- Containern in Deutschland
- Containern wird bestraft – Justiz hat heute entschieden
- In Deutschland bleibt das Containern umstritten
- Soll die “Selbstbedienung” aus Müllcontainern nun bald legal sein?
- Bürgerrat fordert Spendenpflicht für Supermärkte.
- Lebensmittelverschwendung – viel Bürokratie bei den Lebensmittelspenden.
Berlin will weniger Bürokratie bei den Lebensmittelspenden. Ministerkonferenz hat Lebensmittelverschwendung jetzt im Fokus.

Foto: Lidl
Fakt ist: Im letzten Jahr wurden vom Statistischen Bundesamt für allein für das Jahr 2022 Lebensmittelabfälle im Umfang von 10,8 Mio. Tonnen an die EU-Kommission berichtet. Der überwiegende Anteil an weggeworfenen Lebensmitteln entstand in privaten Haushalten mit rund 58 Prozent. Weitere 18 Prozent Lebensmittelabfälle fielen in Restaurants, der Gemeinschaftsverpflegung oder dem Catering an, gefolgt von etwa 15 Prozent in der Verarbeitung von Lebensmitteln, rund 7 Prozent im Handel und ungefähr 2 Prozent in der Landwirtschaft an. Auch deshalb hatte sich die alte Bundesregierung das ambitionierte Ziel gesetzt, die Lebensmittelverschwendung bis 2030 auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren. 2023 verständigten sich das Bundesagrarministerium und Handelsunternehmen auf eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit Tafeln und ähnlichen Einrichtungen.
Auch auf der Konferenz der Länder-Verbraucherschutzminister, die am Mittwoch, 21. Mai, in Berlin begann, stand das Thema der Lebensmittelverschwendung im Fokus. Konferenz-Vorsitzende und Berlins Verbraucherschutzsenatorin Dr. Felor Badenberg hatte dazu zwei Anträge für mögliche Gesetzesänderungen vorbereitet. Hierbei geht es auch darum, bürokratische Hürden bei Lebensmittelspenden abzubauen.
Lebensmittelverschwendung: Strukturelles Problem besonders in den großen Metropolen.

Foto: Kaufland.
Laut Senatorin Badenberg erschweren aktuell besonders bürokratische und rechtliche Hürden das Spenden von Lebensmitteln. Hier sollen zwei Anträge helfen, das Spenden von Lebensmitteln zu erleichtern und es Handelsketten ermöglichen, dass sie Lebensmittel retten. Ihre Aussage lautete, dass das Thema mehr Aufmerksamkeit braucht und ca. 58 Prozent der Abfälle in den privaten Haushalten anfallen. Das Problem ist besonders groß in den Metropolen. Die Senatorin initiierte dazu in Berlin einen Runden Tisch mit Vertretern des Handels und Organisationen wie der Tafel. Dabei kamen die Probleme und bei den rechtlichen und bürokratischen Hürden deutlich zum Vorschein.
Jährlich wirft laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft jeder Verbraucher, jede Verbraucherin jährlich etwa 76 Kilogramm an Lebensmitteln weg. Ein deutliches Zeichen auch dafür, dass die bisherigen Bemühungen nicht ausreichend waren. In der Vorlage zur Länderminister-Konferenz sehen die Verbraucherminister vor allem den Bund in der Pflicht. Sie fordern, dass die rechtlichen Hemmnisse bald beseitigt werden müssen, um noch genießbare Lebensmittel für Spenden verfügbar zu machen. Auf EU-Ebene soll sich der Bund für Änderungen bei Hygienevorschriften einsetzen. Dies soll Haftungsrisiken für den Handel minimieren und Nahrungsmittelspenden erleichtern.
Lebensmittel, die im Müll landen sind teuer und umweltschädlich.
Auch die Deutsche Umwelthilfe macht schön länger auf die Problematik der Lebensmittelverschwendung aufmerksam.
Denn: Lebensmittel, die nicht verzehrt werden, verursachen einen unnötigen Verbrauch von Landflächen, Wasser, Energie und Ressourcen. Durch Lebensmittelverschwendung verschwenden die Menschen rund 25 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland. Pro Kopf werden jährlich 2.700 Liter Wasser verschwendet. Anbau, Transport und Verpackungen verursachen Umweltverschmutzungen und heizen das Klima an. Durch Lebensmittelverschwendung entstehen pro Kopf und Jahr knapp eine halbe Tonne Treibhausgase. Dies entspricht circa 4 Prozent der jährlichen Gesamtemissionen von Deutschland.
Es bleibt zu hoffen, dass die neue Regierung hier bald neue und bessere Regelungen schafft, der die Lebensmittelverschwendung weiter eindämmt. Denn in Deutschland und Europa führen verschiedene Regeln und Gesetze immer noch dazu, dass genießbare Nahrungsmittel in der Tonne landen.
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Bilder: Archiv Supermarkt-Inside