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Will Real nun keiner haben?

Dieser Beitrag ist Teil 19 von 72 in der Serie Real

Nur Gewinner mit Real

Fast euphorisch war die Stimmung bereits das ganze Jahr für die Metro und alle Protagonisten rund herum, wenn es um die Veräußerung des letzten großen SB Warenhauspakets ging. “Wer zu spät kommt, bestraft das Leben”, war die Devise. Die letzte große Chance im deutschen Lebensmittel Einzelhandel zu wachsen, wurde allerorten kolportiert. Klar war immer, dass das Expansionsbemühen höher standen, als die Ertragserwartungen. Zumindest kurzfristig. Denn allen Beteiligten war klar, dass viele der noch verliebenden 277 Real Standorte stark defizitär sind. Aber Ein- und Verkaufsmacht und die Gier, unersetzbar zu werden, war enorm. Erst haben sich Redos und x+bricks um die Verhandlungsexklusivität gebalgt. Bis zu 1,2 Mrd. Euro sollen geboten worden sein. Letztendlich hatte Redos gewonnen. Einen strategischen Partner hatten sie aber nicht an Bord.

Die Bieter Frist ist um

Nachdem die Vorverhandlungen seit Ende September abgeschlossen sind, sollten jetzt genau solche Partner in Heerscharen herbei laufen, um den Deal Maker Redos nun in das große Glück zu treiben. Neben Edeka und Kaufland wurde auch Rewe und Globus als dicke Freunde des Wachstums bereits hochstilisiert. Edeka alleine reicht wahrscheinlich nicht aus. Denn es gibt auch noch ein Kartellamt. Beim letzten großen Deal, als es um das Vermächtnis von Tengelmann und Kaisers ging, haben sie schon geballten Unmut geäußert.

Der 14. Oktober war der Stichtag also, an dem die vielen Bieter ihren Hut in den Ring werfen mussten. Doch der dickste Fisch im Teich blieb fern. Kaufland. Was war passiert? Kaufland hatte in der Anfangsphase des Deals mit x+bricks geliebäugelt. Vorverträge waren vereinbart und vor versammelter Presse hatte man bereits diese Zusammenarbeit kommentiert. Bekannt war, dass es rund 150 bis 200 Märkte umfassen könnte, die stufenweise ins Kaufland Vertriebsnetz integriert werden. Doch daraus wurde nichts.

Nicht zu viel bezahlen

Mit Redos ist nun ein Investor zu Gange, dem auch große Nähe zu Edeka nachgesagt wird. Und dies ist natürlich einer der härtesten Widersacher von Kaufland. Wenn Edeka sich die Schnäppchen abgreift, bleibt für Kaufland nur noch Abgelegtes. Bezahlen wird Kaufland dafür eher nichts, vielleicht wollen sie für die Verwertung dieses Restes sogar noch Geld. Denn diese Wiederaufrüstung verschlingt auch einiges. Taktik ist bei einem solchen Einstieg deshalb ungeheuerlich wichtig. Die Nerven der Beteiligten müssen bis kurz vor dem Zerreißen angespannt sein. Wie beim Brexit. Um kurz vor dem Scheitern dann aber als Retter in der Not und ordentlicher Mitgift in der Tasche als Guter da zu stehen, bevor es zu spät ist. Wir drücken allen Beteiligten die Daumen. Es geht nämlich auch um die vielen Menschen, die heute noch bei Real arbeiten.

Wird die Metro aber den Deal machen, den sie sich erwartet haben? schreibt uns auf Supermarkt Inside oder unserem Facebook Account.

Bilder: Archiv Supermarkt Inside

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