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REWE: Bekenntnis zu den selbständigen Kaufleuten macht sich bezahlt.

Dieser Beitrag ist Teil 97 von 100 in der Serie Rewe

Deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerung bei REWE. Bekenntnis zu den selbstständigen Kaufleuten macht sich bezahlt.

Rewe-Kaufmann Uli Budnik und Linda Sölter

Schon 15 Jahre ist es her, dass sich Rewe in der sogenannten „Münchner Deklaration“ deutlich zum selbständigen Einzelhandel bekannt hatte. Die Herausforderung bestand darin, das nationale Vertriebskonzept der Rewe Group durch die individuellen Stärken der selbständigen Kaufleute zu ergänzen. Wenn man sich die aktuellen Zahlen anschaut, scheint dieser Weg wohl gelungen. Denn die Erlöse und die Ergebnisse sind speziell bei den Kaufleuten mehr als positiv. Seit der Deklaration im Jahr 2009 sollen die Umsätze pro Kaufmann bzw. Kauffrau um 176 Prozent angestiegen sein. Das Ebita- Ergebnis (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände) soll sogar um 222 Prozent gestiegen sein. Auch konnte in den letzten Jahren die Anzahl der selbständigen Kaufleute kräftig angezogen werden, aktuell sind es 1.550 Kaufleute, was über 60 Prozent mehr ist als vor 15 Jahren.  Ebenso ist es ein tolles Ergebnis, dass von den gesamt 3.800 Filialen bundesweit, allein 2.125 Geschäfte in privater Hand sind. Auch das ist eine enorme Steigerung von 78 Prozent. Nur Konkurrent Edeka ist hier noch breiter aufgestellt und hat von seinen 5.759 Märkten, 3.400 an selbständige Kaufleute übergeben.

Bekenntnis zu den selbstständigen Kaufleuten, mehr Privatisierung auch in den nächsten Jahren.

Auch aufgrund des Erfolges mit den selbständigen Kaufleuten will Rewe auch zukünftig mehr Standorte privatisieren. Denn allein im letzten Geschäftsjahr konnten diese einen Nettoumsatz von 17,4 Milliarden Euro verbuchen. Der Außenumsatz des Rewe-Konzerns liegt ohne den selbstständigen Einzelhandel inklusive aller Sparten bei 92,3 Milliarden Euro. Diese guten Zahlen helfen auch der Führungsriege. So wird Aufsichtsratschef Erich Stockhausen auch weiterhin seinen Job als Kontrolleur behalten. Man muss dazu erwähnen, dass er erst vor zwei Jahren gewählt worden ist und sich nicht einer Wiederwahl auf der nächsten Generalversammlung stellen muss. Man geht aktuell davon aus dass der 65-jährige Erkrather Kaufmann seine Rolle bis zum Erreichen von 67 Jahren ausführen will. 

Interessant auch und sicher ein Vorteil für die Rewe ist, dass alle selbständigen Rewe Kaufleute auch Genossenschaftsmitglieder sind und immer von den Leistungen der Gesamtorganisation profitieren. Mit dem Projekt “Selbständig sein mit Rewe” hatte das Unternehmen auch in der Vergangenheit immer wieder neue Möglichkeiten der Förderung und noch engeren Zusammenarbeit mit den selbständigen Kaufleuten unter dem Dach der genossenschaftlichen Unternehmensgruppe erarbeitet. Das zahlt sich nun aus. Die Rewe Group entstand 1927 durch den Zusammenschluss von 17 Einkaufsgenossenschaften und ist bis heute genossenschaftlich organisiert.

Preispolitik bleibt ein Dauerthema bei Rewe.

Wie auch in anderen Unternehmen ist die aktuelle Preispolitik auch bei Rewe ein Diskussionsthema. Die Rewe Zentrale möchte die Verkaufspreis so günstig wie nur möglich gestalten, um im Wettbewerb nicht hinterher zu laufen. Auch will man kein Image als teurer Supermarkt bekommen. Für manche selbständige Kaufleute ist jedoch häufig eher die Marge und die Ergebnisse wichtiger, als die Preise immer nach unten zu drücken.

Auch gibt es teilweise Kritik an der Führung, dass man vor gut einem Jahr die gedruckte Werbung komplett eingestellt hatte. Hier kommen Argumente für die Printwerbung verständlicherweise mehr aus den ländlichen Gebieten, wo auch die Edeka- Händler häufig als Hauptkonkurrent stark präsent sind. Hier geht man allerdings aktuell nicht davon aus, dass man wieder zur gedruckten Werbung zurück findet.

Was haltet ihr von diesem spannenden Thema? Bitte schreibt uns indes eure Meinung auf Supermarkt Inside.

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