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Personalmangel ein Mega-Problem, jetzt kommt Weihnachten!

Dieser Beitrag ist Teil 23 von 36 in der Serie Mitarbeiter

Gefahren wachsen durch gesundheitliche Probleme, mentalen Stress und Extrabelastungen durch Überstunden –Personalmangel weiterhin ein Problem im Einzelhandel.

Schon seit Monaten herrscht im gesamten Einzelhandel ein großer Personalmangel. Sicherlich ist auch „Corona“ immer noch ein Problem für viele Betriebe, wenn Personal positiv getestet ist und nicht arbeiten darf. Ein weiterer Grund für die Personalknappheit ist jedoch auch, dass es in vielen Unternehmen immer noch zu wenig Präventionsmaßnahmen in der Gesundheitsförderung der eigenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gibt. Verkaufspersonal im Einzelhandel sieht sich zahlreichen psychischen Beanspruchungen ausgesetzt. Dass diese ohne geeignete Gegenmaßnahmen häufig zu Belastungen werden, machen Studien schon seit Jahren sehr deutlich. Nur das Personal im Pflegebereich ist noch größeren Belastungen ausgesetzt.

Studien belegen Alarmzustand.

Aktuelle Ergebnisse einer Studie vom Marktforschungsinstitut Respondi zeigt alarmierende Zahlen auf. Die Umfrage wurde im Juli diesen Jahres durchgeführt und 3000 Personen aus diversen Branchen befragt. Hierbei gaben über 46 Prozent der Verkäufer und Verkäuferinnen an, dass ihr Gesundheitszustand seit der Corona- Pandemie „ziemlich“ oder sogar „sehr“ angestiegen ist. Mehr als jeder fünfte Befragte gab an, dass ihr Gesundheitszustand „weniger gut“ bis“ schlecht“ ist.Ca. 40 Prozent sagten aus, dass die aktuelle Arbeitssituation ziemlich belastend sei.

Grund dafür sind auch die vielen Überstunden, die zusätzlichen Druck auf die Menschen ausüben. Mehr als die Hälfte aller Befragten sagten aus, dass Überstunden und Mehrarbeit „normal“ sei und dass sehr häufig diese zusätzlichen Arbeitsstunden oft kurzfristig angesagt sind. Nur ca. 8 Prozent sagten aus, dass sie ihre eigenen Arbeitszeiten flexibel gestalten können bzw. dürfen.

Personalmangel: Arbeitsausfälle auf dem Höchststand.

Laut einer Studie der DAK waren die Arbeitsausfälle wegen psychischer Erkrankungen im letzten Jahr auf einem Höchststand. Es wurden 2,4 Millionen Daten von Beschäftigten ausgewertet und das erschreckende Ergebnis lautete: Die Erkrankungen und häufig dadurch auch die folgenden Arbeitsausfälle lagen über 41 Prozent über den Werten vor 10 Jahren. Ein weiteres Ergebnis war, dass die Ausfälle in den Verkaufsberufen weit über dem Durchschnitt lagen. Hier sind es 319 Tage bei 100 Versicherten, Durchschnitt liegt gesamt ansonsten bei 276 Tagen.

Als „gut“ befanden nur 8 Prozent die aktuellen Gesundheitsangebote in den Unternehmen. Das bedeutet auch, dass sich Arbeitgeber viel mehr um die Themen von Stressbewältigung und Arbeitsbelastungen ihres Personals kümmern müssen.

Angebote der Unternehmen.

Bildrechte:Lidl Fotograf:Lidl

Gr0ße Unternehmen im Einzelhandel wie zum Beispiel Lidl, haben Beauftragte berufen, die in den deutschen Regionalgesellschaften verschiedene Angebote betreuen. Dazu gehören auch Online- und Telefonberatungen. In der Zentrale von Lidl übernimmt dies das betriebliche Gesundheitsmanagement. Hier gehören auch Hilfen und Beratungen in den Themen „Gesunde Ernährung“, und vorbeugende Maßnahmen zu Arbeitsbelastungen dazu. Auch bietet das Unternehmen Gesundheitstage bereits an.

Ähnliches läuft auch bei Aldi Nord. Hier gibt es Überlegungen, das gesamte betriebliche Gesundheitsmanagement besser und nachhaltiger zu gestalten. Aldi Süd hat bereits eine Gesundheitsplattform mit dem Namen „“fit@aldi“. Hier können Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Texte und auch Videos in den Themen „Bewegung und Ernährung“ jederzeit abrufen. Bei Amazon gibt es aktuell ca. 400 Arbeitssicherheits- und Gesundheitsexperten, die in den deutschen Logistikzentren tätig sind. Immer eng mit der Zusammenarbeit der Betriebsärzte und den Betriebsräten.

Sicher wird das Thema von Präventionsmaßnahmen für die Gesundheitsförderung in den nächsten Jahren eine noch größere Rolle in den Unternehmen einnahmen, will man das ohnehin schon angeknackste Image des Berufsbildes im Einzelhandel, nicht noch mehr verschlechtern.

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Bilder: Archiv Supermarkt-Inside

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