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Amazon mischt jetzt den LEH auf

Dieser Beitrag ist Teil 6 von 12 in der Serie Amazon

Amazon UK wirft ein Auge auf LEH-Filialisten

Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Denn Amazon bestätigt die Gerüchteküche in der Lebensmittelbranche, dass sie Interesse am stationären Handel haben. Veröffentlichte Protokolle der Competition and Markets Authority (CMA) zeigen klar, dass der US-Onlineriese Übernahmeabsichten hat. Von „Investitionen und Akquisitionen“ ist die Rede. Nach dem englischen Unternehmensgesetz sind diese Aussagen auch bindend. Im Zusammenhang steht das ganze unter anderem mit der geplanten Fusion von Sainsbury’s und Asda.

Bei den britischen Lebensmittelfilialisten geht es rund

Im April dieses Jahres kündigten der Zweite und Dritte der LEH-Branche an, dass sie fusionieren wollen. Aus dieser Hochzeit würde ein Marktführer mit 2800 Filialen und einem addierten Jahresbruttoumsatz von 55 Milliarden Euro hervorgehen. Handelsexperten gehen davon aus, dass die Fusion im Februar oder März 2019 über die Bühne gehen wird. Wahrscheinlich müssen beide Partner dann aber 80 bis 300 Märkte abgeben. Und hier steht Amazon UK in den Startlöchern.

Amazon UK immer dicker im Geschäft

Seit dem Einstieg 1998 ist es den Amerikanern gelungen, ein gutes Drittel des britischen Online-Marktes zu erobern. 2017 gelang ein riesiger Coup. Denn mit dem Erwerb des führenden US-Biohändlers Whole Foods hat Amazon UK gleich sieben großflächige „Whole Foods“-Fililalen im Großraum London geerbt. Das Unternehmen hat für den gesamten Deal schlappe 13,7 Milliarden Dollar hingelegt. Anscheinend kein Problem, wenn man die Umsatzzahlen von Amazon UK betrachtet. Mit einem Plus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr wächst das Unternehmen weit über dem Branchendurchschnitt und setzte zuletzt rund 10 Milliarden Euro (brutto) um. Da kann man schon mal über den Kauf eines weiteren LEH-Fililalisten nachdenken.


 

Ist Lebensmittelhändler Morrisons ein Übernahmekandidat?

Der Vollsortimenter aus Leeds ging im Sommer 2016 eine Kooperation mit Amazon Fresh ein. Zu lange hatten sie den Online-Handel vernachlässigt, da tut man sich dann auch als Traditionsunternehmen schwer. Der LEH-Branchenvierte setzte zuletzt mit seinen 529 Filialen 17,2 Milliarden Euro (brutto) um. Damit erreichen sie laut LZ Retailytics einen Marktanteil von 7,3 Prozent. Dies scheint für Amazon UK ein attraktiver Happen zu sein.

Bei den Briten sorgt also nicht nur das Thema Brexit für Aufregung. Wie seht ihr die Entwicklung in England? Schreibt uns auf Supermarkt Inside oder auf Facebook, was ihr von den Plänen von Amazon UK haltet.

Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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