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Edeka Gegenoffensive bei Obst und Gemüse

Dieser Beitrag ist Teil 8 von 21 in der Serie Kaufleute

Das war ja nicht anders zu erwarten. Nachdem der Discounter Aldi seit Anfang des Jahres sein Angebot an loser Ware deutschlandweit eingeführt hat, ist der Druck auf den Vollsortimenter mächtig gestiegen. Gerade in Metropolregionen und an Kombistandorten ist die Aldi-Offensive deutlich spürbar. Marktforscher berichten, dass Discounter wie Aldi bereits im Schnitt fast ein Fünftel ihres Umsatzes mit Obst und Gemüse machen. Edeka und andere Supermarktketten liegen hier bei 17 Prozent. Damit greifen sie natürlich in die Kernkompetenz der Vollsortimenter ein. Diese müssen spürbar Umsätze abgeben.

Der Konter folgt auf dem Fuß

Mit einem bundesweiten Obst- und Gemüseangebot im unteren Preissegment unter Gut & Günstig holt Edeka jetzt zur Gegenoffensive aus und will verlorenes Terrain zurückgewinnen. Denn viele Edeka-Kaufleute halten es für unerlässlich auch Obst- und Gemüseartikel im unteren Preissegment anzubieten. Erste Händler haben damit schon gute Erfahrungen gemacht und konnten Umsatzanstiege verbuchen. Einige erzielen bereits fast ein Viertel ihres O + G Umsatzes unter dem Gut & Günstig Label. Jedoch nicht alle Kaufleute sind von der Idee überzeugt und verzichten auf die Einführung der preiswerten Produkte.

Bis zu 20 günstige Obst- und Gemüseartikel verfügbar

Von kommender Woche an können die Edeka-Kaufleute rund 20 verschiedene Artikel im neuen O + G Niedrigpreissegment aufnehmen. Darunter alle gängigen Sorten wie Bananen, Äpfel, Orangen, Tomaten und vieles mehr. So ganz nebenbei wird damit auch intern die Auswahl ausgeweitet. Dies entspricht dem Wunsch der Zentrale in Hamburg, die schon seit Langem den Niedrigpreisbereich bei Obst und Gemüse abdecken will. Jedoch sind erste Versuche vor 15 Jahren an Qualitäts- und Quantitätsmängel gescheitert. Die Probleme lagen damals beim Fruchtkontor. Die Händler waren einerseits mit der Qualität der billigen Ware nicht zufrieden, andererseits hatte das Fruchtkontor Probleme bei der Beschaffung der benötigten Mengen. Auch für das neue Rollout ist das Fruchtkontor, das sich jedoch in den letzten zwei Jahren neu strukturiert hat, wieder für die Warenbeschaffung verantwortlich. Diesmal sind alle bei Edeka zuversichtlich, dass es gelingt. Allein die Neuorganisation der Beschaffung, die jetzt nicht mehr nach Herkunftsländern sondern nach Artikelgruppen organisiert ist, soll die Kompetenz deutlich verbessert haben. Aktuell konnte das Fruchtkontor einen Umsatzanstieg von 15% auf 2,5 Mrd. Euro vermelden.

Nicht alle Edeka Händler sind dabei

Die Region Hessenring bleibt bei der Initiative geschlossen außen vor und auch Händler aus anderen Regionen halten sich raus und bieten ihre Preiseinstiegsware weiterhin neutral verpackt an. Gut & Günstig im Obst und Gemüsebereich überzeugt nicht alle Edeka Händler. Vor allem mit der Frische, die man präsentiert, so ist vielerorts zu hören, braucht man keinen Aldi zu fürchten. Man wird sehen, welche Einstellung sich als die Erfolgreichere erweist. Eines ist aber sicher: An Aldi wird die Gegenoffensive sicher nicht spurlos vorüber gehen.

 

Habt ihr schon Erfahrung mit O&G von Gut & Günstig? Bitte kommentiert hier…

 

Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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