Ampel Foodzies

Lecker oder was? Ampel-Foodzies testen Fertig-Burger & Vegane Nuggets

Dieser Beitrag ist Teil 30 von 40 in der Serie Ampel Foodzies

Heute liefern wir gleich zwei Tests der Ampel-Foodzies die wir bereits im Sommer gemacht haben. Es ging diesmal um Fertig-Burger & Vegane Nuggets, lasst euch überraschen, wie es unseren Foodzies nach den Tests ergangen ist und wer von den Discountern in welcher Disziplin gewonnen hat.

 

1. FERTIG-BURGER DER DISCOUNTER IM TEST

Ihr alle kennt sicherlich das Gefühl, wenn der Magen eine Stunde vor dem Feierabend so richtig knurrt. So ging es mir in der letzten Woche. Dazu hatte ich extrem Appetit auf einen Burger. Was also tun? Selbermachen hätte zu lange gedauert, der Hunger war zu groß. Das nächste Fast-Food-Restaurant lag auch nicht auf dem Heimweg. Zum Glück ist mir eingefallen, dass mein Haus und Hof Discounter Fertig-Burger hat. Nach der Arbeit habe ich also schnell meine Sachen zusammengepackt, bin beim Markt reingesprungen und habe den Burger nach der kurzen Aufwärmzeit gegessen. Gerne hätte ich geschrieben, dass ich den Burger genossen habe. Der Geschmack lässt das aber nicht zu. Enttäuscht saß ich dann abends da und fragte mich, ob die Burger der anderen Discounter ähnlich performen. Um das herauszufinden, gibt es nur eine Möglichkeit. Ein Ampel-Foodzies-Test muss her.

So ist es dann auch geschehen. Gemeinsam haben wir die Burger von Lidl, Aldi, Netto und Penny für euch verglichen.

Erst einmal ein paar ganz allgemeine Informationen zu den Burgern. Wir haben uns für den Rinder-Cheese-Burger entschieden. Bei allen Händlern waren zwei Burger á 150g in der Verpackung. Lidl, Aldi und Pennyhaben noch 2 Packungen Ketchup á 10g dazugelegt. Netto hat darauf verzichtet und bietet deshalb den Burger mit 1,89 € günstiger an als die Konkurrenten mit 1,99 €.

Verpackung

Man sagt ja immer: „Der erste Eindruck ist der wichtigste!“ Wenn man die Burger aus dem Regal holt, schaut man zuerst einmal auf die Verpackung. Was fällt auf? Ganz schön viel Plastik. In Zeiten, in der auch die LEH immer mehr über Nachhaltigkeit sprechen, darf die Frage erlaubt sein, ob so viel Plastik notwendig ist. In unseren Augen müssen Alternativen entwickelt und dann auch in der Fläche genutzt werden. Nur so erreichen wir die Klimaziele. Also Plastik ist bei allen Händlern zu viel. Gucken wir uns mal das Design der Verpackung an. Hier sticht Penny hervor. Das dunkle Etikett sieht am verführerischsten aus. Aldi hat sich unserer Meinung nach überhaupt keine Mühe beim Design der Verpackung gegeben und fällt deutlich von der Konkurrenz ab. Es sieht einfach lieblos aus. Lidl und Netto haben auch keine künstlerische Meisterleistung erbracht. Die Mehrfarbigkeit der beiden Verpackungen und der schön in Szene gesetzte Burger gefällt uns jedoch besser als bei Aldi.

Von links nach rechts: Lidl, Aldi, Netto, Penny

Was gibt es noch auf der Verpackung zu sehen? Die Rückseiten nehmen sich nicht viel. Neben den Inhaltsstoffen befinden sich noch das MHD und die Zubereitungshinweise hier. Alle Produkte waren noch lange haltbar. Das gefällt uns. Enttäuschend ist, dass nur Aldi Hinweise zur Haltungsform gibt. Momentan versuchen sich die Unternehmen mit ihren ambitionierten Zielen zu überbieten, weisen jedoch auf solchen Verpackungen keine Transparenz auf. Das finden wir sehr schade. Aldi gibt einem wie gesagt zumindest die Möglichkeit. Über einen QR-Code kann man die Haltungsform nachschauen. Alles in allem lässt sich sagen, dass der hohe Plastikanteil und die fehlende Transparenz kein gutes Ergebnis zulassen.

