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Rewe: Zukünftig drei Aufsichtsratsmitglieder von Verdi.

Dieser Beitrag ist Teil 15 von 36 in der Serie Mitarbeiter

Mitbestimmung: Einfluss auf Rewe erhöht sich – Zukünftig drei Aufsichtsratsmitglieder von Verdi.

Demnächst werden sich die Machtverhältnisse im Aufsichtsrat der Rewe Group verändern. Grund: Verdi darf demnächst drei Kontrolleure in das Gremium entsenden. Bei den anstehenden Wahlen fallen der Gewerkschaft die zwei Sitze zu, die bislang noch die Konkurrenzorganisation DHV innehat. Bei den diesjährigen Wahlen für den Aufsichtsrat des Handelskonzerns tritt die Arbeitnehmerorganisation ohne gewerkschaftliche Konkurrenz an. Das bedeutet, dass alle drei Sitze, die Gewerkschaften vorbehalten sind, an Verdi gehen. Aktuell stellt Verdi lediglich einen Gewerkschaftsvertreter im zentralen Aufsichtsrat der Rewe Group, die Konkurrenzorganisation DHV zwei.

Entscheidung mit Signalwirkung?

Diese Entscheidung kann in der gesamten Branche eine Signalwirkung auslösen. Hatte Verdi doch erst im Juni 2021 vor dem Bundesarbeitsgericht erreicht, dass dem DHV der Gewerkschaftsstatus entzogen wurde. DHV ist  eine Berufsgewerkschaft mit Sitz in Hamburg im Christlichen Gewerkschaftsbund. Nach einem langen Rechtsstreit hat das Bundesarbeitsgericht entschieden, dass die dem Christlichen Gewerkschaftsbund Deutschlands angehörige Gewerkschaft DHV keine Tarifverträge abschließen darf. Tarifverträge kann nur eine Arbeitnehmervereinigung schließen, die mit ihrer Durchsetzungskraft gegenüber den Arbeitgebern tariffähig ist. So begründete das Bundesarbeitsgericht (BAG) in einem Beschluss am 22. Juni 2021 (Az: 1 ABR 28/20) seine Entscheidung. Das bedeutet auch, dass die DHV bis auf Weiteres keine Liste für Kandidaten für Gewerkschaftssitze von Aufsichtsratswahlen aufstellen darf. So gibt es auch keinen gewerkschaftlichen Wettbewerb mehr.

Foto: Rewe

Aufgaben des Aufsichtsrats

Zur Erläuterung: Zu den Aufgaben des Aufsichtsrats gehören die Bestellung von Vorstandsmitgliedern, die Kontrolle und Beratung des Vorstands, die Feststellung des Jahresabschlusses sowie die Zustimmung zu wichtigen unternehmerischen Planungen und Entscheidungen. Er setzt sich aus 20 Mitgliedern zusammen, davon sind zehn selbstständige REWE-Kaufleute als Vertreterinnen und Vertreter der Anteilseigner und zehn Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter. Der Aufsichtsrat der REWE Group hatte erst vor kurzem die vorzeitige Verlängerung des Vertrags mit Jan Kunath (56) als stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden beschlossen. Der bislang bis 31.12.2022 laufende Vertrag wurde bis 31.12.2025 verlängert.

Fakt ist, dass die DHV bei den Wahlen zuletzt sogar erfolgreicher als Verdi war. 

Die Aufsichtsratswahlen für die REWE Deutscher Supermarkt AG und Co. KGaA und die REWE Zentralfinanz AG  im Februar 2018 in Willingen bestätigten die Strategie der DHV, nur Mitarbeiter in den Aufsichtsrat zu entsenden. Im Gegensatz zu Verdi hat die DHV ihre Sitze nicht nur hauptamtlichen Gewerkschaftern zur Verfügung gestellt. Die Chance bekamen auch Rewe-Mitarbeiter- oder Mitarbeiterinnen. 2018 zogen somit sogar Josef Czok und Michael Adlhoch in den Aufsichtsrat mit ein. Zusätzlich noch Angelika Winter als DHV- Mitglied über eine Frauenliste. Anders als die Arbeitnehmer, wählen die Arbeitsgeber ihre Mitglieder erst bei einer Generalversammlung. Diese findet normalerweise immer im Juni statt. Wirksam werden Änderungen, wie der Umzug neuer Mitglieder in den Aufsichtsrat dann im Sommer des Jahres.

Was haltet ihr von diesem ganzen Thema? Bitte schreibt uns indes auf Supermarkt Inside.

 

Bilder: Archiv Supermarkt-Inside

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