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Will Lidl von Casino in Frankreich 600 Märkte übernehmen?

Dieser Beitrag ist Teil 1 von 6 in der Serie Frankreich

LIDL mit weiterem großen Coup? Discounter hat Interesse an Casino-Filialen in Frankreich.

Casino

Discounter LIDL soll wohl an einem Kauf von bis zu 600 Filialen der Detailhandelskette Casino in Frankreich interessiert sein. Dies kam aus einem Brief an den britischen Investor Attestor, der bisher gemeinsam mit dem tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky und dem französischen Investor Marc Ladreit de Lacharrière als letzter Bieter übriggeblieben ist, hervor. Die französische Zeitung «Le Monde» hatte zuvor darüber berichtet, dass dem Brief  eine Art Wunschliste mit 300 Casino-Filialen und 300 Monoprix-Standorten beigelegt, worden ist. Investor Attestor hatte sich mit Kretinsky und Ladreit de Lacharrière zusammengetan und erst am 15. Juli ein neues Angebot für die Casino-Gruppe eingereicht. Zuvor hatte die französische Investorengruppe 3F einen Rückzieher gemacht.

Auch wenn LIDL noch keine Aussagen zu diesen Meldungen gemacht hat, wäre dies ein großer Coup für den deutschen Discounter. Denn Frankreich ist für LIDL ein wichtiger Umsatzbringer, betreibt der Konzern aktuell bereits 1600 Filialen und ist Marktführer im Discountsegment. Bei einem Kauf von mehreren Hundert Geschäften von Casino würde man unangefochten Nummer Eins bleiben.

Casino Group mit Problemen.

Die Casino Group erreichte im letzten Geschäftsjahr 2022 weltweit einen Nettoumsatz von rund 33,61 Milliarden Euro. Die Casino Group ist eine französische Handelsgruppe. Neben Supermärkten (unter anderem Franprix und Monoprix), Discountmärkten und kleinen Lebensmittelgeschäften betätigt sich die Casino Group im Bereich E-Commerce. Casino Guichard betreibt weltweit über 12.200 Einzelhandelsläden, davon über 9.200 in Frankreich. Weitere Geschäfte befinden sich in Belgien, Afrika und zu großen Teilen in Südamerika.

In den letzten Jahren hatte es immer wieder Probleme gegeben. Schon Ende 2018 musste der Vollsortimenter ein Verfahren zur Konkursabwendung einleiten. Die Nettoverschuldung lag bei rund 5,6 Milliarden. Die Lage hat sich auch in den letzten Jahren nicht maßgeblich verbessert. Schon damals gab es deswegen auch schon Fusionsgespräche mit Carrefour. Im Jahr 2020 übernahm Aldi Nord 547 Filialen und drei Zentrallager der Groupe Casino. Der größte Teil der übernommenen Filialen wurde bis zum Kauf durch Aldi unter der Marke Leader Price geführt. Die zu diesem Zeitpunkt größte Akquisition der Aldi Nord-Unternehmensgeschichte hatte ein Volumen von 717 Millionen Euro.

LIDL noch Aldi Nord bearbeiten Frankreich intensiv …

Erst vor wenigen Wochen stundete sogar schon die französische Regierung Casino fällige Steuer- und Sozialversicherungsschulden. Der angeschlagene Händler kann damit eine Weile seine Liquidität sichern. Der gesamte französische Handel gilt als schwach konzentriert, im Gegensatz zum Beispiel wie die Situation in Deutschland ist. Insgesamt gibt es sechs bedeutende Großfilialisten im Vollsortiment. Dazu kommen neben LIDL noch Aldi Nord. 

Sollte es wirklich zu einem Kauf von LIDL für die Casino- Filialen kommen, wäre es ein großer Schritt für den deutschen Discounter, der damit seinen Marktanteil erheblich steigern kann. Auch für Casino wäre eine Übernahme zumindest eine Chance, Massenentlassungen zu vermeiden.

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