Penny durch das schöne Design und Aldi durch die Haltungsinfos können sich ein Stück absetzten, aber auf niedrigem Niveau. Deshalb gibt es für die beiden eine gelbe Ampel. Lidl und Netto bekommen eine gelb-rote Ampel.

Zubereitung

Die Zubereitung war bei allen Händlern sehr einfach. Den Burger aus der Verpackung holen und bei 600 Watt 1 Minute in die Mikrowelle legen. Bei allen war der Käse nach der vorgeschriebenen Zeit schön zerlaufen, das Fleisch und das Brötchen waren warm. So soll das sein. Ein kleiner Abstrich muss bei Lidlgemacht werden. Die beigelegte Ketchup-Verpackung hat keine Einkerbung zum einfachen Öffnen. Vor allem, wenn man fettige Hände hat, weil man den Burger aus der Mikrowelle holt, ist das dringend notwendig. Hier muss der Schwarz-Discounter aufholen. Deshalb gibt es die grün-gelbe Ampel. Die anderen Händler haben komplett überzeugt und bekommen deshalb die grüne Ampel.

Geschmack

In dieser Kategorie kämpft Not gegen Elend. Wir sind nicht ultrapingelig, einen gewissen Anspruch haben wir jedoch. Aber der Reihe nach. Beginnen wir mit dem Burger von Lidl. Hier war der Käse sehr intensiv. Das Brötchen war nicht zu fest und hat einigermaßen gut geschmeckt. Das Fleisch hat zwar nach nichts geschmeckt, war aber zu mindestens nicht zäh. Man merkt, dass wir nicht wirklich euphorisch darüber berichten können. Dennoch hat Lidl damit besser abgeliefert als Aldi. Als man das Fleisch gegessen hat, hatte man viele kleine zähe Stückchen im Mund. Den Käse hat man quasi gar nicht geschmeckt und das Brötchen war fest. Ein festes Brötchen ist die perfekte Überleitung zu Penny. Hier hat das Brötchen nach Pappe geschmeckt. Das braucht man nicht, wenn man sich auf den langersehnten Burger freut. Das Fleisch hatte wenig Würze und der Käse kaum Geschmack. Anders war das bei Netto. Das Fleisch hat gut geschmeckt. Es hatte eine gute Würze und war nicht zu zäh. Der Käse und das Brötchen sind nicht negativ aufgefallen.

Damit kann man im Vergleich zur Konkurrenz schon punkten. Natürlich sind wir uns bewusst, dass wir bei einem Fertig-Burger kein Gourmet-Gericht erwarten können, dennoch war der Geschmack unterirdisch. Eigentlich müsste man allen außer Netto eine rote Ampel geben. Damit die geringen Unterschiede in der Bewertung sichtbar werden, bekommen nur Aldi und Penny die rote Ampel. Lidl konnte sich durch den Käse und das Brötchen ein bisschen von den beiden absetzten und bekommt eine gelb-rote Ampel. Netto eine gelbe.

Preis-Mengen-Verhältnis

Wie bereits beschrieben gab es bei Lidl, Aldi und Penny zwei Fertig-Burger á 150g plus 2 Packungen Ketchup mit jeweils 10g für 1,99 €. Da man von den beiden Burgern satt wird, haut der Preis hin. Netto verzichtet auf den Ketchup und kann deshalb 10 Cent weniger verlangen. Der Ketchup hat bei den anderen Händlern nicht für einen verbesserten Geschmack gesorgt. Deshalb kommt das Fehlen nicht negativ zu tragen. Überall gibt es eine grüne Ampel von uns.

Dazu noch ein kleiner Gedanke von uns. Wir bewerten den Preis aus momentaner Sicht mit grün, weil er einfach günstig ist. Trotzdem sollten wir uns immer hinterfragen, ob Fleisch so billig sein muss. Auch wenn das kurzfristig unseren Geldbeutel schont, werden die langfristigen Folgen wahrscheinlich viel teurer werden…

Fazit:

Das wichtigste ist der Geschmack. Hier konnte uns kein Fertig-Burger richtig überzeugen. Netto hat da noch den besten Job gemacht. Da der Edeka-Discounter in den anderen Kategorien nicht weit hinter den Konkurrenten liegt, rettet er einen kleinen Vorsprung über die Ziellinie und belegt den ersten Platz in unserem Test. Dahinter kommt Lidl. Bei der Zubereitung und bei der Verpackung liegt die Schwarz-Tochter zwar hinter Aldi und Penny, der Geschmack der beiden ist jedoch so unterirdisch, dass es für Lidl für den zweiten Platz reicht. Aldi und Penny teilen sich den dritten Platz. Rückblickend werde ich jetzt immer gutes Hack vom Metzger im Kühlschrank haben, damit ich mir schnell selber einen Burger machen kann, falls ich wieder mit einem knurrenden Magen auf den Feierabend hin Fieber.

