ersten LIDL-Filialen. Natürlich musste der klassische Lebensmitteleinzelhandel (LEH) auf diese Entwicklung reagieren. Die Discounter gewannen bis in die 80er- Jahre hinein jede Menge Kunden bzw. Kundinnen. Deshalb ging REWE als erste Kette dazu über, unter dem Label „Ja!“,  Eigenmarken-Produkte im großen Stil anzubieten. Seit 1982 standen zunächst 28 Produkte unter diesem Schriftzug in den Regalen. Händler wie EDEKA, REAL oder Tengelmann zogen mit Ihren Handelsmarken GUT&GÜNSTIG, TiP oder A&P nach. Der Marktanteil der Handelsmarken, der 1973 noch bei ungefähr 12 Prozent lag, wuchs bis heute stetig an.

Discounter: Profilierung durch eigene Marken und Sortimente.

Sahen zum Beispiel die ersten Packungen von Eigenmarken noch sehr trostlos aus, hat sich dies im Laufe der Jahrzehnte extrem verändert. Meist waren zu Beginn die Designs in einer einheitlichen Farbe gestaltet und sollten lediglich über den Preis verkauft werden. Erst viel später fingen die Händler an, auch mehr am Markenauftritt und den Designs zu tun. Bestes Beispiel dafür ist REWE, die ihre „Ja!“- Produkte noch bis zum Jahr 2020 in einem einheitlichen „Weiss“ gestalteten. Es gibt seit dem auch farbige Verpackungen und hochwertigere Abbildungen, das blaue „Ja-Logo“ blieb jedoch immer erhalten. Auch bei den anderen Unternehmen, die ihre Eigenmarken anbieten, ist das Design hochwertiger geworden. Ziel aller Händler dabei ist es, die Qualitätswahrnehmung im Verkaufsregal zu erhöhen. Mittlerweile sind auch Synonyme wie Handelsmarken oder Eigenmarken mit Begriffen wie „Beste Wahl“ oder „Preiseinstieg“ bekannt. 

Auch hat sich besonders in letzten Jahren die Sortimentsvielfalt stark verbessert. Waren es zu Beginn nur wenige Artikel, meist aus dem Trockensortiment, können die Verbraucher und Verbraucherinnen nun aus allen Sortimenten Eigenmarken einkaufen. Egal ob im Frischebereich wie Obst und Gemüse, SB- Fleisch oder auch SB- Fisch, bei vielen Produkten prangt mittlerweile auch ein Etikett mit Begriffen wie „gut & günstig“ oder „Gutes zum günstigen Preis“. In den letzten Jahren sind neben dem LEH, auch Drogisten wie dm oder Rossmann hinzugekommen, die sehr erfolgreich in den Sortimenten Haushalt und Kosmetik ihre Handelsmarken anbieten. Handelsmarken, Preiseinstiegsprodukte oder Eigenmarken sind aus der heutigen Handelslandschaft nicht mehr weg zu denken und bilden einen großen Umsatzanteil. Dazu kommen auch aktuelle Situationen wie steigernde Energie- und Lebensmittelkosten, die Verbraucher und Verbraucherinnen auch in Zukunft verstärkt zu günstigen Produkten greifen lässt.

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