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Das damalig erste und einzige SB-Warenhaus in West-Berlin war der riesige Plaza-Markt in Neukölln unweit vom Hermannplatz. Dieser heißt heute Real! Und morgen? – Höchstwahrscheinlich Kaufland…
Der Strandort an der U-Bahnstation Neukölln im Süden von Berlin hat eine vielfältige Geschichte. Viele Jahre wurde diese einzige Großfläche in West-Berlin von Plaza betrieben. Danach kam eine Epoche verschiedenster anderer Großflächen-Betreiber, die sich hier versuchten.
1997 übernahm Walmart die Wertkauf-Gruppe sowie dann 1998 auch INTERSPAR und damit auch den Standort in Neukölln. Anschließend wurde dieser Markt dann als Walmart von den Amerikanern weiter betrieben. 2006 verschwanden jedoch auch die Amerikaner wieder und die Metro konnte das gesamte Geschäft der US-Kette übernehmen. Damit wurden alle deutschen Walmart Filialen, nach einer relativ kurzen Phase im deutschen Markt, umgewandelt in Real SB-Warenhäuser.
Was ist aus Berlins ehemaligen Umsatz-Monster geworden?
Viele Jahre wurde das SB-Warenhaus mit über 16.000qm Verkaufsfläche betrieben. Nach Beendigung von Umbauarbeiten im Jahr 2010, bei denen eine zweite Etage in das Gebäude eingezogen wurde, entstand das neue Neuköllner Tor.
„Das Neuköllner Tor“
Mittlerweile wird der Standort als eine Art Shopping-Center betrieben und flaggt unter dem Namen “Neuköllner Tor”.
Als Ankermieter betreibt Real einen Großteil der Fläche zusätzlich ist noch ein Aldi eingezogen und weitere Filialisten, die man auch aus anderen Centern in Deutschland so kennt.
Also, wir wollten ja eigentlich nur schauen, was ist aus dem damaligen 16.000 qm großen Markt geworden. Die vielen Handels-Logos an der Fassade deuten darauf hin, dass der ehemalige Markt wohl ordentlich Fläche an die neuen Mieter abgegeben hat.
Real im Neuköllner Tor:
Auch heute noch ist diese Einkaufstätte im Schmelztiegel der Hauptstadt, was Besonderes. Direkt hinter der Eingangsanlage des Marktes waren die Gänge schwarz voll Menschen, super Betrieb für einen späten Montagnachmittag. Die Kundschaft ist geprägt von Menschen, aus aller Herren-Länder. Dementsprechend erinnert uns die Akustik auf der Fläche mehr an einen südländischen Wochenmarkt, als an einen heimischen Supermarkt Besuch. An der Eingangsinformation arbeitete eine extrem besonnene Mitarbeiterin, die offensichtlich mehrsprachig ausgebildet ist. Die von uns beobachtete Reklamation wurde zur vollsten Zufriedenheit der aufgebrachten Kundin in Burka abgewickelt.
Die Macher von Real haben auch in diesen Standort, so gut wie möglich, die aktuellen Sortimentsbausteine integriert. Allerdings sind Bestandteile des Krefelder Markthallen-Konzeptes nicht vorhanden. Jedoch sind alle Frische-Bereiche sehr gut herausgearbeitet, Obst- und Gemüse sowie Fleisch und Wurst-Waren und der Backshop sind echt klasse in Szene gesetzt. Das gesamte Marktlayout erinnert sehr stark an den klassischen Aufbau einer älteren Großfläche. So spielt das Thema Non-Food allerdings auch in diesem Real noch eine sehr große Rolle. Hingegen werden in dem extrem stark frequentierten Hauptgang, vielfältigste Artikel sämtlicher Warengruppen platziert, um die internationale Kundschaft zum Kauf anzuregen (Marktplatz-Stimmung). Auch die gesamte Marktbeschilderung ist Mehrsprachig ausgeführt, damit wird der Kundenzufriedenheit ein weiteres mal Rechnung gezollt.
Fazit:
Der heutige Real mit seinen ca.8000 qm Verkaufsfläche in Neukölln ist immer noch eine ganz besondere Einkaufsstätte. Die vielfältigsten Kundengruppen sorgen jedoch für ein extrem internationalen Sortimentsmix in diesem Markt. Die Macher dieser Filiale verstehen das lokale Geschäft mit seinen unterschiedlichen Herausforderungen sehr gut, ein gelungener Markt.
Jetzt kommt bald ein neuer Betreiber und das Real-Logo kommt vom Dach, ob Kaufland folgen wird?
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Fotos: Archiv Supermarkt-Inside