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Kaufland und Knorr fetzen sich

Historische Verbindung

Viele ältere Führungskräfte im Handel kennen die Zeit noch, als Knorr untrennbar mit Heilbronn verbunden war. Dort war die Zentrale, Produktion und Produktentwicklung konzentriert. Ganz in unmittelbarer Nähe ist auch die Keimzelle von Kaufland, so zu sagen in guter Nachbarschaft. Wie taten sich die Konkurrenz, hauptsächlich Maggi bis zur Jahrtausendwende schwer, in der Neckarregion richtig Fuss zu fassen. Das erste Kaufland in Neckarsulm war fast ein Factory outlet center von Knorr. Eine Liebesbeziehung. Entsprechend haben sich beide Seiten immer sehr engagiert gezeigt und einfach ein bisschen mehr getan, als ansonsten üblich. Aber die Zeiten haben sich geändert. Die Schwarz-Gruppe ist mittlerweile ein Riese geworden. Kaum noch ein weißer Fleck auf Europas Landkarte und mittlerweile auch in den USA. Und Knorr ist schon lange nicht mehr nur Knorr, sondern mit Unilever einer der größten FMCG Produzenten weltweit. Für nachbarschaftliche Idylle ist da kein Platz mehr.

Handelshof in den neuen Bundesländern, eine damaliges Format, heute Kaufland.

Kraftprotzerei

Der eine will gravierende Preiserhöhungen, der andere weniger bezahlen. Wahrscheinlich haben beide Seiten gewichtige Argumente, um ihre Position nachhaltig zu vertreten. Wirtschaftliche gibt es alle mal. Worte sind mit Sicherheit schon genug getauscht. Jetzt geht es an das Eingemachte, so nach der Devise “… und bist du nicht willig, dann brauch ich Gewalt”. So einige Produkte sind aus den Kaufland-Regalen verschwunden. Suppen und Soßen gibt es genügend bei Maggi. Cremes, Shampoos und Duschgels bei Beiersdorf, Henkel und Procter. Ein Mangel muss der geschätzte Kunde wahrscheinlich keinen erleiden. Aber muss das wirklich sein? Hat die Großfläche nicht schon genügend Probleme im Wettbewerb mit Supermarkt und Discount. Der Hersteller Unilever schrumpft schon seit Jahren und denkt mehr an den Verkauf von Marken, statt an Expansion.

Wo bleibt da die Verantwortung für das Ganze, für Mitarbeiter und treue Kunden?

Was bleibt am Ende?

In naher Zukunft können wir alle damit rechnen, dass man sich nach hartem Ringen wieder auf einen einigermaßen vertretbaren Kompromiss geeinigt hat. Das Rad wird sich weiter drehen. Kaufland und Unilever streiten dann halt jeweils mit anderen, genauso wie dies auch andere Händler und Hersteller tun. Vielleicht sollte man zukünftig aber schon früher anfangen, mehr strategisch zu arbeiten. Welche Produkte taugen wirklich für meine Händler, wie werden sie preislich, qualitativ und in der richtigen Breite positioniert. Für die Händler gilt dasselbe. Wie muss ich mich strategisch im Sortiment positionieren und meine Kunden überzeugen. Dies sollte Möglichst aber dann nicht nur bis morgen, sondern bis übermorgen Gültigkeit  behalten. Die Führungskräfte und Mitarbeiter am Regal und natürlich unsere Kunden werden es danken.

Was haltet Ihr von diesen Machtspielen? Was sagen eure Kunden? Schreibt uns auf Supermarkt-Inside oder unserem Facebook Account.

 

 

Bilder: Archiv Supermarkt-Inside

 

 

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