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Tesco fordert Aldi und Lidl UK heraus

Dieser Beitrag ist Teil 3 von 4 in der Serie Tesco

Tesco will deutsche Discounter ausbremsen

Das dynamische Wachstum von Aldi und Lidl in England ist offensichtlich. Lange genug hat sich Tesco das angeschaut. Nun will CEO Dave Lewis dem ganzen einen Riegel vorschieben. Der „Capital Markets Day“ war die perfekte Gelegenheit, Branchenkennern die Strategie zu erläutern. Mit der Preiseinstiegsmarke will Lewis die deutschen Discounter in Schach halten. An der Londoner Börse präsentierte der Tesco-Chef, wie er in Zukunft vorgehen will. Die Preiseinstiegs-Eigenmarkenlinie „Exclusively at Tesco“ soll Aldi und Lidl auf Abstand halten.

Tesco wirbt mit dem günstigsten Warenkorb

Dabei zieht das britische Unternehmen harte Vergleiche anhand eines Warenkorbs. 28 nicht namentlich genannte „Exclusively at Tesco“-Produkte kamen in den Warenkorb.

Dagegen wurden jeweils vergleichbare Produkte von Aldi und Lidl UK ebenfalls in einen Warenkorb gelegt. Der Vergleich ist spannend. Denn nach eigenen Berechnungen unterbietet laut Lewis Tesco Aldi im Preis um 2,4 Prozent und Lidl sogar um 4,6 Prozent! Bleibt die Frage, wie Lewis solch günstige Angebote machen kann?

Jahrelange Umstrukturierungen bei Tesco machen es möglich

In den letzten Jahren hat sich bei Tesco viel getan. Das eigene Sortiment ist radikal gestrafft. Bei den verbleibenden Lieferanten haben sie entsprechend höhere Einkaufsvolumina platziert. Und schon ergibt sich ein Kostenvorteil, der ein besseres Preisleistungsverhältnis ermöglicht. Außerdem hat Lewis das durchschnittliche Zahlungsziel auf 40 Tage reduziert. Die Industriepartner finden das britische Unternehmen dadurch deutlich attraktiver. Denn im Vergleich dazu liegt das Zahlungsziel bei Aldi bei 42 Tagen und bei Lidl UK sogar bei 49 Tagen. Hinzu kommt noch die internationale Einkaufsallianz mit Carrefour. Gemeinsam mit dem französischen Marktführer liegt das Einkaufsvolumen bei den Eigenmarken bei 13,4 Milliarden und bei den Investitionsgütern bei 3,4 Milliarden.

Mehr Convenience-Märkte sind angesagt

Bei allem Kampf um den Preis, vergisst das Unternehmen rund um Lewis dabei nicht, die heutigen Kundenbedürfnisse zu berücksichtigen. Convenience-Märkte sind gefragt. Deswegen sollen viele Märkte entsprechend umgebaut werden. Seit 2015 hat Tesco 372 000 Quadratmeter Verkaufsfläche in seinen SB-Warenhäusern weiter vermietet. Lewis hat zwar keinen zeitlichen Rahmen genannt. Aber eine ähnliche Flächengröße soll in Mittelosteuropa konvertiert werden.

In England ist also ordentlich was los. Wie schätzt ihr die Lage ein? Werden Aldi und Lidl UK das Nachsehen haben? Schreibt uns auf Supermarkt Inside oder bei Facebook.

Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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