Umwelt

Nachhaltigkeit im Einzelhandel: Kosten und Umsetzung

Nachhaltigkeit: Sind umweltbewusste Konsumenten heute noch eine Nischengruppe?

Mit Projekten wie dem Bekasi River Cleanup (BRIC) in Indonesien trägt die Schwarz Gruppe im Rahmen ihrer gruppenweiten Nachhaltigkeitsstrategie und der Plastikstrategie REset Plastic dazu bei, Meere, Flüsse und Seen von Plastikmüll zu befreien. Foto: Schwarz Gruppe

Regional, saisonal, Bio, Fair Trade – wurden Veganer und umweltbewusste Konsumenten noch vor wenigen Jahren als Nischengruppen belächelt, ist der Trend zur Nachhaltigkeit und zum schonenden Umgang mit Ressourcen nun auch in der breiten Bevölkerung und damit im Einzelhandel angekommen. Will sich ein Supermarkt behaupten, muss er mit der Zeit gehen. Doch welche Maßnahmen sind sinnvoll und wie lassen sie sich finanzieren?

Finanzielle Vorteile durch Nachhaltigkeit

Ein häufiger Einwand bei der Einführung von nachhaltigen Lösungen ist die finanzielle Belastung, die mit den Änderungen einhergeht. Dabei reicht oftmals ein Avalkredit als verlässliche Bürgschaft aus, um Vertragsabschlüsse mit Lieferanten und Dienstleistern zu erzielen. Bei verschiedenen Anbietern sind die verschiedenen Kreditarten, wie z.B. der Avalkredit einfach erklärt. Wer mit dem Konzept noch nicht vertraut ist, sollte sich darüber informieren, denn es stellt eine einfache, sichere und praktische Möglichkeit dar, Neuerungen zu implementieren. Darüber darf nicht vergessen werden, dass die Investitionen Vorteile mit sich bringen.

Schafft es ein Supermarkt, zum einen auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden einzugehen und zum anderen Vorreiter zu sein und sich dadurch von der Konkurrenz abzusetzen, hat er bereits einen deutlichen Vorteil. Einige Verbesserungen im Sinne der Nachhaltigkeit bringen aber nicht nur einen Vorsprung im Wettbewerb durch größeren Umsatz mit sich. Die fortlaufenden Ausgaben lassen sich ebenfalls senken. Ausschlaggebend für die sinnvollen und nützlichen Verbesserungen ist in jedem Falle die richtige Auswahl. Leider wird hier noch zu oft an der falschen Stelle gespart.

Nachhaltige Maßnahmen sinnvoll auswählen

Foto: Supermarkt-Inside

Im Bestreben, Plastik- und Verpackungsmüll zu vermeiden, finden sich mittlerweile mehrere Regeln. Kunden setzen wieder auf Körbe, Mehrwegtaschen und Rücksäcke anstatt auf die Kunststofftüte. Milch wird an der Tankstation in Glasflaschen gefüllt und die Neugier auf verpackungsfreie Geschäfte wächst. An dieser Stelle erscheint es vielen wie der blanke Hohn, selbst auf unnötigen Abfall zu verzichten und gleichzeitig unsinnige Umverpackungen beim Obst und Gemüse zu finden.

Die Erdbeeren im Körbchen sind verständlich und praktisch. Von eingeschweißten Bananen und dem Bund Möhren im Beutel lässt sich das allerdings nicht behaupten. Nicht nur, dass damit das Bestreben nach weniger Verpackungen ad absurdum geführt wird, es geht auch gegen den Wunsch der Mehrheit. Die Zahl derer, die bewusster und damit auch verpackungsärmer einkaufen, steigt stetig. Wo immer möglich, sollte daher auf die Umverpackungen verzichtet werden. Wiederverwendbare Netze, Stoffbeutel und Körbchen lassen sich einfach und kostengünstig anbieten und greifen die Bewegung in Richtung Zero Waste auf, ohne großen Aufwand in Hinblick auf Ausgaben oder Umstellung zu erzeugen.

Ähnlich verhält es sich bei den Frischetheken.

Foto: Supermarkt-Inside

Fisch, Wurst, Fleisch, Käse, Salate und andere frisch zubereitete Speisen erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit. Ob es sich dabei um Antipasti, Aufschnitt, Obstsalat, Wraps oder Schillerlocken handelt: An diesen Stellen bieten sich Appelle und Alternativen an. Können Kunden eigene Gefäße mitbringen oder direkt vor Ort auf haltbare und wiederverwendbare Verpackungen zurückgreifen, sinkt nicht nur das Müllaufkommen.

