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Neuer CEO bei Real – Deal des Jahres

Dieser Beitrag ist Teil 34 von 72 in der Serie Real

Die Gremien von SCP haben ja gesagt

Das Verhandlungsvolumen ist nicht klein. SCP wird die 276 Real-Filialen von Metro übernehmen. Fast ein Viertel dieser Filialen sind Eigentum, der Rest Mietobjekte. Der Deal betrifft 34.000 Real-Mitarbeiter. Das Umsatzvolumen liegt knapp unter 7 Milliarden Euro. Von diesem dicken Kuchen wollen sich viele Unternehmen eine Scheibe abschneiden. Der Metro-Aufsichtsrat hatte dem Verkauf schon lange zugestimmt. Die Verhandlungsposition war für Metro allerdings nicht die beste. Das hat SCP clever ausgenutzt. Branchenkenner schätzen den tatsächlichen Kaufpreis auf rund 100 Millionen Euro. Spannend wird es nun, wie der Kuchen aufgeteilt wird. Welche Händler werden am meisten profitieren?

Ehemaliger Real in München, seit Jahren geschlossen.

Die ersten Standorte werden schon dicht gemacht….

Bis spätestens im Sommer 2021 sollen die ersten sieben SB-Warenhäuser von Real geschlossen sein. Nach den uns vorliegenden Informationen sollen die Standorte,

Bamberg, Deggendorf, Augsburg, Papenburg, Rheine Bad Sobernheim, und Wildau am Berliner Ring

schnellstmöglich geschlossen werden.

SCP stellt schon den neuen CEO für Real vor….

Der neue CEO bei Real soll der ehemalige Lidl-Manager Bojan Luncer werden.

Dass ein ehemaliger Lidl-Chef künftig Real führt, ist keine große Überraschung. Denn Kaudewitz, der jetzt bei der übernehmenden Gesellschaft eine tragende Rolle hat, war vor seinem Wechsel zu SCP Chef der Lidl-Schwester Kaufland und viele Jahre vor der Kaufland-Zeit selbst im Vorstand bei Lidl aktiv. Demzufolge bestehen logischerweise beste Kontakte zu den beiden Unternehmen und den vielen ehemaligen Mitarbeitern aus der Schwarz-Gruppe.

Weitere Kapazitäten im Management-Board von Real werden zukünftig vom ehemaligen Rewe-Manager Oliver Mans, für den Einkauf realisiert. Weitere Verstärkung sollen externe Berater bringen. Das derzeitige Real-Management rund um Patrick Müller-Sarmiento soll das SB-Warenhausunternehmen höchstwahrscheinlich noch bis zum endgültigen Finale der Übergabe an die SCP führen.

Ob das neu definierte Führungsgremium von der SCP für Real, die Vollsortiments-Großfläche erfolgreich überleiten wird, bleibt abzuwarten, denn die Herausforderungen für das Team sind enorm.

Wer bekommt welche Märkte?

Das Hauen und Stechen um die Filialen hat begonnen. Kaufland hat die Messlatte schon mal ziemlich hoch gehängt. Die Schwarz-Tochter spekuliert auf mindestens 100 Märkte. Aber die Konkurrenz schläft natürlich nicht. Die ersten Gebote laufen. Teilweise liegen sie in hohen zweistelligen Bereichen. Aber viele fürchten gegen die übermächtige Schwarz-Gruppe keine Chance zu haben. Patrick Kaudewitz will trotz seiner ehemaligen Verbundenheit Kaufland gegenüber, alle Interessenten offensichtlich gleich behandeln. Nicht jeder in der Branche glaubt ihm seine guten Vorsätze.

Trotz Kauf durch SCP ruft das Ostergeschäft

Doch bei allem Wirbel und allen Spekulationen um den Deal des Jahres, dürfen die Unternehmen nicht vergessen, dass Hochsaison herrscht. Ostern steht vor der Tür. Metro ist nach wie vor Eigentümer und Betreiber der Real-Märkte. Das Tagesgeschäft muss laufen, egal welche Aufregungen es im Hintergrund gibt. Gerade von Kaufland weht Real mit aggressivsten Preisen ein harter Wind entgegen. Bis endgültig feststeht, welche Filialen an wen gehen, vergeht noch einige Zeit. SCP will sich mindestens bis zum Sommer dafür Zeit lassen. Da können die Geschäfte bis dahin nicht zur Nebensache werden oder gar einfach still liegen.

In der Lebensmittelbranche geht es also mal wieder heiß her. Der große Investor SCP hat zugeschlagen. Wie es am Ende weitergeht wissen wir noch nicht. Schreibt uns bei Supermarkt Inside oder auf Facebook eure Meinung dazu.

Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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