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Chinas großer E-Commerce-Konzern will Media Markt / Saturn kaufen. Online-Riese JD. Com in aktuellen Verhandlungen.
Die Elektronikhandelsketten MediaMarkt und Saturn mit Sitz in Ingolstadt könnte bald einen neuen Eigner aus China bekommen. Die Besitzerin der beiden Ketten, die Düsseldorfer Holding Ceconomy, bestätigte am Donnerstag, den 24. Juli, fortgeschrittene Verhandlungen mit dem chinesischen Online-Riesen JD.com über ein mögliches Übernahmeangebot. JD.com zieht aktuell in Erwägung, den Ceconomy-Aktionären je 4,60 Euro für ihre Stammaktien zu bieten. Ceconomy-Aktien notierten am Nachmittag bei 4,29 Euro. Bindende Vereinbarungen seien aber noch nicht unterzeichnet worden, hieß es weiter. Gerüchte um ein Interesse der Chinesen kursieren schon längere Zeit.
Die Gründerfamilie von MediaMarkt und Saturn hält über ihr Finanz-Vehikel Convergenta knapp 30 Prozent der Ceconomy-Anteile und ist damit mit Abstand größter Einzelaktionär. Convergenta (2004 gegründet) ist eine Beteiligungsgesellschaft der Familie Kellerhals, und Anteile an der Media-Saturn-Holding GmbH hält und Muttergesellschaft mehrerer Gesellschaften für Einzelhandels-Immobilienprojekte ist. Rund 36,3 Prozent der Anteile von Ceconomy befinden sich im Streubesitz. Aktuell gibt es keine konkreten Aussagen von beiden Seiten.
Wer ist JD.com?
Das chinesische Unternehmen JD.com ist einer der größten E-Commerce-Konzerne des Landes und gilt als direkter Rivale von Alibaba. Gegründet wurde JD.com im Jahr 1998 von Richard Liu Qiangdong zunächst als kleines Elektronikgeschäft in Peking. Im Jahr 2004 verlagerte das Unternehmen sein Geschäft ins Internet und entwickelte sich schnell zu einem der führenden Onlinehändler Chinas. JD.com betreibt heute eine der größten E-Commerce-Plattformen des Landes und ist bekannt für seine starken Logistikstrukturen und den schnellen Versand, bei dem ein Großteil der Lieferungen innerhalb von 24 Stunden zugestellt wird. Das Unternehmen unterscheidet sich von vielen Wettbewerbern, weil es eigene Lagerhäuser und Lieferdienste betreibt, anstatt sich ausschließlich auf externe Anbieter zu verlassen. JD.com bietet ein breites Produktsortiment an – von Elektronik und Haushaltsgeräten über Mode und Kosmetik bis hin zu Lebensmitteln. Der chinesische Online-Riese hat sich bis Donnerstagabend, dem 24. Juli, in China nicht zu dem womöglich anstehenden Deal geäußert. JD.com ist auch an der NASDAQ notiert und gehört zu den umsatzstärksten Internetunternehmen weltweit. Die Nasdaq mit Sitz in New York ist die eine elektronische Börse in den USA. Der Name ist ein Akronym für National Association of Securities Dealers.
Neben dem Kerngeschäft im E-Commerce investiert JD.com stark in künstliche Intelligenz, Drohnenlieferungen und automatisierte Logistikzentren, um seine Effizienz weiter zu steigern und internationale Märkte zu erschließen.
J.D. sieht Zukunft in Europa.
Mit einer Übernahme von MediaMarkt und Saturn würde sich JD.com Zugriff auf einen der größten Online-Shops für Elektronikartikel in Europa und ein Netz von etwa 1000 Fachmärkten in mehreren europäischen Ländern verschaffen. Rund 50.000 Menschen arbeiten bei den beiden Ketten. Ceconomy betreibt in Europa 1030 Geschäfte der Marken Media Markt, Media World und Saturn. Außerdem gehört die Deutsche Technikberatung zur börsennotierten Unternehmensgruppe. Saturn geht auf den 1961 in Köln eröffneten Saturn-Hansa-Markt zurück, Media Markt auf einen 1979 in München eröffneten MediaMarkt. Es folgten mehrere Eigentümerwechsel, in der heutigen Form besteht der Konzern seit 2017. Erst seit Ende 2020 gehört Media-Saturn vollständig zu Ceconomy. Von 2010 bis 2013 betrieb Media Markt auch einige Filialen in der Volksrepublik China.
JD.com versucht seit einiger Zeit bereits, angesichts der schwankenden Konsumlaune der Menschen auf dem chinesischen Markt, seinen Zugriff auf den Markt in Europa auszuweiten. Der Konkurrent von Alibaba und Amazon hatte zuletzt schon im britischen Markt einen Zukauf geprüft. Gespräche mit dem Elektronikhändler Currys hatten aber keine greifbaren Ergebnisse gebracht. JD.com war damals vor allem an dem Filial- und Lagerhausnetzwerk des britischen Unternehmens interessiert, um seine Expansion in Europa voranzutreiben.
Nun bleibt abzuwarten, ob die fast letzte erfolgreiche Metro-Tochter wirklich an die Chinesen geht.
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