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Ernährungsindustrie durch Brexit in großer Sorge

Dieser Beitrag ist Teil 3 von 9 in der Serie Europa

Ernährungsindustrie kämpft mit Umsätzen

Von vornherein war klar, dass der Brexit für Deutschland auf jeden Fall eine Verschlechterung der Handelsbeziehungen zum Vereinigten Königreich bedeutet. Aber wie groß letzten Endes die Einbußen und Schwierigkeiten sein werden, kann noch niemand abschätzen. Großbritannien ist für die deutsche Ernährungsindustrie der viertgrößte Exportmarkt. Aber das Chaos um den Brexit hinterlässt Spuren in der Lebensmittelbranche. Christoph Minhoff ist Geschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE). Er bringt die aktuellen Zahlen auf den Tisch. 2018 gab es kein Wachstum für die Ernährungsindustrie. Keine Frage, der Umsatz liegt mit 179,6 Milliarden Euro auf einem tollen Niveau. Aber er stagniert leider auch an diesem Punkt.

Deutscher Markt wichtigster Absatzkanal

Auch 2018 war der deutsche Markt erneut der wichtigste Absatzkanal der Branche gewesen. Mit einem Umsatzvolumen von 120,1 Milliarden Euro konnte hier sogar ein leichtes Plus von 0,5 Prozent erzielt werden. Ganz anders schaut das im Exportgeschäft aus. Seit 10 Jahren konnte es das erste Mal nicht zulegen. Und das liegt laut Analyse der BVE am Brexit. Kein Wunder bei dem Hin und her. Da traut sich keiner ins Exportgeschäft zu investieren. Umso wichtiger, dass Europa wieder gestärkt wird. Die Vollendung des Binnenmarktes für Lebensmittel und eine zukunftsweisende Industriepolitik sind unabdingbar. Ansonsten sieht es um den Erfolg unserer Ernährungsindustrie in Europa schlecht aus. Dabei sind Fleisch, Süßwaren und Milcherzeugnisse die wichtigsten Exportprodukte.

Ernährungsindustrie kämpft um Auszubildende

Und das sind längst nicht alle Sorgen der Ernährungsindustrie. Besorgniserregend sieht es um die Zahl der Bewerber für Ausbildungsplätze aus. Die Zahlen sinken weiterhin. Inzwischen bleiben 10 Prozent der Stellen unbesetzt. Das ist natürlich vor allem für die kleinen und mittleren Unternehmen in den ländlichen Gebieten besonders hart. Die BVE sieht hier starken Unterstützungsbedarf, um dem Trend entgegenzuwirken. Zum Glück gibt es aber auch einen Lichtblick am Himmel der Ernährungsindustrie. Als Arbeitgeber sieht es in der Branche sehr gut aus. 2018 kamen 13 000 Stellen dazu. Insgesamt zählt die Branche also 608 533 Mitarbeiter. Diese sind auf 6119 Betriebe verteilt.

Schön also, dass es auch positive Nachrichten von der Ernährungsindustrie gibt. Aber die Situation mit dem Brexit ist und bleibt eine Herausforderung. Schreibt uns auf Supermarkt Inside oder bei Facebook, wie ihr die Lage einschätzte.

Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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