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Verdi macht Alarm beim Real-Verkauf

Dieser Beitrag ist Teil 7 von 72 in der Serie Real

Chefin von Verdi spricht klare Worte

Stefanie Nutzenberger ist Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Verdi. Sie sieht sich in der Verantwortung, sich um die Mitarbeiter von Real zu kümmern. Der Investor SCP übernimmt 34.000 Beschäftigte. Was in einem Jahr mit ihnen ist, steht in den Sternen. SCP hat sich diesbezüglich nicht geäußert. Als neuer Inhaber übernehmen sie per Gesetz die bestehenden Arbeitsverhältnisse (§ 613a BGB). Die Erfahrung zeigt aber, dass deswegen nicht immer alles reibungslos für die Mitarbeiter abläuft. Wenn wir an das Insolvenzverfahren von Praktiker zurückdenken, waren plötzlich viele Arbeitsplätze bei der Übernahme in Gefahr. Oftmals sind lange Umbauphasen, Teilschließungen von Standorten und Parzellierungen ein Problem. Deswegen will die Gewerkschaft sich kümmern. Sie fordert einen Sozialtarifvertrag.

To Good to Go im real Markt

Verdi sieht auch den Bundeswirtschaftsminister in der Pflicht

Durch eine tarifliche Absicherung wären die Beschäftigten auf der sicheren Seite. Mit viel Transparenz wären auch die Mitarbeiter beruhigt. Denn noch haben viele Angst, was aus ihnen wird. Angekündigt ist die Schließung von 30 Standorten. Aber wird es dabei bleiben? Und was passiert mit den Filialen, die Edeka übernimmt. Das Unternehmen bevorzugt die Privatisierung von Standorten. Da gibt es dann gar keine Tarifbindung, geschweige denn einen Betriebsrat für die Mitarbeiter. Die Sorgen sind also durchaus berechtigt. Deswegen fordert Verdi auch Unterstützung von der Regierung. Bundeswirtschaftsminister Altmaier kann alle Beteiligten an einen Tisch holen. Ein gemeinsames Gespräch würde sicherlich die Entwicklung im Veräußerungsprozess positiv beeinflussen.

Verdi will den Fokus auf den Erhalt der Arbeitsplätze lenken

Ziel der Gewerkschaft ist, in solch einem gemeinsamen Gespräch die Aufmerksamkeit auf den Erhalt der Arbeitsplätze zu lenken. Verdi ärgert sich, dass Altmaier sich bisher noch überhaupt nicht zu diesem Thema geäußert hat. In Zeiten von Corona hat er sicherlich genügend andere Probleme auf dem Tisch. Aber der Verkaufsprozess von Real dauert nun schon zwei Jahre an. Somit ist das Thema, wie es mit den Mitarbeitern weiter geht nicht neu. Solange Metro Chef Olaf Koch verhandelt hat, hat sich schon keiner gekümmert. Wenn SCP nun übernimmt, wird es Zeit, dass die Regierung Verantwortung zeigt.

Das Thema Übernahme Real ist demnach noch lange nicht vom Tisch. Wie wird sich SCP verhalten. Muss Verdi lauter werden?

Schreibt uns auf Supermarkt Inside, wie ihr die Lage einschätzt.

Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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