Ernte

Zucker, das weiße Gold

Dieser Beitrag ist Teil 1 von 2 in der Serie Zucker

Die Zucker Produktion geht los

Weißer Rauch steigt in die blauen Lüfte. Wie jedes Jahr zwischen Mitte September bis teils in den Februar hinein, dampfen die deutschen Zuckerfabriken wieder. Dabei werden die Zuckerrüben gewaschen und zerkleinert. Mit heißem Wasser oder Dampf wird der Zucker aus der Rübe herausgelöst. Der zuckerhaltigen Brühe oder auch Dünnsaft genannt, wird so lange Wasser entzogen, bis mit der Kristallisation begonnen werden kann. Am Ende bleibt dann nur noch weißer oder reiner Kristallzucker oder Raffinade übrig. Als Feinzucker, Puder- und Würfelzucker oder Gelierzucker geht er dann in den Handel. Weiterverarbeitende Betriebe erhalten Zucker vielfach in flüssiger Form, um daraus süße Limonade oder Süßgebäck herzustellen.

Das ehemals weiße Gold

Richtig Gold ist es nämlich nicht mehr. Die öffentliche Kritik an zu viel Zuckerkonsum und zu dicken Menschen, auch Kindern, macht dem süßen Zeugs zu schaffen. Mit Gold verbindet man natürlich auch Werthaltigkeit. Auch das ist es nicht mehr. Ein Kilo Zucker für 60 Cent? Aber warum ist der Zucker denn so günstig geworden? Seit die alte Zuckermarktordnung Ende September 2017 gefallen ist, ist der Schutz gegen niedrige Preise vorbei. Der Preis orientiert sich am Weltmarkt. Und der Weltmarkt orientiert sich wiederum am Zuckerrohr aus Brasilien, Indien und China. Unsere in Europa übliche Zuckerrübe erbringt nur rund 15 % der weltweit erzeugten Produktionsmenge. Nach ersten Schätzungen von Experten können wir in Deutschland aber mit einer Erntemenge auf Vorjahresniveau rechnen, obwohl die Anbaufläche um 4% reduziert wurde.

Verkaufspreise stabil?

Die derzeit günstigen Ladenverkaufspreise für Marken und Handelsmarken bei Discountern, wie Aldi oder Lidl und Vollsortimentern, wie Edeka oder Rewe werden sich nach Einschätzung von Experten wohl nicht verändern. Aber die weltweiten Einflüsse auf die Preise sind riesig. Zucker ist nämlich nicht nur Lebensmittel, sondern auch in Form von Ethanol Energielieferant. Die USA liefert mehr Ethanol nach Brasilien, Brasilien produziert dadurch mehr Zucker, Indien und Mexiko subventionieren wieder extrem hoch, um nur die großen Einflüsse zu nennen. Enorme Preisbewegungen muss Zucker dadurch aushalten. Auf den Konsum hat es dennoch wenig Auswirkung. Rund 34 kg Zucker isst jeder Deutsche pro Jahr mit leicht rückläufiger Tendenz. Dabei ist Zucker nicht wirklich Teufelszeug, nur zu viel Zucker ist es.

Wie haltet ihr es mit diesem süßen Lebensmittel bei eurem Konsum? Schreibt uns auf Supermarkt Inside oder unserem Facebook Account.

Bilder: Archiv Supermarkt Inside

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