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Handzettel comeback bei Mäc-Geiz

Dieser Beitrag ist Teil 12 von 17 in der Serie Non-Food Discounter

Haushalts-Discounter Mäc-Geiz steigt wieder auf gedruckte Prospekte um – Die Zukunft gehört jedoch auch dem digitalen Handzettel.

Eine aktuelle Meldung dieser Tage, die doch etwas überrascht. Der Haushalts- Discounter Mäc-Geiz steigt nach nur einem Jahr wieder auf den gedrucktem Handzettel um, das digitale Angebot soll aber weiterhin zusätzlich angeboten werden. Der Schritt wird “mit der Bedeutung des Handzettels als Umsatz- und Frequenzbringer in den aktuellen Inflationszeiten” begründet, wie das Unternehmen verlauten ließ.  Man hatte einen Umsatzrückgang bei dem Stopp der gedruckten Werbung erkennen können. Ein weiterer Grund für das Aufleben der gedruckten Version ist auch, dass die Papierpreise wieder gesunken sind. Mäc-Geiz ist einer der größten deutschen Non-Food-Discounter mit Sitz in Landsberg (Saalekreis) und gehört zur MTH Retail Group. Der vollständige Name des Unternehmens lautet MÄC GEIZ Handelsgesellschaft mbH. Und betreibt aktuell 290 Filialen. Nun sollen sie zu Beginn des neuen Jahres zurückkommen – allerdings nur monatlich und nicht mehr wöchentlich. 

Der Trend geht zum digitalen Handzettel.

Auch wenn die Entscheidung von Mäc-Geiz einige Kundinnen und Kunden erfreuen dürfte, ist eine großangelegte Rückkehr zum physischen Handzettel eher unwahrscheinlich. Einer Studie des Meinungsforschungsinstituts GfK zufolge gehört die Zukunft dem digitalen Prospekt.

Eine Umfrage in deutschen Haushalten  der GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) konnte feststellen, dass die “Nutzung von Online-Handzetteln in den vergangenen Jahren sehr schnell gestiegen” sei. Nutzten im Jahr 2019 nur neun Prozent der Haushalte digitale Prospekte, waren es 2023 schon 19 Prozent. 

Die aktuelle GfK-Studie zur Gegenwart und Zukunft des Handzettels hat mithilfe von GfK Consumer Panel Daten und einer Ad-hoc Befragung unter 1.500 Konsumenten erhoben, wie sinnvoll das Abschaffen von Prospekten ist. Dazu unterscheidet sie vier Zielgruppen: Komplettverweigerer, Papierliebhaber, Multichannel-Fans und moderne Angebotssucher. Die Ergebnisse zeigen, dass aktuell nur 5% der Bevölkerung zu den modernen Angebotssuchern zählen, also Personen, die sich rein digital über Angebote und Produkte informieren (2018: 4%). Der Anteil an Multichannel-Fans, die sowohl online als auch über gedruckte Handzettel nach Sonderangeboten suchen, wuchs hingegen seit 2018 deutlich von 41% auf 47%. Diese Entwicklung zeigt, dass es eine langsame Verlagerung von Papier- zu digitalen Prospekten in der Leserschaft gibt, die in Zukunft sicherlich noch wachsen wird. Da die Komplettverweigerer stabil zwischen 13% und 15% liegen, macht die Gruppe der reinen Papierliebhaber nur noch ein Drittel des Gesamtmarkts aus.

Menschen zeigen Verständnis für den digitalen Trend im Einzelhandel.

Foto: IDH

Immer mehr Handelsketten und Einzelhändler wollen den klassischen Papier-Handzettel ersetzen und Promotion-Aktionen zukünftig durch alternative Kommunikationswege bewerben – beispielsweise online oder per App. Das steigende Klima- und Umweltbewusstsein breiter Bevölkerungsteile ist für viele Unternehmen zunehmend einer von vielen Gründen, darauf zu verzichten und dies auch öffentlichkeitswirksam zu verkünden.

Der Großteil der Kunden und Kundinnen hat Verständnis für die Abschaffung papiergebundener Prospekte, was überwiegend auf Umweltaspekte zurückzuführen ist. Auch der aktuelle GfK-Nachhaltigkeitsindex zeigt die große Bedeutung von Nachhaltigkeit für den Konsumenten auf. Für Händler ist es aber wichtig, auch diejenigen über alternative Kanäle zu erreichen, die sich bisher ausschließlich oder teilweise über Papier-Handzettel informiert haben. Sie sollten zum Beispiel eigenständige Apps und mobil nutzbare Angebote (weiter-)entwickeln und klar die nutzerfreundlichen Vorteile kommunizieren, um Hürden für den Wechsel zu digitalen Medien abzubauen. Die Studie GfK zeigt, dass es sinnvoll ist aktuell noch zweigleisig zu fahren, es aber trotzdem Möglichkeiten gibt, mit umweltfreundlicheren Alternativen wie Handzetteln mit einer reduzierten Seitenanzahl oder in kleinerem Papier-Format Zeichen für die Nachhaltigkeit zu setzen.

Preisvergleiche nehmen wieder an Bedeutung zu.

© istock

In der Zeit der höheren Inflationsquoten und steigender Energie- und Lebensmittelkosten sind Preisvergleiche für die Menschen wieder seit Monaten wichtiger als es zum Beispiel in der Corona– Pandemie war. Alle Studien und Befragungen der letzten Zeit deuten darauf hin, dass in den nächsten Jahren der digitale Handzettel für die Haushalte eine immer höhere Bedeutung erhält. Die Ergebnisse zeigen jedoch auch auf, dass der Papierhandzettel in den nächsten Jahren trotzdem relevant bleiben wird. Sicher ist auch, dass die Menschen, die den gedruckten Werbezettel frei Haus zugestellt bekommen, diesen sicher eher nutzen, als diejenigen, die diese erst in ihrem Einkaufsmarkt mitnehmen müssten.

Auch dass sich die REWE schon frühzeitig von seinen Papierhandzetteln getrennt hatte,  wird dem digitalen Trend auch einen weiteren Schub geben. Für die vielen Händler und Hersteller stellt sich zukünftig mehr denn je die Frage, wie bei einer Umstellung  von Papier auf digital die wenigsten Reibungsverluste entstehen. Es ist immer damit zu rechnen, dass in einer Übergangszeit  auch Reibungsverluste oder sogar Irritationen bei den Verbrauchern und Verbraucherinnen entstehen. Der Trend geht damit eindeutig in Richtung des digitalen Handzettels und es bleibt abzuwarten, wie sich die Umsätze bei Einstellung der gedruckten Flyer verändern. Demzufolge bleibt festzustellen das der klassische Handzettel noch lange nicht tot ist.

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Foto: Archiv Supermarkt-Inside

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