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Für unsere Spätis ist es nie zu spät

Dieser Beitrag ist Teil 1 von 2 in der Serie Spätis

Spätis bekommen prominenten Fürsprecher

Uwe Hölzer gehört zu den Top-Leuten in der Lebensmittelbranche. Mit 30 wurde er jüngster Geschäftsführer bei Aldi Süd. Es folgten weitere Stationen auf seiner Karriereleiter. Als Vorsitzender der Geschäftsführung bei Real, danach als CEO von Metro Cash + Carry für die Märkte Vietnam, Polen und China. Im Anschluss kämpfte er als Global Director Retail Franchise für die kleinen Selbständigen. Und spätestens hier beginnt seine große Leidenschaft. Im Kleinen sieht er das Große. Die Spätis werden zu seinen Zöglingen. Gemeinsam mit dem Dawanda-Mitgründer Michael Högemann gründet er Anfang 2018 das Start-up-Unternehmen Magaloop. Ziel ist es den Spätis unter die Arme zu greifen. Von den kleinen Einzelhändlern, den Büdchenbesitzern und Kioskbetreibern gibt es viele an der Zahl. Aber sie sind weitgehend unorganisiert, wodurch sich Nachteile für sie ergeben.

Digitale Plattform für Spätis

Das will Hölzer ändern. Mittels einer digitalen Plattform für die kleinen Einzelhändler will er einen Gegenpol zum organisierten Handel schaffen. Auch die Industrie soll daraus ihre Vorteile ziehen. Alle Buden, Kioske und Spätverkaufsstellen sollen mit einer App arbeiten. Über diese können sie Ware ordern, Angebote direkt von den Herstellern beziehen und auch Rückvergütungen einstreichen. Die Industrie profitiert in sofern, dass durch diese Vernetzung mehr Transparenz über die Bestellungen entsteht. Deswegen sollen auch die Lieferanten die Kosten dieser Plattform übernehmen. Diese werden sicherlich nicht allzu hoch sein. Dafür dass die Industrie dann besser sieht, wer was wann und wohin in welcher Menge bestellt hat. Magaloop ist es dabei wichtig, dass jeder seine Unabhängigkeit behalten kann.

Berlin schreitet voran

In Berlin ist Magaloop inzwischen schon mit Abstand das größte Netzwerk. Dadurch wird auch die Abhängigkeit vom Großhandel aufgehoben. Der organisierte Handel ist nicht mehr so übermächtig für die Spätis. Fehlen nur noch die Investoren, die das gesamte Projekt weiter unterstützen und vorantreiben. Aber auch da kann Hölzer schon wieder Erfolge aufweisen. VC Piton Capital hat bereits Mittel zugesagt. Wie groß die Finanzspritze des Londoner Unternehmens ist, bleibt dabei allerdings unbekannt. Und anscheinend gibt es weitere Interessenten. Nachdem Magaloop erste Erfolge vorweisen kann, sind potenzielle Investoren natürlich positiv gestimmt.

Laut Magaloop gibt es in Deutschland 40.000 unabhängige Händler. Gemeinsam stemmen sie einen Umsatz von 13 Milliarden Euro Umsatz. Schaut man über Deutschland hinaus, sind es 30 bis 50 Millionen Shops, die 3 Milliarden B2B-Transaktionen pro Monat abwickeln. Hölzer hat also noch viel vor, auf dem Weg die Spätis zu retten. Schreibt uns auf Supermarkt Inside oder bei Facebook was ihr von seinem Einsatz haltet.

Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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