Die Kosten für den Supermarkt verringern sich ebenfalls, denn Folien, Boxen und Kartons entfallen zwar nicht vollständig, doch die Verbrauchsmenge wird reduziert. Um einen zusätzlichen Anreiz für das Mitbringen eigener Gefäße zu schaffen, bietet sich zunächst ein Preisnachlass an. In jedem Fall sollte allerdings jetzt schon die Bereitschaft dazu gegeben sein, an den Frischetheken Kundenwünsche in Hinblick auf die Verpackung zu akzeptieren. Dadurch wird zwar nicht mehr vollständig eine Vorreiterrolle angenommen, doch es wird eine wichtige Message gesendet. Der Supermarkt positioniert sich damit klar auf der Seite der Kundschaft und der Umwelt. Käufern wird nichts unnötig schwer gemacht, zugleich werden Optionen geboten, die bei vielen auf Zustimmung treffen.

Hierbei handelt es sich um eine Grundregel, die bei allen Änderungen berücksichtigt werden sollte.

Nachhaltig agieren und investieren – an Beliebtheit gewinnen

Foto: Kaufland

Es ist ein Fakt des täglichen Lebens: Gespräche zum Einkauf – oder genauer gesagt zu positiven und negativen Erfahrungen dabei – finden in Familien und zwischen Freunden ebenso statt wie zwischen Nachbarn und Kollegen. Positive Entwicklungen werden online ebenso besprochen wie Tipps. Wer diesen effektiven und kostengünstigen Weg des Marketings nutzen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach signalisiert von weithin, dass unter dem Dach nachhaltig gedacht wird.

Anleitungen für Meal Prep und damit für einen effizienteren Einkauf kostenlos anzubieten, vermittelt der Kundschaft deutlich das Gefühl, dass gleichzeitig an die Umwelt, aber auch an Geldbeutel und Zeit der Konsumenten gedacht wird. Regionale Landwirte beziehungsweise Verkaufsstände als “Markttage” im Supermarkt würden von vielen begrüßt werden. Immerhin lässt sich so direkt eine ganzheitlichere Einkaufserfahrung erzielen, ohne mehrere Wege in Kauf nehmen zu müssen.

Ein typischer Fehler bei diesen Aktionen und Änderungen ist allerdings, dass häufig nur die Ideen anderer kopiert werden. Um sich wirklich abzusetzen, reicht allerdings kein eingängiger Song zum Supermarkt und auch keine nachgemachte Aktion. Deutlich besser ist es, die Kundschaft zu involvieren. Umfragen mit einer Mischung aus Vorschlägen und Freiraum für die Wünsche und Ideen der Kunden geben einen deutlich besseren Überblick darüber, welche Änderungen sinnvoll sind, wo Kritikpunkte liegen und was gezielt unternommen werden kann.

Ein netter Nebeneffekt all dieser Maßnahmen:

Sie sind positiv für das Image und das Budget. Die Solaranlage auf dem Supermarktdach reduziert die Ausgaben für die Energie und amortisiert sich aufgrund der steigenden Preise oftmals überraschend schnell. Kunden- und umweltfreundliche Einsparungen bei den Verpackungen rechnen sich zum einen in den Materialkosten und in der Arbeitszeit.

Kundenmeinungen einzuholen und einzubinden, vermittelt den Menschen ein Gefühl davon, aktiv etwas zu beeinflussen und stärkt dadurch die Bindung und die Zufriedenheit. Zugleich lädt das optimierte Image andere dazu ein, die Einkaufsmöglichkeit wahrzunehmen. Ausgaben verringern, Einnahmen erhöhen, Kundschaft zufriedenstellen, halten und vergrößern? Die Maßnahmen zu einem nachhaltigen Vorgehen und Angebot sind eine Win-win-Situation, die noch viel zu häufig unterschätzt oder aber falsch angegangen wird.

Zu dem richtigen Vorgehen gehört es auch, die Entwicklungen des Kaufverhaltens noch besser im Blick zu behalten. Den Einkaufswagen vollzuladen ist zwar nach wie vor die Befriedigung eines Bedürfnisses. Mittlerweile sind viele jedoch zu einem stärkeren Verzicht gezwungen, während für andere Qualität eine größere Bedeutung gewonnen hat. Lösungen zu finden, die sparsam und auf das neue Bewusstsein abgestimmt sind, ist eine Herausforderung. Supermärkte haben aufgrund des großen Spektrums allerdings optimale Voraussetzungen dafür, die Bandbreite abzudecken.

Nachhaltigkeit: Die Zukunft des Einkaufs hat begonnen

Pfandtaschen und -flaschen, vegetarische und vegane Angebote, der Verzicht auf unnötige Umverpackungen und eine verstärkte Konzentration auf saisonale und regionale Produkte weisen immer noch Verbesserungspotenzial auf. Um dieses vollkommen auszuschöpfen, lohnt sich das gezielte Einholen von Kundenmeinungen, der Blick auf Trends, Vorreiter und andere Länder. Aber auch die eigene Kreativität zum Thema Nachhaltigkeit sollte nicht zu kurz kommen, um sich sinnvoll abzusetzen.

Was haltet ihr von diesem Thema? Bitte schreibt uns indes eure Meinung auf Supermarkt Inside.

Foto: Archiv Supermarkt-Inside

Beitragsbild: Bildrechte: Frank Fendler / Fotograf: Frank Fendler

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