2. VEGANE NUGGETS DER DISCOUNTER IM VERGLEICH! WIR HABEN BEI LIDL, ALDI UND PENNY EINGEKAUFT….

Von links nach rechts: Lidl, Aldi, Penny

Die Zahlen steigen und steigen!

Keine Angst, wir sprechen in diesem Fall mal nicht über die Corona-Inzidenz. Es geht um die Zahl der Vegetarier und Veganer in Deutschland. Laut der Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse leben in Deutschland 2020 rund 6,50 Millionen Menschen vegetarisch. 1,3 Millionen Menschen leben vegan. Das ist ein großer und vor allem ein wachsender Markt. Wo Wachstumspotenzial ist, sind die Lebensmittelhersteller und Lebensmittelhändler nicht weit weg. So auch hier. Vor einigen Jahren musste man noch verzweifelt in irgendwelchen kleinen Bio-Läden nach Fleischersatzprodukten suchen. Heute führt jeder Supermarkt dutzende Produkte im Sortiment. Aber taugen die was? Diese Frage kann natürlich nur von den Ampel-Foodzies beantwortet werden. Für euch wurden vegane Nuggets von Lidl, Aldi und Penny ganz genau unter die Lupe genommen.

So, zuerst ein paar allgemeine Fakten. Bei Lidl haben wir 300 g (250g Nuggets + 2 x 25 g Sauce) Nuggets von Vemondo aus der Tiefkühlung für 1,99 Euro bekommen. Die Nuggets sind auf Basis von Reis- und Weizeneiweiß. Ebenfalls 1,99 Euro haben wir bei Penny bezahlt. Bekommen haben wir dafür 200 g vegane Nuggets aus der Kühlung, die auf Basis von Pflanzenproteinen sind. 180 g (150 g Nuggets + 30 g Dip) gab es bei Aldi aus der Kühlung für 1,99 Euro. Hier sind die Nuggets mit Soja- und Weizenproteinen hergestellt. Jetzt, wo die grundlegenden Fakten auf dem Tisch liegen, geht es ans Eingemachte. Wer kann uns am meisten überzeugen?

Verpackung

Los geht der Test mit einem Blick auf die unterschiedlichen Verpackungen. Bei Penny und Aldi blicken wir da direkt auf viel Plastik. Bei Lidl sehen wir auf dem ersten Blick einen Karton. Macht auf jeden Fall etwas her. Aber der Reihe nach. Bei Aldi gefällt uns das Design gut. Außerdem sind die Nährwerte und Inhaltsstoffe dargestellt. So soll das sein. Nicht so gut ist, dass wir unsere Lesebrille rausholen mussten, damit wir die Zubereitungshinweise lesen können. Bei der Konkurrenz sind diese schön groß und mit Bildern auf der Verpackung. Allgemein stehen alle Informationen sehr gequetscht auf der Packung. Das macht keinen guten Eindruck. Für den gleichen Effekt sorgt die Plastikverpackung. Dass Plastikverpackungen nicht unbedingt gut für die Umwelt sind, ist jedem klar. Gerade ein veganes Produkt wird von Kunden gekauft, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Hier muss Aldi nachbessern.

Von links nach rechts: Lidl, Aldi, Penny

Gleiches gilt für Penny. Dazu kommt bei der Verpackung, dass der Aufkleber auf der Vorderseite der Verpackung komplett schräg geklebt wurde. Das sieht unordentlich aus. Gut gefällt uns die übersichtliche Darstellung von Zubereitungshinweisen und Nähr- bzw. Inhaltsstoffen. Bei der Verpackung trumpft Lidl auf. Auf den ersten Blick dachten wir: „Wow, ganz ohne Plastik!“ Das stimmte nicht ganz. Die Nuggets waren in dem Pappkarton in einer Plastiktüte. Dennoch ist das Produkt, und somit auch die Verpackung, klimaneutral. Das ist schon einmal ein großer Schritt in die richtige Richtung. Stark finden wir, dass Lidl weitergehende Informationen über die Verpackung durch Scannen eines QR-Codes bereitstellt. So sieht Transparenz aus. Die Zubereitungshinweise sind bildlich und leicht verständlich dargestellt. Die Nährwerte sind gerade noch so ohne Lesebrille lesbar. Alles in allem hat Lidl uns überzeugt. Klimaneutrale Verpackung mit ansehnlichem und praktischem Design. 

