Digitalisierung

Apple Pay will hoch hinaus

Dieser Beitrag ist Teil 3 von 7 in der Serie Mobile-Payment

Die Sparkassen kommen mit dem ersten M-Payment-System in Deutschland. Das könnte Apple Pay den Durchbruch für das flächige Bezahlen per Smartphone an den Kassen des Handels bringen. Ab sofort haben die 50 Mio. Kunden der deutschen Sparkassen die Möglichkeit, eine Kreditkarte in ihr Handy zu integrieren – Voraussetzung dafür ist ein iPhone.

Dank Apple Pay soll Mobile Payment wachsen

Am 29. und 30. Oktober fand in Berlin ein Digital-Kongress von GS1 statt. Unter dem Motto „Mobile in Retail“ ging es bei dem Kongress zwei Tage lang um Retail, Brands and Finance. 40 Speaker und 20 Aussteller und Partner versorgten die 300 Teilnehmer mit den aktuellsten News. Und wenn man den Prognosen der Redner und Teilnehmer glauben kann, dann wird es schon sehr bald im Mobile Payment abgehen. Denn Google und Apple Pay sind dabei, Bewegung in den Markt zu bringen. Noch ist Apple Pay von einem Masseneinsatz in Deutschland weit weg. Aber bereits dieses Jahr soll sich das ändern. Die Sparkassen-Gruppe und der Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) sind die beiden kundenstärksten Bankengruppen in Deutschland. Beide bestätigten in Berlin, dass sie noch dieses Jahr mit in Apple Pay hinterlegten Kreditkarten starten wollen.

Wird sich Apple Pay in Deutschland durchsetzen?

In Deutschland ist die Kreditkarte allerdings nicht das meistgenutzte bargeldlose Zahlungssystem. Vielmehr ist es die Girocard. Deswegen plant Apple Pay auch für 2020 den Einsatz der Girocard. Dementsprechend ist der Optimismus in Bezug auf Mobile Payment sehr groß. Deutsche Retail-Manager rechnen sogar schon 2022 damit, dass etwa 17 Prozent der Zahlungen im stationären Handel per Handy erfolgen werden. Dem Handelsverband Deutschland ist es allerdings wichtig, nicht von einzelnen Dienstleistern abhängig zu sein. Wie überall kurbelt Wettbewerb das Geschäft an. So fielen neben Apple Pay und Google auf der Konferenz auch immer wieder die Namen Alipay und WeChat-Pay. Beides sind chinesische Onlinebezahlsysteme, die in ihrem Heimatland sehr erfolgreich sind. Anscheinend wollen sie ihre Mobile Payment Lösungen auch europäischen Verbrauchern anbieten.

Auch deutsche Banken entwickeln sich weiter

Aber in Deutschland will sich keiner komplett auf die ausländischen Internet-Konzerne verlassen. Deswegen entwickeln die beiden größten Bankengruppen Deutschlands eine Alternative zu Apple Pay & Co. Die Sparkassen-Gruppe und der BVR suchen nach eigenen Mobile Payment Lösungen. Die Überlegung ist, in die eigenen Mobiles-Bezahlen-Apps Loyalty-Systeme von Händlern zu integrieren. Anscheinend hat die Sparkassen-Gruppe außerdem vor, ein händlerbezogenes Bonussystem aufzubauen. Für kleinere Geschäfte könnte das richtig interessant sein. Und auch europaweit gibt es Überlegungen. Die deutsche Kreditwirtschaft will zusammen mit Banken aus anderen Ländern ein europäisches Zahlungssystem auf Basis der Instant-Payment-Technik aufbauen.

Dem Zahlungssystem in Deutschland steht also ein großer Wandel bevor. Egal ob über Apple oder mit andere Mobile Payment Varianten, in den nächsten Jahren wird sich einiges tun.

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Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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