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Auchan mit großen Umsatzverlusten in Russland und der Ukraine.

Dieser Beitrag ist Teil 5 von 5 in der Serie Auchan

Der Krieg beeinflusst massiv die Kaufkraft – Auchan mit großen Gewinn- und Umsatzverlusten in Russland und der Ukraine.

Der französische Handelsriese Auchan hat im ersten Halbjahr diesen Jahres hohe Gewinn- und Umsatzverluste hinnehmen müssen. Besonders der bisher starke Markt in Russland und der Ukraine sackte in den letzten Monaten stark ab, was an den immer noch andauernden Krieg liegt. Auchan benennt den Umsatzrückgang zu den jetzigen Wechselkursen auf minus 7 Prozent. Dazu hat sich das Ebitda (Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände.) sogar fast halbiert. Hier liegt der Verlust bei ca. 46 Prozent. Ein Grund des starken Rückgangs liegt u.a. auch daran, dass die russische Währung Rubel einen großen Kursverfall hinnehmen musste. Dazu auch aufgrund des Krieges die immer mehr sinkende Kaufkraft der Bevölkerungen beider Länder. Auch spielen die Flüchtlingswellen vieler Menschen eine Rolle, die versuchen, in den Westen zu gelangen. Verluste gibt es in Russland auch bei den größeren Einkaufszentren, da die Menschen mehr die nahen, oft kleineren Geschäfte aufsuchen.

Vom Sorgenkind zum Ertragsbringer und umgekehrt.

Die aktuelle Situation für Auchan in Russland ist schon fast als Ironie zu bezeichnen. Denn nach Jahren der Verluste konnte der französische Händler das letzte Jahr 2022 mit einem Jahresgewinn von 63 Millionen Euro abschließen. Das war sogar besser, als der bisherige Ertragsbringer Polen, wo 47 Millionen Euro zu Buche standen. Ob das letzte gute Ergebnis in Russland wiederholt werden kann, ist mehr als fraglich, sollten sich die Währungsprobleme nicht stark verändern. Das Marktforschungsinstitut Romir konnte feststellen, dass Auchan vorrangig seit 2023 Kunden und Kundinnen an die Billigversorger Magnit und X5 Group verlieren. Dazu verliert man auch noch Umsätze an den Discounter Svetofor. 

Osteuropa bleibt jedoch auch für die Franzosen ein wichtiger Ertrags- und Umsatzbringer. Auch ohne die Ukraine konnte ein Ergebnis nach Steuern von 125 Millionen Euro erbracht werden. Der bereinigte Nettogewinn des internationalen Mutterkonzerns Elo lag bei 293 Millionen Euro. Elo (früher bekannt als Auchan Holding) ist ein nicht börsennotiertes Unternehmen, das Familien- und Belegschaftsaktionäre vereint und in drei unabhängige Unternehmen unterteilt ist: Auchan Retail, New Immo Holding und Oney (49,9 % im Besitz). . Im Geschäftsjahr 2021 erwirtschaftete die Auchan Group weltweit einen Nettoumsatz von  ca. 33 Milliarden Euro, wobei die Länder wie Russland, Polen, Ungarn Bulgarien und Rumänien ca. 40 Prozent des Umsatzes ausmachen.

Südeuropa als starker Umsatzbringer.

Auch wenn es in Osteuropa aktuell für Auchan nicht gut läuft, gibt es auch positive Nachrichten zu vermelden. Besonders in Portugal geht die Expansion stark voran. Konnten doch erst im Frühjahr diesen Jahres Auchan das Filialnetz durch den Kauf von 489 Minipreço- und Mais Perto-Convenience-Stores sowie drei Lagerhäusern stark ausgebaut werden. Dadurch konnte Auchan nach diesem Deal sein 

Portugal-Netzwerk stärken und verfügt nun über die größte Anzahl an Filialen im Land. Auch in Spanien, wo Auchan seinen ersten Auslandsmarkt unter dem Namen Alcampo 1981 eröffnete, gibt es gute Ergebnisse.  Hier konnte in 2022 ein Umsatz von knapp 4,8 Milliarden erreicht werden. Auchan betreibt hier 80 Hypermärkte und kleine Hypermärkte, sowie noch 235 Supermärkte, teils als Franchisesystem.

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Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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