Märkte

Die Berliner-Spätis sind mehr als nur Cult!

Dieser Beitrag ist Teil 14 von 21 in der Serie Besondere Handelsformate

Was ist ein echter Späti ?

In Berlin-Pankow hat es angefangen, da hießen sie aber noch nicht Spätis. Mitten in der DDR-Zeit wurde die Versorgung der Schichtarbeiter zum Problem. Also musste eine pragmatische Lösung her. So entstanden wohl in den 1960ern die ersten Spätverkaufsstellen.

Aber das ist Vergangenheit, heute haben in Berlin fast alle Supermärkte bis 22.00 und sehr viele bis 24.00 Uhr offen. Sind das dann schon echte Spätis?  Nein!

Denn in einem Spätkauf werden zumeist Getränke und Tabakwaren verkauft, gelegentlich aber auch Zeitschriften und Lebensmittel sowie Dinge des täglichen Bedarfs. Einige Spätkäufe bieten zudem einen Internetcafe-Service und dienen als Postfiliale im Einzelhandel. In Berlin existieren mehr als 1000 solcher Geschäfte und die Entwicklung ist ungebremst.

Spätverkaufsstellen dürfen bleiben….

Später rettete eine Bestandsklausel im Einigungsvertrag diese exotische Regelung über die Wende. In den letzten Jahren konnten wir in Berlin beobachten, wie das Geschäftsmodell rasant in der Stadt expandierte. Allerdings hat sich dieses Konzept auch schon in anderen deutschen Metropolen etabliert.

Tausende Spätis in Deutschland am Start, Gorillas und co. attakieren den Umsatz.

So hat sich eine stattliche Anzahl dieser besonderen Märkte entwickelt. Staatlich gesehen kommt es immer wieder zu Regelungsbedarf. Was ist mit der Sonntagsöffnung zum Beispiel. Letzte Vorschläge dazu besagen, wenn ausschließlich touristischer Bedarf angeboten wird, dann von 13-20 Uhr.
In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Bußgeldern, insbesondere an Sonntagen. Dabei sind die Spätis längs zur Berliner Kiez-Kultur geworden. Sie werden zumeist von Familien türkischer oder asiatischer Herkunft betrieben und erfreuen sich großer Beliebtheit in der Bevölkerung.Da verwundert es uns nicht, dass schon eine Späti-Finder existiert, der zur Ergänzung weiterer Adressen aufruft und Yelp bereits die TOP 10 für Berlin-Wilmersdorf bereithält.

Berlin, Dresden, Leipzig und wie weiter?

Auch in weiteren Städten finden sich mittlerweile diese Convenience-Shops.Wir wissen, dass aktuell auch die Diskussion zur Lockerung des Ladenschlussgesetzes wieder aufflammt. Berlin gilt hier für den HDE als Vorbild. Verdi ist strikt dagegen und hat schon Verfahren dazu angestrebt. Angesichts der steigenden Konkurrenz durch E-Food und dem Markteintritt von den Gorillas und co. fragen wir euch: Wie sollten zukünftige Gesetze bzw. Regelungen zum Ladenschluss aussehen?

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Fotos: Archiv Supermarkt-Indside

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