Digitalisierung

Mobile-Payment in Deutschland ein Fiasko

Dieser Beitrag ist Teil 2 von 7 in der Serie Mobile-Payment

Mobile-Payment sorgt für Diskussionen

Was das Mobile-Payment betrifft, sind die Deutschen ganz weit abgeschlagen. Bei vielen Einzelhändlern ist es bisher noch nicht mal möglich, mit dem Handy zu bezahlen. Schauen wir nach China, müssen wir uns die Augen reiben. Acht von zehn Smartphonebenutzer bezahlen dort regelmäßig mobil. In Deutschland waren es im letzten Jahr nur 11 Prozent, die regelmäßig mit dem Handy im stationären Handel gezahlt haben. Woran liegt das? Angst aufseiten des Kunden, dass seine Daten ausgewertet werden? Sicherlich auch ein Problem. Aber Fakt ist, dass es in Deutschland bisher auch gar keine wirkliche Lösung für das Mobile-Payment gibt. Nun wollen sich der Handel und die Banken gemeinsam an das Thema ran wagen. Fragt sich, ob sie eine Antwort auf die Datenmacht der Digitalkonzerne finden. Denn für Google, Apple, Amazon und Co ist Mobile-Payment schon lange keine Herausforderung mehr.

Mächtige Tech-Firmen dominieren das Revier

Für die alten Hasen ist die digitale Welt ihr Zuhause. Sie haben es geschafft, immer mehr in den Zahlungsverkehr an der Ladenkasse vorzudringen. Diesen Vorsprung können Google Pay, Apple Pay und all die anderen hervorragend dazu nutzen, das Kaufverhalten der Kunden zu studieren. Die mögliche Vermarktung dieses Wissens liegt auf der Hand. Aber was, wenn diese Informationen für den deutschen Handel negativ genutzt werden? Angenommen der Kunde steht bei Lidl an der Kasse, will gerade mit seinem Smartphone zahlen und Apple schickt ihm das neueste Netto-Angebot aufs Handy! Selbst die Deutsche Bundesbank ist in Alarmbereitschaft und appelliert an den Handel und die Banken. Ein starkes Mobile-Payment muss den großen Digitalkonzernen Paroli bieten. Deswegen haben sich der Handelsverband Deutschland, SAP und das Institut der deutschen Wirtschaft zusammengeschlossen.

Gemeinsam sind wir stark

Ziel ist es, ein eigenes funktionierendes Mobile-Payment zu entwickeln. Die größte Schwierigkeit liegt dabei in der Verwaltung der riesigen Datenmengen. Eine neutrale Instanz soll den gewaltigen Datenpool treuhänderisch sammeln, anhäufen, auswerten und mobile Marketing-Kampagnen ermöglichen. Dabei ist es jedoch wichtig, dass jede Firma ihre Datenhoheit behält. So stärkt sich der stationäre Handel und bindet den Kunden an sich. Man ist also dran an dem Thema. Die Sparkassen und Volksbanken haben bereits eigene Angebote zum Thema Mobile-Payment gemacht. Aber noch ist das optimale System nicht gefunden. Werden Handel und Banken es gemeinsam stemmen können?

Auf alle Fälle ist klar, dass sich in Deutschland etwas bezüglich Mobile-Payment verändern muss. Verrückt nur, dass diese Bestrebungen vom Bundeswirtschaftsministerium nicht unterstützt werden. Bei Innovationswettbewerben werden Subventionen abgelehnt. Was sagt ihr dazu? Schreibt uns eure Meinung und eure Erfahrungen zum Mobile-Payment auf Supermarkt Inside oder Facebook.

Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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