Ernährung

Guter Balsamico muss nicht teuer sein

Dieser Beitrag ist Teil 1 von 9 in der Serie Marken

Aceto Balsamico, unser Lieblings-Italiener

Aceto Balsamico di Modena ist der wahr gewordene Traum für Feinschmecker. Doch muss die italienische Spezialität zwangsläufig auch teuer sein? Für ihr aktuelles Magazin “Test” hat sich die  Stiftung Warentest 27 verschiedenen Traubenmost-Essige vorgenommen, deren Preise zwischen 2 Euro und 120 Euro pro Liter liegen. Die Tester legten unter anderem besonderen Wert auf eine ausgewogene Süße. Nun ist Zucker in Lebensmitteln ja momentan nicht so erwünscht. Anders beim Balsamico. Hier kommt es besonders auf die Süße an. Denn sie steht für einen hohen Anteil an Traubenmost, ohne den die Frucht- und Malzaromen gar nicht zum Vorschein kämen. Genau diese Süße fehlte den Warentestern bei der Hälfte aller Produkte. Insgesamt kamen sie zu dem Ergebnis, dass die 27 Essige sich sowohl geschmacklich als auch preislich extrem von einander unterscheiden.

Krachender Preis Unterschied

Für einen High Class Balsamico kann ein Gourmet schon mal zwischen 52 Euro (Guiseppe Cremonini) und 120 Euro (Giuseppe Giusti) pro Liter hinblättern. Beide Produkte erhielten von Stiftung Warentest die Note „gut“, wie übrigens neun andere Marken auch. Dazu gehören unter anderem Balsamicos für 1,98 Euro, die bei Kaufland und Aldi Süd in den Regalen stehen. Die Spitzenposition in der Wertung Geschmack belegt der dunkle Bio-Italiener von Rapunzel für 18 Euro/ Liter, sowie der dunkle und helle Balsamico von Alnatura für 5,40 Euro/ Liter.  Der Preisunterschied bei den mit “gut” bewerteten Essigen ist unglaublich, nämlich um das bis zu 60-Fache. Demzufolge nimmt der Kenner die hochpreisigen Tropfen für einen exklusiven Aperitif oder zum Verfeinern von reifen Parmesan, Dessert oder Eis. Für ein Salatdressing dagegen reicht ein günstiger Standard-Balsamessig völlig aus.

Die Warentester vergaben auch Noten im unteren Segment wie „ befriedigend“ oder „ausreichend“. Zehn dunkle und sechs helle Sorten konnten nicht überzeugen. Die Hauptkritikpunkte waren ein ausgeprägt-saurer Geschmack, chemischer Geruch sowie ein zu geringer Anteil von Traubenmost. Die Note mangelhaft wurde übrigens nicht vergeben. Aber es gab auch Verbesserungen gegenüber dem letzten Test in 2011. Im Gegenteil zu damals stammte bei den getesteten Produkten sowohl  Essig als auch Zucker nur aus Trauben. Und alle Produkte mit der geschützten Herkunftsangabe “Aceto Balsamico di Modena” stammten auch aus der italienischen Provinz Modena.

Dank der Stiftung Warentest wissen wir jetzt, dass es auf den Verwendungszweck ankommt, ob der das Objekt der Begierde unter 2 oder über 100 Euro kosten wird. Kommt bei euch der Essig eher ins Dressing oder auch übers Eis? Schreibt doch euren Kommentar auf Supermarkt Inside oder bei uns auf Facebook

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