Dafür gibt es eine grüne Ampel. Aldi und Penny bekommen beide eine gelbe Ampel. Das viele Plastik lässt keine bessere Wertung zu. Ansonsten sind die Verpackungen in Ordnung. Vom Hocker reißen sie aber auch nicht.

von links: Lidl, Aldi, Penny

Zubereitung

Hier gibt es nichts zu beanstanden. Die Lidl-Nuggets haben wir, wie vorgeschrieben, 10 Minuten in der Pfanne gebraten. Danach waren sie außen knusprig und innen auch durch. Die Nuggets von Aldi und Pennyhaben wir 6 Minuten gebraten und auch hier gab es Nichts zu Meckern. Die Saucen waren auch mit fettigen Fingern leicht zu öffnen. Einwandfrei. Für alle gibt es die grüne Ampel.

Geschmack

Um ehrlich zu sein hatten wir nach unserem letzten Test ein wenig Angst. Dieses Mal wurden wir jedoch positiv überrascht. Die Penny-Nuggets waren schön knusprig und hatten einen guten Biss. Uns fehlt ein wenig die Würze. Vielleicht hätte eine beigelegte Sauce geholfen. Insgesamt gibt es die grün-gelbe Ampel. Würze fehlt den Nuggets von Aldi nicht. Das innere des Nuggets hat einen sehr guten Biss. So knusprig wie die Konkurrenz waren die Nuggets leider nicht. Die Sauce war ok, aber nicht besonderes. Persönlich müssen wir sagen, dass die Nuggets von Aldi nicht unserem Geschmack entsprechen. Da die messbaren Faktoren (Knusprigkeit, Biss, Würze, Sauce) allerdings gut sind, gibt es eine grün-gelbe Ampel von uns. Lidl ist beim Geschmack unser Gewinner. Außen knusprig, innen gut gewürzt und dazu die Sauce. Eine richtige Alternative zu den „normalen“ Nuggets. Hier gibt es die grüne Ampel. Der gesamte Test ist natürlich subjektiv aus unserer Sicht bewertet.

Preis-Mengen-Verhältnis

Gezahlt haben wir überall das gleiche (1,99 €), bekommen haben wir überall etwas anderes. Dass die Nuggets insgesamt ein wenig teurer sind als die fleischige Konkurrenz, ist für uns vollkommen ok. Qualität hat eben seinen Preis. Dass wir bei Aldi jedoch 100 g weniger als bei Lidl bekommen, enttäuscht. Deshalb gibt es für Aldi die gelb-rote Ampel. Die 200 g- Packung von Penny geht in Ordnung. Mithalten kann es jedoch nicht bei Lidl. Deshalb gibt es für Penny die gelbe Ampel und für Lidl ohne Zweifel die Grüne.

Fazit:

Der Test hat uns wirklich überrascht. Alle veganen Nuggets sind echte Alternativen. Einfach zuzubereiten, lecker im Geschmack. Am meisten hat uns Lidl überzeugt. Durch die klimaneutrale Verpackung und den besten Geschmack sichert sich der Schwarz-Discounter den Platz an der Sonne. Dahinter folgt Penny. Dank des besseren Preises verdrängt der Rewe-Discounter Aldi auf den dritten Platz. Wir sind uns sicher, dass wir uns in Zukunft das ein oder andere Mal für die Veganen Nuggets und andere Fleischersatzprodukte entscheiden werden. Unsere Erfahrungen teilen wir dann natürlich mit euch.

Habt ihr schon einmal vegane Nuggets oder Fertig Burger probiert? Bitte teilt eure Erfahrungen mit uns auf Supermarkt Inside oder bei Facebook.

Unser Tests werden pragmatisch aus Endverbrauchersicht in einem Team von “Hausfrauen und Hausmännern” durchgeführt und ist demzufolge auch etwas subjektiv bewertet.

 

Bilder: Archiv Supermarkt Inside

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