Schwarz Gruppe

Lidl jetzt auch auf dem Wasser unterwegs.

Dieser Beitrag ist Teil 79 von 155 in der Serie Lidl

Schwarz Reederei pendelt zwischen Europa und Asien – Lidl jetzt auch auf dem Wasser unterwegs.

Die Reederei, die Lidl im April diesen Jahres übernommen hatte, hat nun den Betrieb aufgenommen. Ende August sind die ersten Schiffe bereits in Europa angekommen. Die Schwarz-Gruppe, der neben Lidl und Kaufland auch der Entsorger Pre Zero gehört, kaufte im Frühjahr 2022 mehrere Containerschiffe. Diese fahren nun seit dem unter der Marke “Tailwind Shipping Lines” über die Weltmeere. Lidl will hiermit eigene Produktkapazitäten schützen.

Ziel der Schwarz- Gruppe war, schon länger sich an Reedereien zu beteiligen. Dies hatte nicht geklappt, so dass drei Schiffe im Rahmen von Charterverträgen gesichert wurden, ein Schiff von Carrier „Talessa“ hat Lidl gekauft. Bei den gecharterten Schiffen handele es sich zum einen um die beiden im Jahr 2016 gebauten Schwesterschiffe „Wiking“ und „Jadrana“. Diese haben eine Stellplatzkapazität von jeweils 4.957 TEU. Die Abkürzung TEU steht für das englische Twenty-Foot Equivalent Unit und meint einen 20-Fuß-Standardcontainer. TEU wird international als standardisierte Einheit zur Zählung dieser genormten ISO-Containern verwendet.

Die „Wiking“ steht im Eigentum der Reederei Tamke aus Jork. Die „Jadrana“ gehört der Hamburger Reederei Peter Döhle Schifffahrt. Das dritte Schiff ist die „Talessa“. Die Leitung hat Peter Grönwoldt, der zuvor 19 Jahre lang bei der Bremer Reederei Harren & Partner als Geschäftsführer tätig war. In seiner Karriere in der Schifffahrt war Grönwoldt für Linienagenturen, Seeversicherer und Reederein tätig und bringt somit viel Erfahrung für Lidl mit.

Von China nach Europa.

Die Schiffe verbinden nun drei Häfen in China mit drei Abladehäfen in Europa. In Europa sind das Barcelona, Rotterdam und Koper in Slowenien. Von Koper aus werden osteuropäische Lidl- Standorte mit Waren aus Asien versorgt. Geplant ist aktuell, dass alle zwei Wochen die Häfen angefahren werden. Drei Schiffe sind unterwegs, das vierte, die „MS Merkur Ocean“ soll noch im November an den Start gehen. Die Hamburger Reederei Ernst Russ AG hat ein Schiff an Lidl verkauft. Dazu kommt das Schiff „Tailwind Panda 002“, welches auch ab 2023 für Lidl Waren transportieren soll. Es ist davon aus zu gehen, dass Lidl seine Schiffsflotte weiter ergänzen will.

Nicht alle sind begeistert.

Bildrechte: Lidl
Fotograf: MORRIS MAC MATZEN

Das enorme Engagement von Lidl zeigt nicht überall große Begeisterung. Es wird aktuell bezweifelt, dass Lidl mit seinen Schiffen wirtschaftliche Vorteile auf dem Wasser erreichen kann. Der Grund liegt auch an den zur Zeit sinkenden Frachtraten. Auch gibt es Erstaunen über das hohe Tempo bei Lidl, mit dem die Schiffe unterwegs sind, was mehr Kosten verursacht. Für Lidl ist aber gerade dieses Argument wichtig, um schneller seine Waren in die Filialen, bzw. in die Verkaufsregale zu bekommen. Laut Firmenmitteilungen sind bisher alle Schiffe immer pünktlich angekommen. Es gibt jedoch immer wieder unplanmässige Verspätungen auf dem Wasser, die auch bei Lidl Folgen hatten, so dass Waren eingelagert werden mussten.

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Fotos: Archiv Supermarkt-Inside und wie gekennzeichnet.

 

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