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Casino kämpft ums Überleben

Dieser Beitrag ist Teil 5 von 6 in der Serie Frankreich

Casino stark verschuldet

Dem französischen Unternehmen steht das Wasser bis zum Hals. Das ist allgemein bekannt. Ende 2018 musste der Vollsortimenter ein Verfahren zur Konkursabwendung einleiten. Die Nettoverschuldung lag bei rund 5,6 Milliarden. Die Lage hat sich nicht gebessert. Nun gilt es, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Denn sollte der französische Branchenvierte stürzen, käme es zu Hunderttausenden von Entlassungen. Das will keiner. Bereits 2018 gab es deswegen auch schon Fusionsgespräche mit Carrefour. Der französische LEH-Marktführer will sich dazu zwar nicht direkt äußern, aber Experten stützen sich auf Äußerungen von Carrefour-Chef Alexandre Bompard. Im Juni sprach er bei der jüngsten Jahresversammlung der Aktionäre von einer Konsolidierung im französischen Handel.

Harter Wettbewerb bei den Franzosen

Der französische Handel gilt als so schwach konzentriert, wie kein anderer. Insgesamt gibt es sechs bedeutende Großfilialisten im Vollsortiment. Dazu kommen noch Lidl France und Aldi Nord. Kein Wunder, dass der Wettbewerb besonders hart ist. Und die Renditen fallen natürlich für alle Beteiligten dementsprechend schmäler aus. Wenn Casino und Carrefour nun heiraten, würde sich die Marktlage klar ändern. Jeder vierte Euro würde dann im französischen LEH über ihre Kasse fließen. Synergien in Höhe von 1 Milliarde Euro wären möglich. Und ein Marktanteil von 28,5 Prozent wäre ihnen sicher. Da hat das Pariser Kartellamt natürlich auch noch ein Wörtchen mitzureden. Aber vielleicht geben sie sich mit der Abgabe ein paar weniger Filialen zufrieden. Immerhin wäre die Rettung von Casino ein wichtiger arbeitspolitischer Schritt.

Bleiben Casino andere Möglichkeiten?

Das französische Unternehmen kooperiert bereits mit Amazon. Aber es bleibt fraglich, ob der Food-Online-Handel längerfristig wirklich dieselben Erfolge erzielen wird, wie im Nonfood-Bereich. Nach wie vor ist die Logistik ein großes Problem. Deswegen nimmt der Online-Handel selbst nach 20 Jahren in der Lebensmittelbranche national nur etwa 4 bis 5 Prozent ein. Da scheinen die Verhandlungsgespräche mit Carrefour doch attraktiver zu sein.

Amazon Fresh

So oder so müssen sich alle französischen Unternehmen warm anziehen. Denn gegenüber den aggressiven Preisanbietern wie Lidl France und Leclerc verlieren sie kontinuierlich an Marktanteilen. Schreibt uns auf Supermarkt Inside oder bei Facebook, wie ihr die Lage bei den Franzosen einschätzt.

Fotos: Archiv Supermarkt-Inside/ Beitragsbild: Wikipedia

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