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Mere macht fast alle Filialen in Deutschland dicht!

Dieser Beitrag ist Teil 11 von 11 in der Serie Mere

Russischer Händler Mere schließt einen Großteil seiner Filialen in Deutschland.

Erst 2019 ging der russische Discounter Mere mit sehr großen Erwartungen in Deutschland an den Start. Es war von ca. 100 Neueröffnungen die Rede. Nun kommen bereits die ersten Schließungen. Mere ist die größte Discounter-Kette in Russland. Hauptsortimente sind haltbare Waren zum günstigen Preis, ähnlich wie Aldi und Lidl. Viele der angebotenen Produkte bei Mere stammen teilweise aus Restposten. Das Sortiment beinhaltet ausschließlich Produkte aus dem Niedrigpreisbereich. Mere ist ein Discounter, der zur russischen Kette Torgservis gehört.

Da der Großteil der Waren aus Russland kommt, gibt es nun auch hier aufgrund des Ukraine- Krieges und der Sanktionen massive Lieferschwierigkeiten. Das Ladennetz ist aktuell von neun Standorten auf nur noch vier geschmolzen. Schon vor dem russischen Angriff auf die Ukraine habe der Händler schon die Standorte in Westdeutschland dichtgemacht. Es gibt aktuell jedoch keinerlei Aussagen darüber, ob Mere sich aus Deutschland vollständig zurück ziehen will. Aktuell konzentriert man sich mehr auf die Standorte in Leipzig, bzw. in Sachsen.

Schon im März 2022 wurde bekannt, dass sich Mere aus einigen europäischen Ländern zurückziehen wolle. Seinerzeit stand noch nicht fest, wie in Deutschland verfahren wird. Im Juni 2022 waren nur noch die Standorte in Berlin, Leipzig und Zwickau geöffnet. Die Standorte in Halle und Schönebeck sind bereits geschlossen seit April 2022.

Die Filiale in Großbritannien ist auch wieder zu und gesamt Spanien soll folgen.

In Großbritannien schloss die einzige bislang eröffnete Filiale bereits im März 2022, obwohl noch vor einem Jahr 300 Läden geplant waren. Auch in Spanien sollen die acht Filialen laut Medienberichten den Handel einstellen.

Nun ist eben aufgrund des Krieges und der daraus resultierenden Sanktionen kein Ende in Sicht. Auch gibt es bereits viele negative Kundenmeinungen über die noch geöffneten Märkte. Vor allem bei gekühlten und gefrorenen Lebensmitteln klafften schon große Lücken. Was es vor Ort gebe, habe teilweise das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten, heißt es unter anderem in Google-Rezensionen. Mere wirke inzwischen wie ein Restposten-Laden und nicht wie ein Geschäft für den täglichen Lebensmittel-Einkauf. Das Unternehmen räumt in den Kommentaren „kurzfristige Verzögerungen bei den Lieferungen“ ein, die jedoch gelöst würden.

Das Discounter- Netzwerk Mere hat nach eigenen Angaben heute  mehr als 3000 Discounter in Deutschland, Russland, China, Weißrussland, Polen, der Slowakei und anderen Ländern.

Die Zukunft von Mere bleibt also abzuwarten. Er ist auch nicht der erste ausländische Händler, der in Deutschland Fuß fassen will und Schwierigkeiten bekommt. Gleiches hatte schon die französische Kette Intermarche 1997 erlebt, die  bei Spar in Deutschland eingestiegen war. Oder das Beispiel mit dem US- Riesen Walmart, der die deutsche Kette Wertkauf übernahm. Auch die niederländische Ahold mühte sich mehrere Jahre lang vergeblich, seine Nachbarschaftsläden Albert Heijn To Go in Deutschland zu etablieren und später in  2017 alle sine elf Filialen.

Also kein leichtes Spiel für ausländische Unternehmen in Deutschland.

Dazu kommt noch, dass sich einige europäische Ketten in Einkaufsgemeinschaften zusammengeschlossen haben. Für Westeuropa versuchte Mere offensichtlich dieses Problem dadurch  zu lösen, indem vermehrt B-Waren eingekauft werden und Lebensmittel, die wegen kürzerer Mindesthaltbarkeitsdaten in anderen Unternehmen nicht mehr in den Verkauf kommen. Zudem vertreibt Mere in Deutschland unübliche Ware etwa aus dem Baltikum, wo die Russen bereits etliche eigene Auslandsfilialen betreiben.

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Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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