Tönnies

Schwein gehabt

Dieser Beitrag ist Teil 8 von 13 in der Serie Fleisch

Ob Wurst, ob Fleisch, mit Schwein ist Tönnies wieder dabei

Der Konzern Tönnies kann so langsam wieder aufatmen. Stück für Stück wird der Betrieb im Unternehmen wieder hochgefahren. In Rheda-Wiedenbrück scheint also ganz langsam Normalität einzukehren. Zunächst mal durften die Mitarbeiter von Tillman’s Convenience starten. Mit den Convenience-Produkten ist das Tochterunternehmen von Tönnies nicht unbedingt das wichtigste Standbein. Aber immerhin brachte Tillmann im letzten Jahr einen signifikanten Umsatzanteil ein. Inzwischen haben auch im Hauptwerk rund 600 Angestellte ihre Arbeit wieder aufgenommen. Die Schlachtung und Zerlegung vom Schwein startet also wieder. Nun heißt es wachsam sein und die neuen Hygieneauflagen auch konsequent einhalten. Zudem werden alle Mitarbeiter zweimal pro Woche auf das Virus getestet. Die Lebensmittelbranche wartet also nur darauf, dass Tönnies wieder liefert.

Wie steht Lidl zum Schwein von Tönnies

So auch Lidl. Die Neckarsulmer beziehen schon lange ihr Fleisch von Tönnies. Mit der Schließung des Unternehmens bestand natürlich plötzlich die Gefahr, dass es bei Wurst und Fleisch zu Engpässen kommt. Schnell bestand die Sorge, wie die Kunden reagieren, wenn sie keine Produkte vom Schwein mehr kaufen können. Deswegen hatte die Schwarz-Gruppe nach der Schließung von Tönnies sehr schnell gehandelt. Kurzerhand wurden die an Tönnies vergebenen Aufträge auf andere Fleischbetriebe verteilt. Aber Lidl war es auch wichtig die Treue zu Tönnies offen zu kommunizieren. So betonte die Geschäftsleitung, dass auch in Zukunft Schwein von Tönnies bei Lidl im Regal liegen wird. Aber Tönnies ist natürlich auch klar, dass solche Aussagen nur dann eingehalten werden, wenn sich im Betrieb grundlegend etwas ändert. Lidl und auch die anderen Lebensmittelkonzerne haben sicherlich keine Lust, immer in Sorge um Lieferengpässe zu sein.

Wird Tönnies aus der Katastrophe lernen?

Deswegen ist klar, dass in Rheda-Wiedenbrück langfristig etwas passieren muss. Nächstes Jahr wird Tönnies sein 50-jähriges Bestehen feiern. Hoffen wir mal, dass Corona dann auch große Jubiläen wieder zulässt. Und drücken wir die Daumen, dass Tönnies sich bis dahin auch soweit stabilisiert und aus den Fehlern gelernt hat. Momentan schaut es ganz danach aus. Demnächst soll extra eine Gesellschaft gegründet werden, die sich um die Wohnraumbewirtschaftung kümmert. Sicherlich werden sie für engmaschige Kontrollen in den Wohnbereichen sorgen. Aber auch im Schlachtbetrieb muss sich langfristig was ändern. Die Auflagen rund ums Schwein werden angehoben. Arbeitsteams werden gebildet, die auch getrennte Pausen haben. Zudem sollen Abtrennungen zwischen den Mitarbeitern für einen besseren Hygienestandard sorgen.

Nach all der Aufregung rund ums Schwein scheint also nun Ruhe einzukehren. Wie schätzt ihr die aktuelle Situation bei Tönnies ein? Schreibt uns auf Supermarkt Inside oder bei Facebook.

Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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