Praxis-Tipps

Tipps zur Nachhaltigkeit – Was können Sie als Händler tun?

Dieser Beitrag ist Teil 16 von 18 in der Serie Umwelt

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist mittlerweile seit einigen Jahren ein Begriff. Sowohl von Verbrauchern, als auch von Unternehmen. 

Bildrechte: NORMA Fotograf: NORMA

Seit 2011 gibt es den branchenübergreifenden Deutschen Nachhaltigkeitskodex, bei dem Dritte die Nachhaltigkeit eines Unternehmens überprüfen und so für Transparenz sorgen. Was heißt eigentlich „Nachhaltigkeit?“

Einfach gesagt bedeutet Nachhaltigkeit, nicht mehr zu verbrauchen als nachkommen kann. Dabei bedeutet „nachkommen“ so viel wie nachwachsen bzw. sich generieren. Umfassender ausgedrückt ist Nachhaltigkeit ein Handlungsprinzip, sozio-kulturelle, ökologische und ökonomische Ressourcen nur soweit zu verbrauchen, dass sie auch künftigen Generationen in der gleichen Menge und Qualität zur Verfügung stehen. Die natürliche Regenerationsfähigkeit insbesondere von Lebewesen und Ökosystemen soll dadurch gewährleistet bleiben. 

Der Einzelhandel ist mittlerweile eine wichtige Schnittstelle zum Verbraucher. Dazu kommt auch noch, dass sich der Händler, wenn er das Thema Nachhaltigkeit ernst nimmt und auch umsetzte, sein Geschäftsimage wesentlich verbessern kann. Denn: Immer mehr Menschen wechseln zu Produkten, die zum Beispiel nachhaltig angebaut sind oder bei denen keine Plastikverpackung benutzt wird.

Es gibt verschiedene Bereiche, bei denen ein  Händler die Wahl hat und sogar Einfluss nehmen kann, damit Klimawandel, CO2-Neutralität, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit bei ihm wichtige Faktoren sind.

Ein Beispiel dazu: Als Einzelhändler können Sie sich fragen, wie nachhaltig Ihre herkömmlichen Produkte sind und welche Alternativen es gibt. Am meisten in der öffentlichen Kritik stehen Kunststoffe.  Hier kann man sich auf althergebrachte Materialien zurück besinnen.  So setzt die Textilbranche verstärkt auf Naturfasern, wie Baumwolle oder Hanf. Möbelunternehmen greifen verstärkt wieder auf Echtholz zurück oder die Verpackungsindustrie nutzt wieder mehr Pappe und Kartonagen.

Auch hier ist Nachhaltigkeit möglich. In Einkauf, Verkauf und Transport.

Foto: Aldi

Wenn ein Händler mehr regionale Waren bevorzugt, spart dies auch Transportwege. Schon mehr als ein Trend: Das Sortiment mit ökologischen und Bio-Produkten ergänzen bzw. erweitern. Der Umsatz mit Bio-Lebensmittel erreichte im Jahr 2022 eine neue Rekordsumme – Der deutsche Lebensmittelhandel setzte mit dem Verkauf von Lebensmitteln in Bio-Qualität rund 15,31 Milliarden Euro um. Mittlerweile achten die Menschen mehr darauf, welches Label ein Produkt trägt und ob es u.a. chemiefrei ist. Ein weiterer wichtiger Punkt in der Nachhaltigkeit ist, dass LKW- Lieferungen immer mehr mit Lang-Lkws, laufen die den CO2-Verbrauch senken.

Was kann man im Geschäft selbst noch tun?

Nachhaltigere Expansionsstrategie: Netto-Filiale in Holzbauweise eröffnet in Regis-Breitingen

Ein Punkt, den viele Händler bereits umsetzen, ist, dass immer mehr biologische Umverpackungen angeboten werden. Hier sollten Verpackungen wie Papiertüten oder Stoffbeutel immer bei Obst und Gemüse bereit liegen.

Auch Rücknahmestellen für Batterien, Altgeräte, Papier etc., Holz oder Metallschrott oder für Getränkeverpackungen sollten aktuell in jedem Geschäft „normal“ sein. Dazu gehört auch eine  umweltgerechte Entsorgung bzw. Recycling der Rohstoffe. Eine auch sehr nachhaltige Geschichte, wo ein Geschäft sogar noch etwas für sein Image tun kann, ist die Nutzung von Einrichtungen wie „Die Tafel“ o.ä., damit nicht noch essbare Lebensmittel einfach vernichtet werden. Wasser sparen, wo immer es möglich ist.

Auch der Einsatz von Energiesparlampen oder nachhaltiger Beleuchtungssysteme sind eine Möglichkeit. Dazu sollten klimafreundliche Kühlmittel, wie bei den Kühlschränken eingesetzt sein. Was oft unterschätzt wird, ist der Einsatz von Papier im Büro. Hier sollte zumindest Recyclingpapier und nachhaltige Drucker  am „Laufen“ sein.

Und auch eines ist noch wichtig!  Zeigen, wo ein Geschäft nachhaltig arbeitet!

Nicht alle Kunden und Kundinnen wissen, was Nachhaltigkeit ausmacht. Manchmal ist es zudem schwer zu erkennen, ob ein Produkt, seine Herkunft oder sein Produktionsverfahren nachhaltig sind.  Hier sollte ein Betrieb deutlich aufzeigen, wo man in punkto Nachhaltigkeit etwas tut. Dazu sollte  die Kundschaft Informationen über Produkte, Zulieferer, Handelsketten usw. an die Hand bekommen.

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