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Containern wird bestraft – Justiz hat heute entschieden

Dieser Beitrag ist Teil 2 von 5 in der Serie Containern

Die Justiz hat gesprochen

Containern bleibt weiterhin strafbar. Nach einer heftigen Debatte haben sich die Justizminister verschiedener Bundesländer heute darauf verständigt das das Containern verboten ist und bleibt,  bei Zuwiderhandlungen kann es zu Strafen kommen. Rund 96000 Menschen hatten online eine Petition unterschrieben: „Containern ist kein Verbrechen!“Diese wurde nun von der Justiz verworfen.

LEH bekommt mehr Verantwortung

Der LEH soll dafür sorgen das nichts mehr weggeworfen wird. Das will die Branche logischerweise auch, aber einiges an Bruch und Fehldispo gibt es leider immer.  Die Tafel wird in Zusammenarbeit mit den Händlern eine führende Rolle haben um die Vernichtung dieser Produkte zu vermeiden.

Hier einige Hintergründe aus letzten Berichten:

Hohe Strafe fürs Containern

In Bayern kochte das Thema wieder besonders hoch. Zwei Frauen haben weggeworfene Lebensmittel aus einem Container genommen. Das Amtsgericht Fürstenfeldbruck hat sie dafür hart bestraft. Das Urteil lautet acht Sozialstunden plus eine Geldstrafe wegen schweren Diebstahls! Ein ungewöhnlich hartes Urteil, wenn man bedenkt, dass eigentlich niemand zu Schaden gekommen ist. Zudem ist das Containern längst zu einem Trend geworden. Deswegen hatten auch rund 96000 Menschen online eine Petition unterschrieben: „Containern ist kein Verbrechen!“ Wie steht es aber genau um die Fakten?

Containern ist illegal

Am Ende des Tages landen in ganz Deutschland täglich Unmengen an Lebensmitteln in den Mülltonnen der Supermärkte. Meistens ist das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten. Wie viel tatsächlich täglich in den Müll geschmissen wird, weiß niemand genau. Christian Böttcher, Sprecher des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels,  räumt ein, dass es keine zuverlässigen Statistiken diesbezüglich gibt. Fakt ist allerdings, dass das Entnehmen von Lebensmitteln aus den Mülltonnen gegen das Gesetz verstößt. Denn bis der Müll abgeholt wird, handelt es sich um Eigentum des Supermarktes. Und somit ist jeder ein Dieb, der sich davon nimmt. Besonders, wenn die Suchenden dabei noch über Zäune klettern oder gar Müll-Container aufbrechen.

Gerne mal ein Auge zudrücken

Dabei ist es doch eigentlich ein Glück, wenn die weggeworfenen Lebensmittel noch eine Verwendung finden. Deswegen ziehen Supermärkte ihre Klagen oftmals auch gerne wieder zurück. Oder sie erstatten eine Anzeige wegen Diebstahls im Wert von null Euro. Warum das Containern in Deutschland dann nicht gleich legalisieren? So verhält es sich zum Beispiel in der Schweiz, in Dänemark und Österreich. Solange nichts zu Schaden kommt, dürfen die weggeworfenen Lebensmittel gerne genommen werden. Die Franzosen und Tschechen gehen sogar noch einen Schritt weiter. Da ist es den großen Supermärkten verboten, Lebensmittel wegzuwerfen. Wohltätige Organisationen nehmen die Produkte gerne. Sonst droht sogar den Händlern eine Klage!

Die Ideallösung wird noch gesucht

Auch in Deutschland spenden Supermärkte Lebensmittel an Tafeln. Aber leider gibt es hier noch Hürden zu überwinden. Nicht alle Märkte haben eine Kooperation mit einer Tafel. Außerdem dürfen Tafeln ohne Kühlmöglichkeiten keine Lebensmittel annehmen, die gekühlt werden müssen. Und am Ende hat sogar die Tafel manche Lebensmittel im Überfluss und kann sie gar nicht mehr annehmen.

Das Thema Containern ist also nicht so einfach. Was sollen die Lebensmittelhändler mit den abgelaufenen Lebensmitteln machen? Ist es Zeit für eine neue Gesetzeslage in Deutschland? Schreibt uns eure Meinung bei Supermarkt Inside oder auf Facebook!

Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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