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Bio-Boom zu schnell für die Produktion

Dieser Beitrag ist Teil 3 von 7 in der Serie Gesundheit

Durch den Bio-Boom ist die Nachfrage nach Bio-Produkten höher als die Produktion

Ein Jahr lang ging es beim Weg nach Hause vorbei an geschlossenen Restaurants. Die Sehnsucht nach dem Lieblingsschnitzel oder einem romantischen Dinner wurden von Tag zu Tag größer. So erging es vielen Leuten im vergangenen Pandemie-Jahr. Diese Sehnsucht hat dazu geführt, dass die Menschen sich intensivere Gedanken über die Ernährung gemacht haben. Nachhaltigkeit und Regionalität ist den Menschen nun wichtiger denn je. 15 Milliarden Euro haben die Deutschen allein für Bio-Lebensmittel ausgegeben. Das bedeutet ein Plus von 22 Prozent. Der ökologische Landbau kann bei diesem Bio-Boom nicht mithalten. So wuchs die nach Bio-Standards bewirtschaftete Fläche in Baden-Württemberg bspw. nur um 3 Prozent. Obwohl Baden-Württemberg mit einem Anteil von 13,2 Prozent Bio-Flächen gemeinsam mit Hessen und dem Saarland Spitzenreiter beim Bio-Anbau ist, reicht das natürlich bei langem nicht, um die Kunden mit regionalen Produkten zu versorgen.

Grün-Schwarz verstärkt Förderung für den Bio-Anbau in BW

Das soll sich in Zukunft ändern. In ihrem neuen Koalitionsvertrag hat sich die Grün-Schwarze Regierung auf ambitionierte Ziele geeinigt. Schon im vergangenen Jahr wurde festgelegt, dass innerhalb von zehn Jahren 30 bis 40 Prozent ökologisch bewirtschaftet werden sollen. Bedeutet, dass pro Jahr 20 500 Hektar umgestellt werden müssen. Im letzten Jahr wurden jedoch nur 6 000 Hektar erreicht. Um die Ziele umzusetzen, möchte man die Bedingungen für ökologisch wirtschaftende Betriebe verbessern und den Einstieg in den biologischen Anbau erleichtern. Dazu sollen 12 Millionen Euro bereitgestellt werden. Wie die ganzen Pläne konkret umgesetzt werden sollen, bleibt noch offen.

Bio-Anbau ist gut für Mensch, Tier und Umwelt

Nicht nur wegen des Bio-Booms sollte die Regierung das Tempo erhöhen. Auch für die Artenvielfalt. So haben Untersuchungen des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FIBL) ergeben, dass Biobetriebe zwischen 46 und 72 Prozent mehr naturnahe Flächen haben, 30 Prozent mehr Arten und 50 Prozent mehr Individuen als nicht-biologisch bewirtschaftete Betriebe beherbergen. Auch für das Grundwasser und für das Klima ist der Bio-Anbau von Vorteil. So binden biologisch bewirtschaftete Ackerflächen mit durchschnittlich 400 bis 450 Kilogramm Kohlendioxid pro Hektar deutlich mehr Kohlendioxid als konventionell behandelte Böden.

Auch wenn wir so langsam wieder unser Lieblingsschnitzel im Restaurant essen dürfen, sollten wir die Wertschätzung gegenüber den regionalen Bio-Bauern nicht vergessen. Das ist nicht nur gut für unsere Bauern, sondern für uns alle. Wie wichtig sind Bio-Produkte für euch? Bitte schreibt uns eure Meinung auf Supermarkt Inside oder bei Facebook.

 

Bilder: Archiv Supermarkt Inside

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